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Was heißt hier Rasse?
 
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-Blubb-
Gast





BeitragVerfasst am: 04. Jun 2011 18:14    Titel: Was heißt hier Rasse? Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich muss demnächst in Biologie eine Präsentationsleistung zum Thema bzw. zur Fragestellung "Was heißt hier Rasse?" ablegen und habe dazu mehrere Aufgaben bekommen, die ich alle in meiner Präsentation "beantworten" muss.

Bei einer Aufgabe habe ich allerdings erhebliche Schwierigkeiten. Ich soll mindestens drei verschiedene Artbegriffe (morphologisch, genetisch, biologisch oder ökologisch) darstellen. Daraufhin soll ich die Vor- und Nachteile der Begriffe beurteilen, indem ich diese auf den Homo sapiens und ausgesuchte Beispiele seiner Vorfahren der Gattung Homo und Australopithecus anwende.

Die verschiedenen Artbegriffe darzustellen ist ja noch in Ordnung, aber ich habe absolut keine Ahnung wie ich diese nun auch noch auf die Beispiele anwenden soll.

Es würde mir sehr helfen, wenn ihr mir hier ein paar Denkanstöße geben könntet, denn zur Zeit bin ich total ratlos was die Aufgabe angeht wütend


Vielen Dank schon mal im Voraus!
Gruß
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 04. Jun 2011 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

"Rasse" ich liebe diesen Begriff, denn es gibt keinen Begriff, mit dem man besser provozieren und die Ethik und Moral der Gesellschaft vorführen kann. Das Ganze dann noch auf den Menschen anzuwenden ist traumhaft Teufel
(bevor das jemand falsch versteht, was die These der Provokation zwar super unterstreichen würde: NEIN ICH BIN IN KEINSTER WEISE RASSISTISCH und so ist es auch nich gemeint!)

Denkanstöße:
Je nach Definition des Begriffes "Art" kommst du zu verschiedenen Ergebnissen. Zwinkern
Mal ist der Homo und der Australupiticus eine Art und ein anderes Mal nicht
Die Vor- und Nachteile werden genau dadurch aufgezeigt. Woher weißt du, ob siche zwei Populationen die ausgestorben sind mit einander verpaaren konnten? Garnicht. Du kannst also diesen Artbegriff nicht anwenden. Bei dem morphologischen Artbegriff ist die Frage, wie groß der Unterschied sein muss, damit wir von Arten und nicht von Variationen innerhalb dieser sprechen....
Man kann damit sehr viel rumspielen und jenachdem wie du es auslegst hast du entweder einer oder zwei Arten.

Du solltest dir mal Unterschiede zwischen den verschiedenen Vorfahren und dem Menschen aufschreiben und gegenüberstellen.
Dann musst du einfach mal gucken, wie das mit der Artdefinition ist Zwinkern
-Blubb-
Gast





BeitragVerfasst am: 04. Jun 2011 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Erstmal danke für die Antwort, das hat mir schon mal sehr geholfen!

Nur ein Problem z.B ist, dass der biologische Artbegriff sich z.B in der Evolutionsforschung doch gar nicht anweden lässt, oder irre ich mich da?
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 05. Jun 2011 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Es wäre hilfreich, wenn du mal deine Definitionen von den verschiedenen Artbegriffen vorstellen würdest.

Denn das, was ich unter dem biologischen Artbegriff verstehe ist folgendes:

"Im biologischen Artbegriff stehen genetische und ethologische Gesichtspunkte im Vordergrund. Eine Art ist eine Gruppe von tatsächlich oder potentiell sich fruchtbar kreuzenden Populationen, die in sexueller Hinsicht von anderen solchen Gruppen isoliert sind (Aufrechterhaltung des Genpools); also Möglichkeit des Genaustausches und die Erzeugung fruchtbarer Nachkommen."
(http://www.mindpicnic.de/cardbox/evolution/2/)

Ausgehend von dieser Definition kann dieser viel besser auf die Evoforschung angewendet werden als zB. der morphologische, denn die evolutive Artbildung (zB. die allopatrische Artbildung) führt direkt zu zwei Populationen, die durch unterschiedliche Selektionsfaktoren, isoliert von einander, sich verschieden entwickeln und dadurch mit der Zeit eine Fortpflanzungbariere geschaffen wird, was wiederum der biologische Artbegriff beschreibt. Zwinkern
-Blubb-
Gast





BeitragVerfasst am: 05. Jun 2011 01:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, aber bei Fossilien konnte man ja nicht beobachten oder nachweisen, dass diese sich untereinander fortgepflanzt haben, also kann man auch nicht sagen, ob sie verwandt sind oder nicht (nach dem biologischen Artbegriff)
-Blubb-
Gast





BeitragVerfasst am: 05. Jun 2011 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hier mal ein Versuch, wie ich das Ganze verstanden haben:

Der morphologische Artbegriff besagt, dass die Lebewesen zu einer Art gehören, die in den wesentlichen Körpermerkmalen untereinander und mit ihren Nachkommen übereinstimmen.

