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Bio Studium und dann?
 
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Anni



Anmeldungsdatum: 01.03.2006
Beiträge: 7
Wohnort: Rödental

BeitragVerfasst am: 07. März 2006 21:32    Titel: Bio Studium und dann? Antworten mit Zitat

Hallo erst mal an die Runde ! Wink

Ich würde gerne nach meinem Abi Bio Studieren , ist eigentlich das einzige Fach dass mich schon immer begeistert hat *G* . Aber eigentlich weiß ich gar nicht genau was für Möglichkeiten es nach dem Studium gibt, d.h. wie ein Job im Bereich Biologie eigentlich genau aussieht, inwieweit dieser Beruf Zukunft hat...etc. Ein Lehrer hat mal zu mir gesagt das ich eigentlich keine Jobmöglichkeiten außer Lehrer oder Professor erwarten kann.... doch dieser Meinung möchte ich mich eigentlich nicht anschließen und deshalb wende ich mich an euch, vielleicht kann mir da jemand etwas genaueres sagen. Wäre nett wenn mir jemand helfen könnte
Liebe Grüße Anni Big Laugh
Experte
Gast





BeitragVerfasst am: 07. März 2006 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann's dir sagen: Bio-Studium und dann sofort ALG II (Hartz IV).

Sofern du keinen einflussreichen und monetenreichen Daddy hast, wirst du für die Halde produziert! Natürlich werden jetzt wieder haufenweise hier Experten hervortreten und die ganze Leier der Politik ablassen ... Ändert aber nix an der Realität!

Verlässliche, durch die Bundesagentur für Arbeit mal ausnahmsweise nicht getürkte Statistiken über den Verbleib der Biostudis gibt es so nicht, denn die tatsächliche Arbeitslosigkeit unter diesen Absolventen wird erheblich unterschätzt. Ich kenne Leute, die haben ein Einser-Diplom und einige auch 'n hervorragenden Doktor - heute arbeitslos auf Hartz IV! Hochintelligente Leute wohl gemerkt! Wenn einer behauptet, die hätten "versagt", ja, dann versteh ich die Welt nicht mehr!!!

Also, mach es und setz die rosa Brille auf, aber jammere hinterher nicht, du hättest von nichts gewusst. Ich würde mir das zehntausendmal überlegen - am besten man macht vorsichtshalber zunächst eine herkömml. Berufsausbildung - nutzt zwar inzwischen auch nix mehr, aber immerhin.
Anni



Anmeldungsdatum: 01.03.2006
Beiträge: 7
Wohnort: Rödental

BeitragVerfasst am: 08. März 2006 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, das klingt hart...
Also ne rosa Brille werd ich mir nich aufsetzen deswegen hab ich ja hier um Hilfe gebeten. Ist aber auch recht schwierig sich heut zu Tage für einen Beruf zu entscheiden, jeder will das wir studieren, aber wies danach weiter geht sagt uns keiner, bzw. dass es nachher evtl. keine chancen gibt. Also danke schön für die Hilfe
Gast






BeitragVerfasst am: 08. März 2006 21:55    Titel: "Versagen" oder die Welt verstehen Antworten mit Zitat

Hallo Anni,

das was Du bisher gehört hast stimmt nur zum Teil.
Jeder Absolvent des Biologiestudiums erhält einen akademischen Grad (Dipl. oder nun den MA). Diese Ausbildung dauert mindestens fünf Jahre. Mit dieser Qualifikation ist es heutzutage nicht mehr möglich in größeren Unternehmen in Führungspositionen aufzusteigen. Um selbstständiges wissenschaftliches Arbeiten zu erlernen folgt im Anschluß an das Studium die Promotion. Diese ist der erste bezahlte Job (z.Z. teilweise noch nach BAT vergütet). Darauf folgen im Allgemeinen 2-3 Jahre Forschung als Postdoc (gerne im Ausland, mit doppeltem bis vierfachem Gehalt (80.000€ p.a.)).
Nun befinden wir uns dann etwa im Jahr 2018. Die Branche boomt seit mehr als einem Jahrzehnt. Meiner Meinung nach wird dieser Trend auch nicht abreißen. Falls der Entschluß gefaß wird, die akademische Laufbahn an der Universität einzuschlagen, folgen auf die postdoktorale Beschäftigung mindestes vier Jahre der Habilitation (seit einiger Zeit gibt es parallel die sechsjährige Juniorprofessur). Bis man auf eine Vollprofessur berufen wird hat man oft das 40. Lebensjahr hinter sich gelassen.
Die Dauer der Ausbildung sollte aber nicht abschrecken, dient einzig dem Verständnis.

Nun die möglicherweise Kehrseite der Medallie:
Wie oben angemerkt erhält jeder Absolvent den gleichen Titel. Dieser sagt leider nichts über das von ihm gewählte Fachgebiet aus.

Nun zu @Experte:
Zitat:
Ich kenne Leute, die haben ein Einser-Diplom und einige auch 'n hervorragenden Doktor - heute arbeitslos auf Hartz IV! Hochintelligente Leute wohl gemerkt! Wenn einer behauptet, die hätten "versagt", ja, dann versteh ich die Welt nicht mehr!!!


Diese Menschen haben "versagt". Dafür möchte ich zwei möglich Gründe anführen:
1. Sie sind nicht bereit, auch "am anderen Ende" der Welt zu arbeiten.

2. Sie haben schlichtweg die falsche Qualifikation.

Zu 2.: Der Titel Dr. rer. nat. ist leider genauso nichtssagend wie der Dipl.-Biol. (falsche Qualifizierung der Bekannten). Geld bzw. Jobs gibt es nunmal da, wo Profit zu erwirtschaften ist.

