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Manfred Gast
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Verfasst am: 07. Dez 2016 15:22 Titel: Evolution bei sich ungeschlechtlich fortpflanzenden Tieren |
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Kurze Frage: Gibt es eine Evolution bei sich ungeschlechtlich fortpflanzenden Tieren? Also bei asexuellen Organismen?
Meine Vermutung: Ja, gibt es, da hier auch Mutationen und Selektion auftreten kann. Aber würde bei asexuellen Tieren eine Evolution nicht viel länger dauern?
Kann Mutation und Selektion auch bei Ungeschlechtlichkeit Evolution hervorrufen? |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 07. Dez 2016 21:22 Titel: |
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Alles richtig. Evolution gibt es, aber sie dauert länger. Eventuell weißt du auch schon, dass es auch bei Bakterien einen Transfer von Erbmaterial gibt, sodass auch Mutationen unterschiedlicher Organismen gemischt werden können. Das geht teilweise sogar über "Art"-grenzen (Die Artdefinition ist in der Mibi tw. schwierig, da die sexuelle Fortpflanzung ja nicht als Kriterium herangezogen werden kann.) hinweg. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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Hedera
Anmeldungsdatum: 08.03.2011 Beiträge: 657
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Verfasst am: 08. Dez 2016 09:47 Titel: |
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Zitat: | Alles richtig. Evolution gibt es, aber sie dauert länger. |
Es kommt drauf an, was hier "länger" bedeutet. Bezogen auf Zeit stimmt diese Aussage nicht. Bezogen auf Generationen stimmt sie hingegen.
Angenommen Bakterien benötigen 1 Mio. Generationen für eine Evolutionsschritt, während der Mensch nur 100 benötigt, dann brauchen Bakterien faktische mehr Generationen. Da jedoch mehrere Generationen pro Tag entstehen (da extrem hohe Wachstumsrate), dauert es unterumständen nur wenige Jahre, wohingen der Mensch durch seine lange Generationszeit 2000 Jahre brauchen würde (angenommen Reproduktion beginnt immer mit 20).
Das zeigt, dass man die Evolution schlecht pauschalisieren kann. Sexuelle Fortpflanzung ist ein schönes und leichtes Beispiel. Aber es gibt noch deutlich mehr Mechanismen, die eine Rolle spielen und eben mehr als nur einen Weg der Evolution zulassen. |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 08. Dez 2016 16:26 Titel: |
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Hast recht. Für mich war einfach klar, dass man zur Vergleichbarkeit in Generationen denken muss. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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Manfred Gast
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Verfasst am: 08. Dez 2016 17:12 Titel: |
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Warum benötigen denn Bakterien mehr Generationen für einen Evolutionschritt? Und was ist mit Evolutionsschritt gemeint? Warum sind es bei Bakterien 1 Mio. Generationen und beim Menschen nur 100?
Hat das etwas mit der Rekombination zu tun? Während bei Bakterien nur die einzelnen Mutationen wirken können? |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 08. Dez 2016 20:04 Titel: |
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Genau. Durch die geschlechtliche Fortpflanzung können Mutationen verschiedener Organismen kombiniert werden. Bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung müsste die zweite Mutation bei den Organismen, die die erste Mutation haben, neu entstehen. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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Hedera
Anmeldungsdatum: 08.03.2011 Beiträge: 657
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Verfasst am: 09. Dez 2016 14:50 Titel: |
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Die Aussage von mir untermauert nicht deine Vermutung und fasst sie schärfer.
Der Unterschied ist nicht die Zeit, sondern die Generation. Da Bakterien sich deutlich stärker Vermehren als Menschen wird hierdurch erklärt, dass die Evolution bei Bakterien scheinbar schneller verläuft als bei Menschen (ist tatsächlich so). das Begründet sich aber über die Generationzeit. Sie sind einfach schneller dafür allerdings weniger effizient als der Mensch.
Mit Evolutionsschritt ist gemeint, dass sie eine Population ausreichend starkt verändert hat, dass man von Evolution sprechen kann.
Also beispielsweise, dass ein Bakterium größer geworden ist.
Das ist hier aber reine Theorie. Evolution ist ein schweres Thema, wenn es nicht exakt an einem Beispiel erklärt wird, weil die Möglichkeiten einfach zu groß sind, als das man sie theoretisch abdecken könnten, ohne erstmal einen ganzen Tag für das korrekte Konzept zu investieren. |
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