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IPSP und EPSP
 
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bio94



Anmeldungsdatum: 28.02.2011
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 03. März 2011 18:14    Titel: IPSP und EPSP Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe eine Frage:

Kann mir jemand leicht verständlich erklären, was IPSP und EPSP ist?
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 03. März 2011 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Schreibe doch bitte erstmal, wofür die Abkürzungen stehen und erläutere die Begriffe "exzitatorisch" und "inhibitorisch".
_________________
RNA?- just another nucleic acid?
bio94



Anmeldungsdatum: 28.02.2011
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 03. März 2011 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

EPSP (Exzitatorisches postsynaptisches Potential)
Durch einen Transmitter, z.B. Acetylcholin, kommt es an der postsynaptischen Membran zu einer Öffnung von unspezifischen Kanälen für Kationen, so daß Na+ in die Zelle einströmen kann. Der Grund hierfür ist der Unterschied zwischen dem Membranpotential der Zelle (-60 bis -80 mV) und dem Gleichgewichtspotential von Na+ (+55 mV). Der schwächere Ausstrom von K+ (Gleichgewichtspotential bei -90 mV) wirkt der Depolarisation entgegen, kann den positiven Ladungseinstrom jedoch nicht ausgleichen. Die entstehende lokale Depolarisation wird als EPSP bezeichnet und heißt an der motorischen Endplatte auch Endplattenpotential. Im Gegensatz zum Aktionspotential ist das EPSP nicht spannungsabhängig, sondern durch die Zahl der durch den Transmitter geöffneten Kanäle bedingt. Nebeneinanderliegende Synapsen oder kurz aufeinanderfolgende EPSPs einer Synapse gehorchen nicht dem "Alles-oder-Nichts"-Gesetz und können sich überlagern, dieser Vorgang heißt Summation. Auf diese Weise entsteht ein großes EPSP, das die gesamte postsynaptische Zelle depolarisieren kann. Erreicht ein solches EPSP einen Axonhügel oder eine motorische Endplatte, entsteht ein Aktionspotential. Ein einzelnes EPSP kann kein Aktionspotential auslösen.

IPSP (Inhibitorisches postsynaptisches Potential)
Öffnet ein Transmitter Kanäle, die selektiv den Durchtritt von K+ und Cl- ermöglichen, verstärkt der entstehende Ionenstrom das Ruhepotential. Bindet ein Transmitter an den K+-Kanal, erhöht sich dessen Leitfähigkeit und es kommt durch das Potentialgefälle zu einem K+-Ausstrom. Häufiger sind Cl--Kanäle, durch die Cl- nach Bindung eines Transmitters aufgrund des Potentialunterschiedes in die Zelle einströmt. Die in beiden Fällen entstehende Hyperpolarisation wirkt einer Erregung entgegen und wird deshalb als IPSP bezeichnet.
EPSP und IPSP beeinflussen sich an benachbarten Synapsen zur selben Zeit oft gegenseitig.
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 03. März 2011 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Thumbs up!

...und was genau möchtest du dazu noch wissen, sieht doch gut aus???

Eine Ergänzung: Ein EPSP wird nicht überall durch "Aktivierung" unspezifischer Ionenkanäle erzeugt, häufiger ist eine Öffnung spezifischer Natrium- bzw. Calciumkanäle als Reaktion auf die Transmitterbindung.
Ein wichtiges Beispiel für die Erregung über unspezifische Kationenkanäle ist das Endplattenpotential.

_________________
RNA?- just another nucleic acid?


Zuletzt bearbeitet von jörg am 03. März 2011 18:56, insgesamt 2-mal bearbeitet
bio94



Anmeldungsdatum: 28.02.2011
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 03. März 2011 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

warum mir nur unsicher.
ansonsten richtig ja?
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 03. März 2011 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist gerade noch ein Fehler aufgefallen:

An der motorischen Endplatte wird kein AP generiert, in dem Tubulussystem der Muskelzelle addieren sich die aufeinanderfolgend einfallenden APs, es findet also quasi eine Summation statt. So wird die Muskelkraft durch die AP- Frequenz reguliert.
Die Kontraktion einer Muskelzelle kann so graduiert (in ihrer Stärke "abgestuft") erfolgen.

Merke: Aktionspotentiale codieren die Information über die Frequenz (Frequenzmodulation), wärend Generatorpotentiale (also IPSPs und EPSPs) amplitudenmoduliert sind.
Diese Frequenz wird am Axonhügel genau festgelegt.

_________________
RNA?- just another nucleic acid?


Zuletzt bearbeitet von jörg am 03. März 2011 19:07, insgesamt 2-mal bearbeitet
bio94



Anmeldungsdatum: 28.02.2011
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 03. März 2011 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

ich streiche es dann einfach weg oder???
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 03. März 2011 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Aber bitte nicht in dem Beitrag, damit die folgenden Aussagen nachvollziehbar bleiben.
_________________
RNA?- just another nucleic acid?
bio94



Anmeldungsdatum: 28.02.2011
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 03. März 2011 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

ich meine auf meinen aufzeichnungen du meinst das ja:

Auf diese Weise entsteht ein großes EPSP, das die gesamte postsynaptische Zelle depolarisieren kann. Erreicht ein solches EPSP einen Axonhügel oder eine motorische Endplatte, entsteht ein Aktionspotential. Ein einzelnes EPSP kann kein Aktionspotential auslösen.

???
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 03. März 2011 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Die "motorische Endplatte" hat da nichts verloren, ansonsten ist die Aussage richtig.
Richtiger wäre auch: "überschreitet die Summe einfallender EPSPs am Axonhügel das Schwellenpotential...."
Bedenke aber, dass eine Summe von EPSPs durch eine Aufeinanderfolge von APs an derselben Synapse sehr wohl am Axonhügel das Schwellenpotential überschreiten kann.
Eine hochfrequente Summe einfallender APs über eine Synapse kann also ein AP der "Empfängerzelle" generieren.

_________________
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