Zu Anni:
Es hat in dieser Wissenschaftsdisziplin keinen Wert, ein Hobby zum Beruf zu machen. Das bedeutet, daß alle Studienrichtungen, die in Richtung Ökologie (Käfer, Blumen, Affen oder Fische "zählen") genau zu den von "Experte" beschriebenen Konsequenzen führen. Wenn dir die Molekularbiologie und Biochemie (sei sie weiß, grün oder rot) oder die Neurophysiologie Spaß macht (nicht nur lapidar), dann kann ich Dir nur raten, diesen Weg zu gehen.

Ich möchte Dir hiermit Aufzeigen, daß es nicht so bestellt ist, wie von Deinen "Experten" vorhergesagt. "Gegen" den Strom zu studieren, hat sich schon früher bewährt.

Viel Erfolg!
Christof Würth



Anmeldungsdatum: 19.01.2006
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 09. März 2006 10:46    Titel: Berufschancen für Biologen sind da! Antworten mit Zitat

Hallo Anni,

es gibt in der Biologie auch außerhalb der Molekular-/Gen-Biotechnologie noch Chancen für Biologen - selbst in den klassischen Bereichen Zoologie und Botanik - siehe www.zoologenforum.de. Erfahrungsgemäß werden die "Klassiker" in den modernen Disziplinen nicht glücklich.

viele Grüße und viel Erfolg
Christof Würth
Diplom-Biologe
Jo
Gast





BeitragVerfasst am: 09. März 2006 14:44    Titel: mal von einer Biostudentin Antworten mit Zitat

Hi Anni,

tja vor fünf Jahren stand ich genauso da wie du. Ich hatte in der Schule natürlich Bio-Leistungskurs und wollte eigentlich schon seit dem Sachkundeunterricht in der Grundschule immer Bio studieren. Das hab ich dann auch getan. Ich bin von Hamburg extra an die Freiburger Uni dafür gegangen, weil es doch hier so viel besser ist. Also ich habe mein Studium damals mit der Idee begonnen, dass ich schon während des Grundstudiums (die ersten zwei Jahre) merken werde, was mir Spass macht, denn von der Schule aus kennt man die einzelnen Fachgebiete dann ja doch nicht. Die Verhaltensfoschung war zu dem Zeitpunkt noch mein Steckenpferd. Meine Fächer hab ich mittlerweile auch gefunden. Die Idee der Verhaltensfoschung hab ich gott sei dank schnell hinter mit gelassen. Worüber man sich vor Beginn des Studiums klar sein muss, ist das die Biologie von heute reine Laborforschung ist (gut ausgenommen Ökologie). Daran muss man Spass haben (am besten vor dem Studium noch schnell ein Praktikum). Wenn du in die Richtung gehen willst, muss du bedenken, dass dein Studium nicht nach 5 oder mehr Jahren zu Ende ist, sondern dass darauf nochmal 3-5 Jahre Doktorarbeit folgen. Dann erst bist du Biologe mit guten Jobaussichten. Oder man muss bereit sein, nach dem Studium noch ein Aufbaustudium zu machen (dank Master möglich). Und was schon vorher angesprochen wurde: du mußt flexibel sein! Sprich das Ausland darf für dich kein Hindernis sein.
Ich werde nächstes Jahr mit meinem Studium fertig und werde dann daran noch mal ein Master anschließen (noch mal zwei Jahre) im Bereich Wirtschaft oder alternative Energien. Mit ein bisschen Mut und Fantasie lässt sich doch aus jedem Studium ein Job machen. Daran muss man heutzutge einfach glauben. Und es gibt auch arbeitslose Juristen und BWLer also nicht abschrecken lassen. Und ein Studium bringt auch nur was,w enn man Spass daran hat, denn es ist so schon schwer genug. Wenn du noch Fragen hast, dann schreib mir doch einfach: [email protected]
schoki



Anmeldungsdatum: 10.04.2005
Beiträge: 180
Wohnort: McPomm

BeitragVerfasst am: 09. März 2006 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Also, mach es und setz die rosa Brille auf, aber jammere hinterher nicht, du hättest von nichts gewusst. Ich würde mir das zehntausendmal überlegen - am besten man macht vorsichtshalber zunächst eine herkömml. Berufsausbildung - nutzt zwar inzwischen auch nix mehr, aber immerhin.


Ahja und wieder treibt der revolutionäre Sozialpessimist sein Unwesen.

Bitte beim Thema bleiben und nicht wieder so unsachlich werden wie in dem ähnlichen Thread. Sonst artet das nur wieder in Beleidigungen (mit folgender Löschung durch die Mods) aus. Das gilt natürlich auch für alle anderen - nicht nur für schoki.
Grüße, Karon

_________________
Kreationismus und wie man dagegen argumentiert.
Experte
Gast





BeitragVerfasst am: 09. März 2006 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Na, klasse! - Kaum schreibt man über die Wahrheit und schon kommen sie wieder alle hervor ...

Dann will ich mal aufschlüsseln, wie sich mein Bekanntenkreis, der inzwischen bundesweit verstreut ist, zusammensetzt.

Von 11 Personen haben sich 6 auf Genetik/Molekularbiologie, 3 auf Biochemie und die beiden restlichen auf Ökologie bzw. Zoologie spezialisiert! 4 der GenetikerInnen haben den Doktortitel und dabei fast alle sehr gute Noten. 2 der BiochemikerInnen haben ebenso promoviert. Die Ökologin und Zoologin haben noch keinen Doc. 3 der GenetikerInnen mit Doc waren für mindestens ein Jahr in den USA und ein Biochemiker ebenso. Fast alle heute arbeitslos oder gar auf Hartz IV!!!!! 2 GenetikerInnen ohne Doc, die noch jünger als die anderen sind, schlagen sich zurzeit mit Praktika in der ach so freien Wirtschaft herum.

