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dionne Gast
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Verfasst am: 08. Jun 2005 21:28 Titel: DRINGEND müdliche prüfung/regulation genaktivität, krebs |
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hallo
habe eine dringende bitte: ich habe nächsten mittwoch meine mündliche prüfung in bio. meine themen sind ziemlich klar aber ich habe kaum information dazu also hoffe ich, dass sie mir hier jemand geben kann.
1. wie funktioniert die regulation der genaktivität (nur grob, damit ich ein bild davon habe)
2. was hat diese regulation mit der entstehung von krebs zu tun?
3. wie werden protoonkogene zu onkogenen?
hoffe mir kann dazu jemand informationen geben oder stellen sagen, an denen ich diese finden kann.
vielen dank schon mal im vorraus |
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dionne Gast
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Verfasst am: 08. Jun 2005 21:38 Titel: ps |
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noch etwas dazu: hat jemand eine idee, wie man dieses thema mit evolution in verbindung bringen kann?
ich dachte evtl an vererbung von krebs... kann man das eigentlich vererben oder wird nur die veranlagung, dass man anfälliger ist für krebs vererbt??? |
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chefin Organisator
Anmeldungsdatum: 28.04.2004 Beiträge: 1549 Wohnort: Oberhausen
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Verfasst am: 09. Jun 2005 22:48 Titel: |
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Das einfachste wäre, Du besorgst dir das Heft von Spekrtum der Wissenschaft Spezial zum Thema Krebs. Da findest du eigendlich alles. _________________ Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos |
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Gast
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Verfasst am: 09. Jun 2005 23:56 Titel: |
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such mal zum thema genaktivität nach dem "Jakob-Monod-Modell (Operon Modell)".
ganz kurz zusammengefasst besagt es, dass das in einer genwirkkette hergestellte endprodukt auf einen der herstellungsschritte dermaßen einwirkt (bindet sich reversibel und verändert damit das enzym räumlich so, dass es den ausgangsstoff nicht mehr binden und umwandeln kann), sobald es in einer gewissen menge vorhanden ist. die folge ist, dass die herstellungskette unterbrochen wird. dadurch wird kein neues endprodukt hergestellt während die vorhandene menge jedoch weiter abgebaut wird. irgendwann ist die endproduktmenge wieder stark verringert und das endprodukt, dass sich zuvor in der produktionskette gebunden hat, um diese zu unterbrechen, löst sich wieder heraus und wird selbst verbraucht. dadurch ist der produktionsweg wieder frei und die umwandlung von ausgangsstoff in endprodukt kann wieder erfolgen.
im diagramm sieht das ganze dann wie eine welle aus.
krebs ist ja eine mutagene veränderung der zelle (sichtbar durch die auswucherung der zelle), d. h. eine zelle spielt verrückt und läuft sozusagen amok. d. h. sie produziert nicht mehr das was sie braucht (und auch die richtige menge), sondern je nach art der mutation einfach irgendeinen stoff und von dem soviel wie sie irgendwie schafft.
der grund ist, dass das endprodukt, dass den regelkreis/die produktionskette eigentlich irgendwann mal bremsen sollte, dies nicht mehr kann.
da durch den krebs nämlich die DNA-struktur zerstört/verändert wurde, hat sich somit auch die räumliche struktur der proteine, die aus der DNA gebildet werden, verändert. diese proteine sind eigentlich dafür verantwortlich, dass ein ausgangsstoff in mehreren schritten in ein endprodukt umgewandelt wird.
sind sie nun strukturell verändert, könnten sie mitunter diese umwandlung zwar noch erfüllen, das endprodukt jedoch, dass an sie binden will, um die produktion zu stoppen, kann das aufgrund der veränderten struktur nicht mehr tun. somit wird munter immer mehr ausgangsstoff in endprodukt umgewandelt, da der prozess nicht unterbochen werden kann.
ob krebs vererbbar ist, kann ich so nicht sagen, aber ich bin der ansicht, dass krebs an sich nicht über generationen vererbt werden kann. der grund ist der, dass krebs die zelle so verändert (--> DNA), dass sie nicht mehr lebensfähig ist. somit kann sie sich nicht mehr regulär teilen (sie teilt sich zwar, aber das unkontrolliert und die tochterzellen laufen ebenfalls amok) und den krebs "weitergeben".
hoffe, ich konnte n bisschen helfen
mfg |
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dionne Gast
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Verfasst am: 10. Jun 2005 20:17 Titel: vielen dank |
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mir hilft jedes bisschen an information, also vielen dank |
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Wurstbrot
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 84 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 10. Jun 2005 22:34 Titel: |
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Das Thema ist nicht banal und sehr komplex!
Zunächst einmal muss man feststellen, dass neuere Untersuchungen ergeben haben, dass das Risiko, an Krebs zu erkranken, nur zu 5% von genetischen Belastungen abhängen.
Im Grunde kann man es auf folgendes reduzieren: Der menschliche Körper produziert aufgrund seiner genetischen Informationen. Dabei verfügt jede Zelle (mal von Ausnahmen wie B- und T-Lymphozyten und anderen abgesehen) über die gleiche Information - soll heissen: In einer Nervenzelle Deines Rückenmarks befindet sich die gleiche DNA wie in den Hautzellen Deines großen Zehs ;-) Allein die Information, was wann, wie und in welcher Menge abgelesen und damit reguliert wird, entscheidet, was für eine Zelle was genau produziert.
