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Ted
Anmeldungsdatum: 23.09.2015 Beiträge: 1
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Verfasst am: 23. Sep 2015 22:23 Titel: Zyklische Grippewellen - Zusammenhang mit Migration? |
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Meine Frage:
Laut einer Studie starben 1989 in West/Ost Deutschland 19 000 Menschen an der Grippe ( Grund Wiedervereinigung?) Im Durchnitt der letzten 25 Jahre variieren die jährliche Grippe Sterbefälle von 5000-10000. Die letzten 2-3 Jahren gab es wieder einen starken Anstieg.
Meine Ideen:
Gibt es also einen wissenschaftlich fundierten Zusammenhang zwischen Migration und der Steigerung von Grippe in Deutschland? |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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waldrabe
Anmeldungsdatum: 24.09.2015 Beiträge: 50 Wohnort: Klagenfurt
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Verfasst am: 24. Sep 2015 20:59 Titel: |
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heikle frage in diesen tagen...hoffe, du erwartest dir als antwort kein JA! |
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gast2 Gast
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Verfasst am: 29. Sep 2015 01:58 Titel: |
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Studie ist vom Robert Koch Institut
Auf der Seite unter:
Influenza zugeschriebene Mortalität |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 29. Sep 2015 17:24 Titel: |
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Ich habe das Dokument nun gefunden, aber keine Zeit es anzuschauen. Hier ist der LInk, falls jemand anderes es sich anschauen will.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2015/Ausgaben/03_15.pdf;jsessionid=8658617886B3ADD4861FA5A7018BF113.2_cid298?__blob=publicationFile
Auf den ersten Blick fallen die Jahre 1984-86, 1989/90, 1995/96, 2008/09 und 2012/13 heraus, die deutlich über der 15000 Zahl liegen. soweit ich das auf den ersten Blick verstanden habe, handelt es sich da aber auch um Fälle, die nur indirekt mit der Grippe zu tun haben. Jemand mit einer Herzinfektion erhält dann von der Grippe den Rest, aber am Tod ist immer noch die erste Krankheit schuld. Eventuell finde ich am WE Zeit mir die Veröffentlichung genauer anzuschauen. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 29. Sep 2015 20:17 Titel: |
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Hi,
das könnte daran liegen, dass Influenzaviren sich bezüglich ihrer infektivität und ihrer Mortalität unterscheiden. Das hängt wiederum mit ihrer molekularen Beschaffenheit (die Zahlen hinter dem H und dem N) zusammen. In der Veröffentlichung schreiben sie, dass es in den Jahren wo ein H3 Virus dominiert zu mehr Todesfällen kam als in den Jahrem wo ein B oder ein H1 Virus dominierten. Besonders wenig Todesfälle löst der H1 Typ Viris aus.
Das Jahr 2012/2013 ist besonders, da hier 3 Typen nebeneinander vorlagen.
Die Autoren selber erklären die Schwankungen mit dem jeweils dominierenden Virustyp.
Vorsicht: In der Studie geht es um geschätze ,, Influenza- Tote". Die haben berechnet, wie viele Menschen pro Monat statistisch gesehen an ,,was auch immer" sterben sollten und haben dann die Differenz zu den den tatsachlich gestorbenen Menschen gebildet. Dabei viel auf, dass besonders viele Menschen ,,mehr" sterben, während die Influenza zirkuliert oder es besonders heiß ist. Unterberücksichtigung weitere Schätzungen (wie verbreitet die Grippe war) haben die Autoren dann geschätzt wie viele Influenzatote es gab. Keiner weiß genau wieviele Menschen wann an Influenza starben.
In der Veröffentlichung steht auch, dass man sich nicht sicher sein kann, ob nicht ein Teil dieserzusätzlichen Toten an anderen parallel zirkulierendem Infektionen gestorben ist wie z.B. RSV.
Weitere Faktoren wie Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen führen die Autoren als zusätzliche, mögliche Faktoren an.
Die Schlussfolgerung des Papers ist, dass in Jahren mit dominierenden H1 Virus, es vermutlich weniger Influenzatote gibt, als in Jahren mit einem anderen dominierenden Virustyp.
LG,
Firelion _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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