Was sagst du dazu, du "Gast".

Ich finde es unerhört und unmoralisch, den Leuten die Wahrheit vorzuenthalten und wider besseres Wissen weiter zu belügen wie es die Politikerkamarilla zu tun pflegt! Die Biotech-Branche "boomt" längst nicht mehr - man komme mir jetzt nicht mit Aktiengewinnen einiger Beispiele an, denn es sollte allmählich klar sein, dass derartige Gewinne auch Verlust von Arbeitsplätzen bedeuten - siehe die unzähligen Vorfälle in anderen Branchen!

Fakt ist, es gibt zu viele AbsolventInnen auf dem Arbeitsmarkt, aber offenbar hält sich jeder Jahrgang eines Studienfaches für allein anwesend auf dem Planeten. Man konkurriert mit allen Generationen. Wenn denn auch Massen in die schön gezeichneten "Zukunftstechnologien" hineinstreben, dann wird es zwangsläufig zum Auftreten von Überflüssigen führen, egal welche Qualifikation man besitzt. Dies trifft nicht nur auf Deutschland zu, sondern auch auf die anderen Nationen, selbst die USA. Dort ist es gar so, dass viele Biotech-Firmen wieder verschwinden, während man hier noch von paradiesischen Zuständen schwadroniert!!!!!!!

Es ist schon mehr als verwerflich, den arbeitslos gewordenen Dipl.-BiologInnen auch noch die Schuld in die Schuhe zu schieben, sind doch eindeutig die äußeren Zustände verantwortlich zu machen. Zudem sieht unser werter "Gast" nicht mal die Konsequenzen, die sich aus der Befristung von Stellen ergeben. Man kann nicht jedes Jahr durch die Welt nomadisieren, sofern man auch ein normales Leben, auch mit Familie, haben möchte. Und beschwören gerade konservative Politiker nicht immerzu den Kindermangel unter Akademikern????

Auf meinen Vorschlag, zunächst eine reguläre Ausbildung zu absolvieren, geht der "Gast" erst gar nicht ein, denn das passt nicht in sein komisches Weltbild von der "Traumkarriere". (Mal abgesehen davon, dass die Habilitation oder gar Berufung auf einen Professorenposten unter der Hand mit viel Kungelei abläuft ... Ich kenne mich damit bestens aus! Auch gibt es gesetzliche Vorschriften, nach denen die maximale Zeit auf Arbeitsstellen an Hochschulen beschränkt wird: § 57b Abs. 1 Satz 1 HRG (= Hochschulrahmengesetz): max. 6 Jahre vor der Promotion; § 57b Abs. 1 Satz 2 HRG: max. 6 Jahre Postdoc - danach Professor oder nie wieder an einer deutschen Hochschule!!!!!!!! - Und: Was soll ich zudem mit einem auf drei Jahre beschränkten Juniorprofessor? So was sollte man den Studieninteressierten auch mal sagen!)

Überdies wird die Studierendenmasse so wie so begrenzt werden, da mit der Einführung des Bachelor-/Masterstudienganges nur noch 30 % Zugang zu einer höheren Qualifikation haben werden, konnte ich hingegen noch meine Berechtigung auf das Diplom nach dem Grundstudium geltend machen, weil man immer noch immatrikuliert blieb. Warum versucht die Politik denn auf einmal die Studentenzahlen zu vermindern???? Fragen über Fragen! Mithin müssen es wohl doch zu viele für den Arbeitsmarkt sein, was meine Erkenntnisse stützt. Im Übrigen werden die Massen mit Bachelor - einem besseren Vordiplom - auf dem Arbeitsmarkt ohnehin nicht bestehen, konnte seinerzeit ein Dipl.-Biol. doch auch kaum was ohne Diplom erwarten. Der Masterabschluss soll dem Diplom ja gleichgestellt sein (Etikettenschwindel: Bachelor und Master entsprechen längst nicht den Abschlüssen aus dem angloamerikanischen Raum!).

Ebenso scheint unser "Gast" wohl gar keinen Finanzierungsbedarf für ein Studium anzusetzen, denn das macht man mal eben so mit links - man darf bloß keine "Affen und Fische zählen" ...

"Berufschancen sind da!", tönt es gar von einem anderen. Sicher! "Chancen" sind immer da, aber mit welcher Wahrscheinlichkeit? - Wieso vergessen gerade immer die Absolventen aus den Naturwissenschaften die Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, die doch eindeutig aussagen, dass nicht für jeden Kaviar auf der Platte bereit liegen wird? Sind die Hunderte und Tausende von "Überflüssigen" denn etwa nur die Kolateralschäden des Systems? - Berufschancen für Hochofenarbeiter sind sicherlich auch da. Aber wo sind die Stellen? Was für ein Menschenbild hat man eigentlich, wenn so getan wird, als besäße keiner Emotionen und wäre nur eine Bildungsmaschine, welche nur gefüttert zu werden und ggf. an einen anderen Ort der Welt verfrachtet zu werden braucht, um zu funktionieren?

Es entzieht sich meiner Kenntnis, aus welchem Grunde fortwährend ohne Rücksicht auf Verluste für ein Biologiestudium geworben wird. Da spielen entweder Ignoranz oder die Angst der in Amt und Würden stehenden Personen, die Bude könnte leer bleiben und damit ihre Existenzberechtigung verloren gehen, eine Rolle.

