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21-Trisomie - Down Syndrom | Abtreibungen - Pro / Kontra
 
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Kael



Anmeldungsdatum: 30.09.2015
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 30. Sep 2015 22:56    Titel: 21-Trisomie - Down Syndrom | Abtreibungen - Pro / Kontra Antworten mit Zitat

Hallo zusammen!
Erstmal eine kleine Vorstellung, ich bin der Kael und hole gerade an einem Abendgymnasium mein Abitur nach.

Im Moment sind wir im Bereich der Genetik wo wir zum Fall der Trisomie-21 kommen, auch als DOWN-Syndrom bekannt.

Da wir die Thematik gerade erst begonnen haben, kamen wir in einer Unterrichtsstunde mit unserer Kommilitonin zur Thematik der 'Abtreibung' von Kindern mit dieser Behinderung, was ja Momentan bei 90% liegen soll.

In der genannten Unterrichtsstunde kam die Lehrerin dann auch auf die Idee einmal die Pro und Kontra Argumente für entsprechende Thematik aufzuführen.

Da ich als Person allerdings auf der Pro-Abtreibungsseite stehe, während unsere Lehrerin auf der Kontra-Abtreibungsseite steht, was sie auch klar von sich gab, war diese "Pro" und "Kontra" Seite auch stark mit der Ethik vermischt, weswegen es Aufgrund meiner 'kalten' Ansicht zu Komplikationen kam und meine Einstellung als "Erschütternd" bezeichnet wurde.

Dies resultiert vor allem daraus, dass ich Menschen mit dieser Trisomie das 'normal-sein' abspreche, da sie faktisch nicht normal sind, dabei kam es durch den ethischen Beigeschmack in dieser Diskussion auch dazu das ich die Furcht habe mich bei der entsprechenden Lehrerin in eine Sackgasse zu bewegen, weswegen ich gerade noch an einem Aufsatz arbeite um entsprechende Pro- und Kontra Argumente aufzuarbeiten und mit einem Fazit zu versehen damit die entsprechende Lehrerin darüber etwas mehr aufgeklärt wird.

Dahingehend wollte ich Fragen inwieweit ihr das seht, inwieweit es Pro- und inwieweit es Kontra gibt und welche davon schwerer zu wiegen ist und inwieweit eine Abtreibung aus biologischer und ethischer Sicht vertretbar oder nicht vertretbar ist.

Meines erachtens ist es nicht verwerflich ein Embryo mit einem entsprechenden Genfehler zu vielen Stadien abzutreiben, auch weil e sfür die entsprechende Familie eine immense Belastung ist wie aber auch das wenn dieser Genfehler in einer 'Normalität' in unserer Gesellschaft einzug erhält, sich negativ auf die Gesellschaft auswirkt, da eben Personen mit diesem Syndrom auch ein erhöhtes Risiko besitzen dieses Syndrom weiter zu vererben.

Da Morgen der letzte Unterrichtsblock vor den Ferien ist, wollte ich es bis zum nächsten Tag komplett fertig haben.

Mfg
Kael
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 01. Okt 2015 01:57    Titel: Antworten mit Zitat

Nehmen wir mal an, dass es nicht zu einer Abtreibung kommt. Was kommt auf die Betroffenen zu?
1. Das Kind wird niemals (komplett) ohne fremde Hilfe leben können
2. Möglicherweise hohe Kosten (ich weiß nicht was die Krankenkassen zahlen)
3. Eine enorme Belastung für die Betroffenen.

Die Lebenserwartung ist inzwischen sehr hoch und Behandlungsmöglichkeiten werden ständig verbessert. Tatsächlich kann man, denke ich, Kinder mit Down-Syndrom sehr gut behandeln und es womöglich zukünftig schaffen, dass die Auswirkungen sehr gering sind.
Man muss sich also eigentlich eher die Frage stellen, was man nicht erreichen kann. Da das Kind wahrscheinlich immer eine geistige Behinderung aufweisen wird und genau hier wahrscheinlich keine Heilung möglich ist, muss man sich eigenltich Fragen, ob man nicht auch ein Kind mit erblich bedingter geistigen Behinderung abtreiben müsste, was meines wissens selten getan wird.

Der Mensch ist heute in der Lage vieles zu beeinflussen. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke wäre ich möglicherweise schon mehr als einmal gestorben, wenn es nicht die heutige Medizin gäbe und das gilt sicherlich für viele Menschen.
Aber im Gegensatz zu einem Menschen mit Down-Syndrom bin ich in der Lage mich selbst zu versorgen und lebe nicht ausschließlich deshalb weil die Medizin soweit ist, wie sie ist.
Es stellt sich also die Frage ob wir alles was man am Leben erhalten kann auf gedeih und verderben am Leben erhalten müssen oder ob wir die Kapazitäten nicht lieber für Dinge einsetzen, welche der Gesamtheit eher zu Gute kommt.
Und somit sind wir ganz schnell vom Thema Down-Syndrom weg.

Es geht also garnicht um das Down-Syndrom, sondern um das Gut "Leben" als solches (Down-Syndrom ist nur ein Beispiel, ob du es willst oder nicht).

Ich bin persönlich habe da eine sehr radikale Meinung zu dem Thema. Wenn ein Leben niemals in der Lage ist den Allteig ohne fremde Hilfe zu bewältigen, sei es von geburtan oder durch einen Unfall oder ähnliches, so sollte es nicht die Allgemeinheit belasten. Es gibt hier von Ausnahmen und was Ausnahmen sind muss jeder Mensch selbst entscheiden.

Ein "abschließendes Fazit" wie du es dir wünscht, würde ich jedoch niemals treffen, sofern es nicht wie folgt lautet:

"Jeder Mensch muss für sich selbst entscheiden welches Leben lebenswert ist"

Die Ethik und das Mitgefühl ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite frisst es Kapazitäten, weil wir alles mögliche am lebenerhalten und das nunmal kostet (Zeit, Geld, Nerven, usw.). Auf der anderen Seite wäre unsere Gesellschaft wie sie jetzt vorhanden ist wohl nie entstanden, weil diese menschlichen Atribute auch Kriege und Ungerechtigkeit verhindern. Und so wie es nunmal allgemein bei allen Dingen ist: Wo es ein Pro gibt, da muss es auch ein Contra geben und beide sind von sich abhängig.

Also, sei so radikal in deiner Anschauung wie du willst aber akzeptiere, dass deine Anschauung nicht richtig sein kann, jedoch ein nicht flasch. Es ist deine ganz persönliche Anschauung genau wie die deiner Lehrerin, die genauso wenig richtig oder falsch sein kann.
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