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Philosophin Gast
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Verfasst am: 16. März 2021 17:58 Titel: Für die Masterarbeit: Schwellenpotenzial |
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Hallo liebe Biologinnen und Biologen,
bei meiner Masterarbeit in Philosophie verirrte mich auf biologische Gewässer. Ich versuche gerade zu belegen, dass der Wert des Schwellenpotenzials bei jedem Mensch abweicht ( für ein philosophisches Experiment, wo alle Menschen plötzlich einen "Mittelwert" an Sinneswahrnehmung empfänden und wie es ihre Wahrnehmung beeinflussen würde). Keine der Internetquellen belegt eindeutig, dass der Schwellenpotenzial bei jeden Individuum etwas voneinander abweicht, was ich gehört habe. Ich habe nicht mal einen eindeutigen Beleg dafür gefunden, dass unser Geruchssinn/Geschmackssinn individuell sind. Liegt wohl daran, dass ich falsche Suchbegriffe verwende. Könnte mit hier jemand weiterhelfen? |
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Gilderoy Gast
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Verfasst am: 16. März 2021 18:58 Titel: |
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Eine Individualität des Schwellenpotentials kenne ich nicht, ist ja auch widersinnig.
Dir ist klar, daß das Schwellenpotential nicht etwas ist, was es nur in Gehirnzellen gibt, sondern auch in peripheren Nervenzellen ,in Sinneszellen, in der Muskulatur usw.?
Außerdem ist die Wahrnehmung keine 1:1 Wiedergabe der Sinneszellen, sondern es findet eine sehr differenzierte Verarbeitung statt, bevor sie das "Bewusstsein" erreicht. Wir nehmen Gegenstände wahr und keine Lichtpunkte.
Da funktioniert das Gehirn erheblich komplizierter. Setze Dich doch mal mit einem Physiologie-Buch hin und lese über das optische System und die Verarbeitung der Sinneseindrücke. Weißt Du, was eine Prosapognosie ist? Solche Erkrankung zeigen ohne weitere Gedankenexperimente, warum die Höhe des Schwellenpotentials kein hohen Stellenwert besitzt.
Gilderoy |
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Philosophin Gast
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Verfasst am: 18. März 2021 14:42 Titel: |
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Viele Dank für deine Antwort!
ich versuche mich etwas konkreter auszudrucken, obwohl es noch verwirrender sein kann.
Ich analysiere die "Erfahrungsmaschine" von den Philosoph Robert Nozick, der sie als ein Gegenstand beschrieb, wo wir "alles erfahren können, was wir wollen". Die Erfahrung würde in einer virtuellen Realität stattfinden, die Sinneseindrücke direkt in das Gehirn "reinstimuliert". Ich machte mir Gedanken, WIE könnte eine Maschine die Sinneserfahrung replizieren und welche Konsequenzen es dann für die Verarbeitung des Signals in Gehirn haben würde und damit für die Erfahrung der Einzelnen. Ich weiß, dass die Menschen sich bei Sinneseindrücken wie Hören, Schmecken und riechen unterscheiden und es ist auch einfach zu belegen. Aber was mit Gleichgewichtssinn? Kälte-Wärme-Empfinden? Berührung? Ist es individuell und wenn ja, was steht dahinter und vor allem, wie lässt es sich belegen (der Zugang zu Büchern ist jetzt stark beschränkt. Über Online-Quellen wäre ich froh).
Viele Grüße! |
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Gilderoy Gast
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Verfasst am: 18. März 2021 17:24 Titel: |
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Noch mal: die Sinneseindrücke werden im Gehirn nicht 1 : 1 widergegeben, das Auge arbeitet nicht wie ein Photoapparat.
Lies ein Physiologielehrbuch (ich bin ein alter Mann, in meinem Schrank stehen Bücher wie der alte Schmidt/Thews) und schaffe eine Basis, um dann nachzudenken.
Es gibt keinen Gleichgewichtssinn im eigentlichen Sinn.
Wie unterschiedlich Temperatur empfunden wird, weiß doch jeder aus Erfahrung. Aber Deine Vorstellungen sind viel zu unkonkret und undefiniert, um daraus eine sinnvolleArbeit zu machen. Zur Erforschung von Sinneseindrücken braucht man Physiologen, keine Philosophen.
Gilderoy |
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