Wer immer noch glaubt, es ginge sowohl in den Hochschulen als auch der Wirtschaft in der Tat um Forschung und Wissenschaft und nicht vielmehr um Geldpoker, Postenschacherei, ja sogar Beschiss, dann träumt recht lustig weiter und viel Spaß beim Scheitern! Ach ja - um Spekulationen vorzubeugen: Ich hatte Glück, wobei seinerzeit die Sache noch etwas anders aussah als heutzutage ...
Experte
Gast





BeitragVerfasst am: 09. März 2006 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Korrektur:

Soll heißen:

"Im Übrigen werden die Massen mit Bachelor - einem besseren Vordiplom - auf dem Arbeitsmarkt ohnehin nicht bestehen, konnte seinerzeit ein Dipl.-Biol. doch auch kaum was ohne Doktor erwarten."
Karon
Organisator


Anmeldungsdatum: 06.11.2004
Beiträge: 2344
Wohnort: Hessen

BeitragVerfasst am: 09. März 2006 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Dann einmal eine ganz einfache Frage an den "Experten":

Gibt es überhaupt noch mit irgendeinem Studium oder gar einer einfachen Ausbildung - als was auch immer - eine realistische Chance auf einen Arbeitsplatz?

Wenn man sich deine Texte so durchliest, muss man ja glauben, dass jeder, der nicht jetzt schon einen (sicheren) Job hat, am besten gleich Hartz IV anmelden sollte, da er sowieso nie mehr im Leben einen bekommen wird.
Ich finde, das ist ein bisschen arg schwarz gemalt...

_________________
Wie poste ich falsch?
Nachdem ich Google, die FAQs & die Boardsuche erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich 2-5 neue Themen in den falschen Unterforen mit kreativem Titel & undeutlichem Text, unter denen sich jeder etwas anderes vorstellen kann.
chefin
Organisator


Anmeldungsdatum: 28.04.2004
Beiträge: 1549
Wohnort: Oberhausen

BeitragVerfasst am: 09. März 2006 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Na so ganz unrecht habt ihr hier alle nicht. Es war schon immer schwer als Biologe Arbeit zu finden. Ist mir im Prinzip ja auch nicht, ich bin in der Schule gelandet, was aber für mich im nachhinein absolut nicht schlimm ist, weil mir mein Job wirklich Spaß macht. Zwei meiner ehemaligen Kommilitonen, mit denen ich einen Großteil meines Studiums verbracht habe, haben gute Stellen zu weiteren habe ich leider keinen Kontakt mehr.
Karon hat es schon auf den Punkt gebracht, egal was man für eine Ausbildung hat, eine Garantie auf einen sicheren Arbeitsplatz haben nur ganz wenige. Aber genau das ist der Grund, dass man das erlernen sollte, was einem wirklich Spaß macht, das formt die Persönlichkeit positiv. Nur sollte man gleichzeitig so flexibel sein, dann nicht bei Harz IV zu landen, sondern irgentetwas anderes zu beginnen.
Klar ist eine akademische Ausbildung teuer, aber ich denke schon, dass Bildung wirklich nicht schädlich ist.
Auf der anderen Seite: Wer soll denn bestimmen, welche Bedürfnisse Wirtschaft und Gesellschaft an die Qualifikationen der Menschen stellt?
Zur Zeit sieht es ja so aus, dass wir auf der einen Seite viel zu viele junge Leute haben, die unbedingt Ausbildung und Beschäftigung brauchen, auf der anderen Seite haben wir zuviele Alte, die zu alt werden und zuviel Rente beanspruchen. Bisher habe ich noch von keinem wirklich guten und für alle Seiten befriedigenden Weg zur Lösung dieser Probleme gehört.
Allein für die Sparte, in der ich arbeite - die Lehrer - kenne ich das auf und ab. In den sechziger wurden Jugendleiter, Erzieher Akademiker fast jeder Sparte in den Lehrerberuf geholt, weil es nicht genügend Lehrer gab. Dann gab es angeblich genügend Lehrer und eine unerwartete Lehrerarbeitslosigkeit, die Ende der Siebziger dann wieder von einem akuten Lehrermangel in bestimmten Fächern abgelöst wurde (ich hab mit dem Vordiplom in der Schule angefangen). Das wurde von der nächsten Lehrerschwämme abgelöst und viele, die wie ich als Nebenberufliche im Schuldienst waren, wurden rausgeschmissen, es wurde wieder einmal davor gewarnt, ein Lehrerstudium aufzunehmen. Jetzt sind wir zur Zeit wieder einmal so weit, dass Seiteneinsteiger zu Lehrern ausgebildet werden um die Löcher zu stopfen.
Ich selbst hab es nie bereut, mein Diplom in Bio gemacht zu haben. Ich habe mir selbst damit eine Menge bewiesen und mir meinen Lebenstraum erfüllt. Ich hatte allerdings insofern Glück, dass ich in einem verwandten Beruf arbeiten kann. Daher ist mein Rat: Falls ihr die Gelegenheit habt, euren Traumberuf zu erlernen, macht es. Sonst trauert ihr dem ein Leben lang nach, denn "es hätte ja was werden können". Denkt aber gleichzeitig daran, dass ihr auch mit einem abgeschlossenen Studium keinen Anspruch auf einen gesicherten Arbeitsplatz habt, haltet Euch auch andere Türen offen!
Big Laugh Also, viel Spaß beim Biostudium!!! Ansage Wink
Augenzwinkern Übrigens, wenn mich Vater Staat frühzeitig aus der Schule rauslässt, fang ich wieder an zu studieren!!! Big Laugh (Altersstudium, keine Konkurrenz mehr für Euch!)

_________________
Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos
arabidopsis



Anmeldungsdatum: 21.04.2005
Beiträge: 37

BeitragVerfasst am: 10. März 2006 01:28    Titel: @Experte Antworten mit Zitat

@Experte:

Eine kurze Analyse des Beitrags:

1. Von den 11 Bekannten haben nur vier das Ende der akademischen Laufbahn erreicht. Die Zeit nach dem Studium muß auch dringend zur Publikation genutzt werden. Dies am besten in peer reviewed (durch unabhängige Gutachter bewertet) Journals mit hohem „impact factor“ (Rangfolge: je höher, desto „angesehener“).