Diese Regulationsinformationen werden, z.B. was die Zellteilung betrifft, in diversen Genen beschrieben und durch diese reguliert. Diese Regulator-Gene beschreiben z.B. die Zellteilungsrate und andere essentielle Dinge. Tumorsupressorgene und Proto-Onkogene sind hier ein Stichwort! Ein bekanntes Beispiel ist das p53, welches seinen Namen einfach nur dadurch erhalten hat, dass das Genprodukt, ein Protein, ca. 53 Dalton gross ist.
Diese Proteine bestimmen, wie häufig sich eine Zelle teilt, wachen über die Transkription und leiten unter Umständen die Apoptose (den selbst induzierten Zelltod) ein. Mutieren derartige Gene, also schleicht sich ein Fehler in die DNA-Sequenz ein, dann funktionieren sie nicht mehr richtig und werden zu häufig oder zu selten abgelesen.
Ein Beispiel: Du gehst 3x die Woche unter den Asitoaster. UV-Strahlen schädigen gerne und leicht die DNA und wenn zufällig ein Stück beschädigt wird, das essentiell für die Regulation von Zellteilungen ist, entsteht Hautkrebs.
Ganz so leicht ist das natürlich nicht, denn der Körper verfügt über viele, noch nicht komplett erforschte Kontrollmechanismen, aber Mutationen finden statt und werden bei der Zellteilung weitergegeben. Da der Grossteil unseres Genoms aus "Schrott" wie repititive Sequenzen, Introns, VNRS und dergleichen besteht, ist die Gefahr normalerweise nicht gross, dass Mutationen in wichtigen Teilen stattfinden, aber wenn man sich Gefahren aussetzt, steigt natürlich die "Chance". Ständiges Solariumbräunen, Rauchen, der Umgang mit mutagenen Substanzen und vieles mehr erhöhen das Risiko, dass auch mal wichtige Regionen gtroffen werden.
Da Mutationen bei der Zellteilung weitergegeben werden an die Tochterzellen, häufen sich diese an. Ein gewisses Maß an Mutationen kann der Körper selbst regulieren, aber wenn es zuviele werden, versagt der Kontrollmechanismus. Die Gründe für diese Ansammlung liegen auf der Hand:
- Risikofaktoren (Rauchen, UV-Licht,...) kann man vermeiden.
- genetische Vorbelastung (kann man wohl kaum vermeiden...)
- Alter (kann man ebenfalls nicht vermeiden)
Mit anderen Worten:
Wir alle sterben früher oder später! Wenn nicht durch einen Herzinfarkt oder Autounfall, dann darum, weil unser Genom "schlapp macht".
Ein genetisch unvorbelasteter Nichtraucher, der 24h am Tag die Sonne meidet und immer gesund lebt, hat sicherlich bessere Chancen, alt zu werden als ein genetisch vorbelasteter Kettenraucher, der 3x in der Woche die Sonnenbank besucht. Aber eine Garantie ist ersteres auch nicht, denn es ist ja Zufall, wo die DNA beschädigt wird. Daher kommen ja auch die oft gehörten Aussagen "Mein Opa hat 70 Jahre lang geraucht und getrunken und ist dennoch 90 geworden!". Andererseits gibt es auch 30-jährige, die an unheilbarem Krebs erkranken...
Hilft das ein wenig als "Einführung"? Wenn Du mehr brauchst, sag Bescheid! Vielleichrt kann ich helfen... |
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dionne Gast
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Verfasst am: 12. Jun 2005 18:20 Titel: |
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ja danke, das war verständlich und gut erklärt. |
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Gast
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Verfasst am: 12. Jun 2005 22:30 Titel: |
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repetetive Sequenzen oder Introns würde ich nicht gerade als "Schrott" bezeichnen. Vielmehr haben wir Menschen bisher keine Ahnung, was das alles bedeutet. Die Natur produziert einfach nichts Nutzloses ...->siehe Evolution |
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Yve Gast
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Verfasst am: 14. Jun 2005 18:12 Titel: genau mein Thema ;) |
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Ich hab morgen auch mündliche Prüfung und mein Thema ist Genetik und Evolution.
Also, ich kann dir das mit der Genaktivität eigentlich ganz ausführlich erklären (falls es dich noch interessiert).
Aber bevor ich jetzt hier loslege und die brauchst es gar nicht mehr, sage ich dir lieber mal ein paar Verbindungsmöglichkeiten von Genetik und Evolution:
1.) Mutationen können sehr gut dran kommen
2.) Rekombination natürlich auch, ist aber wohl etwas spezifischer
3.) Homologie über Proteinbiosynthese herausfinden (z.B über Aminosäuresequenz)
4.) Generell das der genetische Code universell ist und mal abgesehen von ein paar "Dialekten" bei jedem Lebewesen gleich ist --> Verwandtschaft
Wie du siehst gibt es schon ein paar Verknüpfungsmöglichkeiten der beiden Themen.
Viel Erfolg noch! |
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Wurstbrot
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 84 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 15. Jun 2005 00:57 Titel: Schrott |
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"Schrott" stand in "Anführungszeichen"....soll ich jetzt hier im Forum (besonders, wenn man bedenkt, mit welchem Hintergrund die Frage gestellt wurde!) auch noch auf die diversen Möglichkeiten von unbekannten Sequenzabschnitten eingehen? Das wäre sehr weit übers Ziel hinausgeschossen und würde die Frage von ihr nicht vereinfachen. Aber wenn Du so belesen bist, warum schreibst Du dann nicht einfach mal etwas mehr zum Thema?
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