2. „Ich finde es unerhört und unmoralisch, den Leuten die Wahrheit vorzuenthalten und wider besseres Wissen weiter zu belügen…“
Wer belügt wen? Ich? Nein!
Kleiner Auszug an ausgeschrieben Stellen: http://www.jobvector.com/

3. „Auf meinen Vorschlag, zunächst eine reguläre Ausbildung zu absolvieren, geht der "Gast" erst gar nicht ein, denn das passt nicht in sein komisches Weltbild von der "Traumkarriere".“

Wozu soll diese Ausbildung dienen? Dem anschließenden Studium nutzt sie nichts. Aus langjähriger Erfahrung heraus sind diese Studenten (TA-Ausbildung) meist schlechter als der Durchschnitt (sie wissen ja schon alles). Das sind also 2-3 verlorene Jahre, es sei denn, sie brechen das Studium ab. Die verschiedenen Berufsabschlüsse sind zudem in keinster Weise zu vergleichen. Soviel zu dem „komischen Weltbild“.

4. „Auch gibt es gesetzliche Vorschriften, nach denen die maximale Zeit auf Arbeitsstellen an Hochschulen beschränkt wird: § 57b Abs. 1 Satz 1 HRG (= Hochschulrahmengesetz): max. 6 Jahre vor der Promotion; § 57b Abs. 1 Satz 2 HRG: max. 6 Jahre Postdoc - danach Professor oder nie wieder an einer deutschen Hochschule!!!!!!!!“
Diese Aussage ist trifft teilweise zu. Auch heute noch werden unbefristete Stellen ausgeschrieben (Akademischer Rat etc.). Zudem kann man sich über eingeworbene Drittmittel eigenfinanzieren. Die Hochschule soll den akademischen Nachwuchs ausbilden. Sie ist kein Auffangbecken für gestrandete Wissenschaftler. Ein kleines Rechenexempel: 50 Doktoranden im Studiengang. Nach drei Jahren kommen 50 dazu….. Innerhalb kürzester Zeit arbeiten mehr promovierte Wissenschaftler an der Universität als Studenten vorhanden sind. Die Stellen müssen befristet sein, damit der Nachwuchs nachrücken kann!

„Und: Was soll ich zudem mit einem auf drei Jahre beschränkten Juniorprofessor?“

Die Juniorprofessur ist nicht auf drei Jahre beschränkt. Nach dieser Zeit erfolgt die Evaluation. Ist diese positiv erfolgt eine Verlängerung um weitere drei Jahre.

5. „Überdies wird die Studierendenmasse so wie so begrenzt werden, da mit der Einführung des Bachelor-/Masterstudienganges nur noch 30 % Zugang zu einer höheren Qualifikation haben werden…“
Das ist genau der richtige Weg, denn so produziert man durch Wettbewerb „Elite“. All die, welche nur halbherzig an die Sache herangehen, fallen durch das Raster. Das sind die potentiellen Arbeitslosen. Sie haben dann eben die Ausbildung (wie gefordert) vor ihrem Studium absolviert.

6. „Im Übrigen werden die Massen mit Bachelor - einem besseren Vordiplom - auf dem Arbeitsmarkt ohnehin nicht bestehen…“
Dem stimme ich voll und ganz zu! Den Bildungsweg hatte ich schon beschrieben.

7. „Etikettenschwindel: Bachelor und Master entsprechen längst nicht den Abschlüssen aus dem angloamerikanischen Raum!“
Das ist Unsinn! Die Studieninhalte sind nach der Umstellung vom Diplom- auf den Master-Abschluß kaum verändert worden. Diese Titel sind gleich zu setzten. Der einzige Unterschied im internationalen besteht Vergleich im credit point system.

8. „Ebenso scheint unser "Gast" wohl gar keinen Finanzierungsbedarf für ein Studium anzusetzen, denn das macht man mal eben so mit links…“
Wenn es um den eigenen Finanzierungsbedarf geht, so sehe ich kein Problem. Studenten arbeiten nur die Hälfte des Jahres! Es gibt Zeit genug, um die elterlichen und/oder staatlichen Zuwendungen aufzubessern.

9. „Man kann nicht jedes Jahr durch die Welt nomadisieren, sofern man auch ein normales Leben, auch mit Familie, haben möchte.“ „…und ggf. an einen anderen Ort der Welt verfrachtet zu werden…“
Das sollte doch grade an diesem Ort dem potentiellen Nachwuchs vor Augen führen, auf welche Karriere er sich einläßt.
flicke



Anmeldungsdatum: 26.12.2005
Beiträge: 125
Wohnort: berlin

BeitragVerfasst am: 10. März 2006 08:50    Titel: Antworten mit Zitat

hi!

Zitat:
„Etikettenschwindel: Bachelor und Master entsprechen längst nicht den Abschlüssen aus dem angloamerikanischen Raum!“


Zitat:
Das ist Unsinn! Die Studieninhalte sind nach der Umstellung vom Diplom- auf den Master-Abschluß kaum verändert worden. Diese Titel sind gleich zu setzten. Der einzige Unterschied im internationalen besteht Vergleich im credit point system.


hm... also da habe ich von leuten aus der studienberatung aber anderes gehört... der deutsche bachelor ist längst nicht mit dem angloamerkianischen zu vergleichen. was den master betrifft, habe ich keine ahnung. und selbst wenn es so wäre (d-bachelor = a-bachelor) ist das problem dieser übergangszeit, in der wir uns befinden, dass potentielle arbeitgeber noch keine ahnung haben, was die neuen bachelor können. die befürchtung ist einfach, dass anfangs bachelor-absolventen "produziert" werden, die niemand nimmt.

aber das wird sich wahrscheinlich in zukunft geben. da werden sich hoffentlich die studieninhalte und die anforderungen der arbeitgeber besser decken. trotzdem bin ich alles andere als glücklich, in dieser umstrukturierungszeit studieren zu müssen...

_________________
Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften.
Gast






BeitragVerfasst am: 10. März 2006 10:22    Titel: Mut machen schadet nie! Antworten mit Zitat

Zitat:
"Berufschancen sind da!", tönt es gar von einem anderen. Sicher! "Chancen" sind immer da, aber mit welcher Wahrscheinlichkeit? - Wieso vergessen gerade immer die Absolventen aus den Naturwissenschaften die Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, die doch eindeutig aussagen, dass nicht für jeden Kaviar auf der Platte bereit liegen wird? Sind die Hunderte und Tausende von "Überflüssigen" denn etwa nur die Kolateralschäden des Systems? - Berufschancen für Hochofenarbeiter sind sicherlich auch da. Aber wo sind die Stellen? Was für ein Menschenbild hat man eigentlich, wenn so getan wird, als besäße keiner Emotionen und wäre nur eine Bildungsmaschine, welche nur gefüttert zu werden und ggf. an einen anderen Ort der Welt verfrachtet zu werden braucht, um zu funktionieren?



Ich bin derjenige, der tönt - und nicht nur das: ich tue auch seit 8 Jahren etwas! Wer's nicht glaubt, schaut auf www.zoologenforum.de/stimmen.html!

Erste Priorität bei Biologen: informieren und aufklären, allererste Priorität bei Biologen: Mut machen!

Mein Menschenbild ist ein positives. Als Akademiker würde ich mich schämen, wenn ich andere verbal so "anrotzen" würde! Schlechte Aussichten sind noch lange kein Grund für schlechte Manieren!

in diesem Sinne
Christof Würth
Anni



Anmeldungsdatum: 01.03.2006
Beiträge: 7
Wohnort: Rödental

BeitragVerfasst am: 11. März 2006 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Also vielen Dank an alle die ihre Meinung gesagt haben, ist mir schon wichtig mal alle Seiten und Meinungen gehört zu haben. Ich werde mich auf jedenfall nochmal genauestens über alles erkundigen und mal sehen welche Wahl genau ich treffen werde.
Also Dankeschön an alle .
Grüße
Anni
Fab
Gast





BeitragVerfasst am: 15. März 2006 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Also nachdem wir nun geklärt hätten wie die Zukunft der Berufe für Biologen aussieht, wäre ich doch noch immer neugierig, wie diese Berufe selbst denn aussehen.
Was kann man als Biologe, (mich interessiert hier besonders das Thema Molekularbiologie) denn dann später mal machen und wie sieht der jeweilige Berufsalltag aus?
stefan500



Anmeldungsdatum: 30.08.2006
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 24. Nov 2006 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

Experte schrieb:

Im Übrigen werden die Massen mit Bachelor - einem besseren Vordiplom - auf dem Arbeitsmarkt ohnehin nicht bestehen, konnte seinerzeit ein Dipl.-Biol. doch auch kaum was ohne Diplom erwarten. Der Masterabschluss soll dem Diplom ja gleichgestellt sein (Etikettenschwindel: Bachelor und Master entsprechen längst nicht den Abschlüssen aus dem angloamerikanischen Raum!).

---------

Sofern Bachelor mit Master nicht den Abschlüssen des bisherigen Diploms entsprechen beseht doch eigentlich für die bisherigen Arbeitslosen Diplom Biologen in den nächsten Jahren eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt zurück zu kommen. Oder liege ich da falsch?

Auch kann es sein, das es mit dem Bachelor Master nicht mehr 5000 Absolventen jährlich sind, sondern eventuell nur noch 3000 was ebenfalls wieder besser für den Arbeitsmarkt wäre. Stimmt das?
chefin
Organisator


Anmeldungsdatum: 28.04.2004
Beiträge: 1549
Wohnort: Oberhausen

BeitragVerfasst am: 24. Nov 2006 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Na ich weiß nicht ob die "alten Diplomer" unbedingt mehr Chancen haben, weil sich die Erkenntnis nun mal auch in der Biologie weiterentwickeln und je länger die Ausbildung her ist.... Außerdem warten Arbeitslose nicht unbedingt auf einen Job, sondern suchen sich in anderen Sparten einen.
Wie gesagt, über die Chancen lässt sich schwerlich spekulieren: Bis vor kurzem war der Markt überschwemmt mit arbeitslosen Informatikern, die schon älter (über 40!!!! schämen ) sind. Zur Zeit ist der Markt komplett leer.
Es kommt halt immer darauf an, wo man sich spezialisiert hat, auch Biologe ist nicht gleich Biologe.
Eins ist in jedem Fall richtig: Der Bachelorabschluss ist der NC für das Masterstudium, egal wie man zu diesen neuen Studiengängen steht. Ich kenne allerdings keine Statistik über die Abbrecherquoten mit erfolgreich abgelegten Vordiplom. Ich denke, nur damit wäre ein wirklicher Vergleich möglich.
Aber nun mal ehrlich, in welchem Beruf hat man eine Arbeitsplatzgarantie?
Die Chancen, überhaupt einen Job zu bekommen, der einem auch Spaß macht, beginnt damit, dass man das lernen kann, was einem Spaß macht, das strahlen diese Menschen auch aus und die machen dann auch schon ihren Weg! Big Laugh

_________________
Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos
stefan500



Anmeldungsdatum: 30.08.2006
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 24. Nov 2006 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Was Bachelor und Master betrifft denke ich, das den Master eher weniger machen, da der Abschluß des Bachelors wichtig ist um überhaupt den Master zu machen. Das jetztige Diplom zieht man schon eher bis zum ende durch, wobei auch hier viele abbrechen. Ich könnte mir vorstellen, das die Stufe um den Master zu machen für viele zu hoch sein wird und es somit weniger Masterabbschlüsse gibt als jetzt Diplom Abschlüsse. Bricht man das Diplom mitten drin ab hat man heutzutage gar nichts. Beim Bachelor Master hat man immerhin den Bachelor. Wer bricht den heutzutage sein Biostudium z.B. im 8. Semester ab? Beim Bachelor Master kann man "aussteigen" und hat zumindest noch was.

Was ich überall lese ist, das ca. 12 % der Biologen im Ausland arbeiten. Jedoch kann man im Internet kaum was darüber finden. Das deutsche Biologie Diplom soll in den USA sehr anerkannt sein und man bekommt auch Förderungen. Weiß jemand, vielleicht sogar aus Erfahrung, wie das arbeiten in den USA oder England ist und ob man es leicht hat mit einem deutschen Diplom dort unter zu kommen?
croscha



Anmeldungsdatum: 28.01.2007
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2007 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

HMM
Fieses Thema, kann Anfängern ja komplett die Lust vermiesen das würde dann natürlich dazu führen das weniger Studis Bio studieren und daher wieder Arbeitsplätze für die bereits fertigen Biologen frei werden Zunge raus

Nun aber mal meine Sicht der Dinge:
Ich habe nach meinem Grundwehrdienst angefangen Chemie zu studieren obwohl mir Bio in der Schule wesentlich mehr Spaß gemacht hat ( Bio LK/Chemie PK ) nur weil man mir dauernd vorgebetet hat das die Chancen als Chemiker so viel besser sind. Das Ende vom Lied war, das ich während des zweiten Semesters gemerkt habe das mich Chemie nicht halb so viel interessiert wie Bio.
Also bin ich zu Bio gewechstelt und hatte somit zwei Semester verschenkt aber dafür macht mir mein Studium jetzt Spaß! und das ist, meiner Meinung nach, ein wichtiger Faktor zum bestehen des Studiums. Leider habe ich zu einem Zeitpunkt gewechselt als an meiner Uni der Bachelor in Bio eingeführt wurde, und bin nu in diesem merkwürdigen Studiengang gefangen Zwinkern
Ich habe mir schon klar gemacht das ich mit diesem Abschluss ( hoffentlich nächstes Semester^^) nix anfangen kann und deshalb weitermachen muss, und zwar bis zum Dr. denn die Chancen ohne stehen leider nicht besonders gut. Und wenn das alles nix bringt muss ich halt danach irgendwas anderes machen, aber ich kann mir sagen ich habe versucht das zu lernen was mir Spaß macht !
plagtag#yahoo.de
Gast





BeitragVerfasst am: 27. Jan 2012 16:26    Titel: späte antwort Antworten mit Zitat

... habe das hier grade gelesen und denke, dass es nicht stimmen muss. Der Bewerbermarkt für Biologen ist nicht gerade der Beste, OK. Ich habe selber auch Biologie studiert, und auch immer die Bereiche, die mir sehr gut gefallen haben. Habe sogar länger studiert als vorgesehen und war auch nicht im Ausland! Ich war auch kein Überflieger und hatte Zoolog. im Hauptfach.

Am Ende hatte ich bei der ersten Bewerbung gleich Erfolg und arbeite jetzt am freien Markt bei einem bekannten Unternehmen. Keine Ahnung, ob vielleicht nur die Frustrierten im Internet Kommentare schreiben ... oder ich einfach Glück hatte.
Ich hatte immer den Eindruck, dass man vielleicht im Studium schon mal aktiv schauen muss, was man nachher so machen möchte. Dann hat man nicht so ein "Tief" nach dem Studium. Ideal wäre doch z.B. ein Praktikum bei einer Firma während dem Studium (habe ich aber auch nicht gemacht :-)). Dann bekommt man mit was so gefragt ist.
gastposter
Gast





BeitragVerfasst am: 08. März 2012 12:11    Titel: Quelle für Biotechfirmen in Deutschland Antworten mit Zitat

Interessiert hier vielleicht weniger, aber fand ich ganz informativ:

link: biopharmguy.com/europe.php

da gibt es eine Liste mit Biotechfirmen in Dt./Europa. Nur falls mal jemand durchschauen will, wie der Markt so aussieht für spätere Bewerber :-)
Metothyl



Anmeldungsdatum: 21.12.2012
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 24. Dez 2012 00:07    Titel: Fokussiert sein Antworten mit Zitat

Vielleicht hatte der "Experte" 2006 noch recht, heute stimmt das nicht mehr. Die Jobauswahl ist heute so gut wie nie zuvor. Wer einen sehr guten Studienabschluss innerhalb von 5-6 Jahren hat, eine Promotion mindestens mit magna cum laude innerhalb von 3-4 Jahren mit zukunftsweisendem Thema vorweisen kann, flexibel ist und Networking beherrscht, der wird einen Job finden.

Die klassischen Disziplinen wie Zoologie, Botanik, Ökologie usw. sind leider nichts mehr wert für die Berufswahl. Und besonders hier müssen Schulen ihr Konzept komplett umdenken und molekularbiologisch/biochemisch ausrichten.
Peter_Lustig



Anmeldungsdatum: 29.01.2013
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 29. Jan 2013 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

**Und besonders hier müssen Schulen ihr Konzept komplett umdenken und molekularbiologisch/biochemisch ausrichten.**

Warum müssen die das denn? Soll die Schule zu einer bloßen Berufsvorbereitungsanstalt werden?

Wenn du das zu Ende denkst, wird man noch ein paar Sachen mehr ändern müssen: Geschichte abschaffen, Sport und Musik sowieso, auch Latein und Griechisch, und am besten alle anderen Fremdsprachen außer Englisch gleich mit (denn der wievielte brauch schon Französisch oder Italienisch für die Arbeit?). Dafür Wirtschaft und Technik als neue Fächer mit mindestens sechs Wochenstunden einführen, SAP-Kurse und statt Theater-AG jetzt Vorstellungsgesprächs-Training (ist ja auch nur Schauspielerei).
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2013 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hier kann ich Metotyl und Peter_Lustig teilweise beipflichten:

1. Die moderne Biologie spielt sich vor allem im molekularen Bereich ab. Wenn man noch qualifiziert Urteile zu Themen des Alltags fällen soll, muss man teilweise schon sehr in die Molekularbiologie/Biochemie gehen. Allzuoft werden Themen fachlich falsch in den Medien dargestellt oder soweit verkürzt, dass man die Zusammenhänge nicht versteht. Und auch im medizinischen Bereich kommt man immer mehr an Punkte, wo man gerne mehr verstehen würde, da die Ärzte nicht mehr so gut aufklären oder sich hinter fachchinesisch verstecken. Sicherlich könnte man den Arzt wechseln, allerdings muss man dann mitunter lange suchen.

2. Die klassischen Bereiche der Biologie sind sehr wohl bedeutsam. Klimawandel ohne einen Bezug zur Ökologie zu verstehen, ist zum Beispiel schlichtweg unmöglich. Und was man im Bereich Botanik und Zoologie macht, geht meist runter bis zur Physiologie und entspricht damit auch den neueren Bereichen der Biologie. Über das Auswendiglernen von Tier- und Pflanzengruppen ist man schon lange hinweg.

Die Entwicklung ist auch in den neuen Kerncurriula enthalten. Es geht stärker als in den letzten Jahren viel mehr noch in die Breite, wobei auch Transportvorgänge an der Membran, ELISA, PCR eine Rolle spielen. Erschreckend finde ich nur, dass die Chemie dabei möglichst zurückgedrängt werden soll und verstärkt auf Modell zurückgegriffen werden soll. Dabei eröffnet die Chemie mE erst ein Verständnis für viele physiologische Themen. Die Bildung von Reduktionsäquivalenten ohne chemische Strukturen zu verstehen ist unmöglich und führt dazu, dass viel mehr auswendiggelernt werden muss. Da wäre ich dann doch lieber für mehr Qualität und weniger Quantität.

_________________
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2013 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

generell finde ich ja gut, dass die "Moderne" Biologie und auch Medizin schon in der Schule zur Sprache kommt. Aber ich sehe auch das Problem, dass einiges dann so vereinfacht dargestellt wird (werden muss), dass es falsch wird.

Mir fällt das zum beispiel immer wieder bei dem Thema Aktionspotential auf: Oft wird in den Schulbüchern/ Unterricht/Animationen, dass so dargestellt als ob die Aufgabe der Na+/K+- ATPase das Aufräumen nach dem Aktionspotential wärte und sie erst dann aktiv wird. Das ist aber grundlegend falsch. auch finde ich es nicht gut Multiple Sklerose als Erkrankung von Schwannzellen darzustellen. Dies ist keine Vereinfachung sondern schlichtweg falsch.

Sicher mag es für Schulniveau ok sein, dass zu glauben, aber ich finde es unschön, wenn man dfann an der Uni große Teile des Bio LKs eibnfach mal "vergessen" muss, da der Stoff so vereuinfacht wurde, dass er falsch ist. Da wäre es meines Erachtens einfacher, ausgewählte Themen gleich richtig zu lernen und den Rest für die Uni aufzusparen.

Oder Thema Immunologie:
Es ist falsch die Rolle des angeborenen Immunsystems auf die Präsentation von Antigenen zu reduzieren, oder die VDJ- Rekombination zur Erklärung von alternativen Spleißen heranzuziehen.

Ich fände es gut im Unterricht auch Bio und Chemier stärker zu verknüpfen, da gerade Biochemier ohne Chemie relativ wenig Sinn macht. Ohne Strukturforneln kann man schlecht die Glykolyse nachvollziehen und ohne Redox - Chemie versteht man die Atmungskette nicht.



LG Firelion

_________________
It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett
Daniel35



Anmeldungsdatum: 10.09.2012
Beiträge: 511

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2013 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, und dann kommt der Blick des Entsetzens, wenn Schüler plötzlich in der Oberstufe in Biologie auch chemische Probleme bearbeiten müssen, wo sie das fach doch gerade abgewählt haben.

Ich war ja immer ein wenig entsetzt, wenn Kommilitonen im MiBi-Kurs dann immer noch nicht Ammonium von Nitrat zu unterscheiden wussten.

Selbst an der Uni lernt man den Citratcyclus oft nur als: C4 + C2 --> C6.
biomaus67



Anmeldungsdatum: 20.07.2016
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 20. Jul 2016 17:50    Titel: BioStudium dir stehen alle Türe offen Antworten mit Zitat

Mit einem Bio Studium oder einem anderem MINT Fach hast du immer sehr gute Chance auf dem Berufsmarkt. Alle Firmen suchen händeringend nach qualifizierten Personal. Ich kann dir nur dazu raten ein naturwissenschaftliches Fach zu studieren. Schau dich doch mal bei den ganzen Jobbörsen um wie viele Jobs die im Angebot haben (auch für Biologen).

Link entfernt. Die Seite hat noch gar keine Angebote und ein Impressum habe ich auch nicht gefunden.
PaGe
Moderator
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