Der Homo sapiens hat ein größeres Gehirnvolumen (1100-1280 cm³) als der Homo erectus (850-1225 cm³) und der Australopithekus (ca. 400 cm³), ebenso hat er größere Zähne als die beiden. Der Australopithekus hatte noch eine sehr gekrümmte Haltung, der Homo erectus ging aufrecht, aber noch etwas gekrümmter als der Homo sapiens... Somit stimmen diese Arten in den wesentlichen Merkmalen (Zähne, Gehirn, Haltung) nicht miteinander überein. Es handelt sich um dieselbe Gattung (dem Menschen; Homo), es handelt sich aber um verschiedene Arten (erectus, sapiens).
Die Arten lebten nicht parallel miteinander, sondern in verschiedenen Zeiten. Der Homo erectus entwickelte sich zum Homo sapiens.

Der biologische Artbegriff besagt, dass sich Lebewesen einer Art untereinander fortpflanzen können und fruchtbare Nachkommen zeugen.
Allerdings ist nicht klar, ob der Homo erectus und homo sapiens sich untereinander fortpflanzen konnten. Vielleicht gab es damals Ausnahmen, aber generell ging es nicht.

So lässt sich doch eigentlich nur der morphologische Artbegriff anwenden, wenn ich das richtig sehe. na ja
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 05. Jun 2011 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Und siehe da.... Du hast das fundermentale Problem des biologischen Artbegriffs aufgezeigt, denn er kann nunmal nicht bei Fossilien angewand werden (in großen Ausnahmefällen geht das manchmal schon), was ich ja auch schon erwähnt hatte. Zwinkern
Aber wie sieht das denn eigentlich mit dem Neanderthaler aus? Da wird die Sache richtig spannend. Kann man dort den biologischen Artbegriff anwenden? Wenn ja sind sapiens und neanderthaler einer art oder zwei?

Bezüglich Rassen kannst du sogar in die Gegenwart gehen. Wie sieht das denn mit den Ureinwohnern Amerikas aus und mit dem Europäer? Ok, dass wir hier von einer Art sprechen ist klar. Aber morphologisch unterscheiden sich diese Populationen eindeutig. Und ich behaupte mal einfach, dass es ohne Globalisierung zu einer Artaufspaltung gekommen wäre. Bestimmt noch nicht jetzt, aber wenn wir ein paar tausend Jahre in die Zukunft gehen und Amerika nie entdeckt hätten, dann gäbe es irgendwann zwar rezente Arte des Homos. Daher kann man mit Rasse auch immer sehr schön provozieren. Leider ist Rasse biologische nicht definiert, aber nimmt man die Definition von Rasse, wie sie in der Züchtung verwendet wird, so hat der Mensch definitiv Rassen. Der Biologe würde aber wohl eher von Supspezies reden. Aber da es politisch, moralisch und ehtisch nicht korrekt ist, wird das mal einfach alles missachtet. Wir sind ja keine Nazis und jeder Mensch ist gleich. Was totaler schwachsinn ist. Jeder Mensch ist gleichwertig (also das, was die Rassenlehrer postuliert ist falsch). Aber morphologisch und genetisch eben nicht und ob wir hier nur von Variation sprechen ist immer so eine Sachen.
(Ich betonen noch mal, dass es nicht Rassistisch gemeint ist!)
-Blubb-
Gast





BeitragVerfasst am: 05. Jun 2011 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, das mag jetzt deine persönliche Meinung sein, aber ich denke ich sollte da schon bei der Lehrmeinung bleiben Zwinkern. Soweit ich weiß sind Rassentheorien mittlerweile verboten (werden so nicht mehr gelehrt) und werden auch in der Biologie bzw. in der Wissenschaft nicht mehr verwendet.

Zudem ist es so, dass die Variation innerhalb einer Population oftmals größer ist als die von verschiedenen Populationen.

Wie dem auch sei, dass hilft mir jetzt alles nicht so weiter. Ich weiß immer noch nicht wie ich die Artbegriffe auf die Beispiele anwenden soll und somit die Vor- und Nachteile rausbekomme wütend.
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 05. Jun 2011 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

grübelnd Steht doch schon alles oben.
Bestimmte Artdefinitionen sind auf Fossilien nicht anwendbar. Bei anderen muss man sich streiten, wie groß der Unterschied zwischen zwei Arten sein muss bzw. was die wesentlichen/entscheidenden Merkmale sind. Wenn man die Länge jedes einzelnen Haares sich anschaut und vergleicht, wird man sicherlich immense Unterschiede zwischen zwei Personen bekommen. Ob es sinnvoll ist, dies als Merkmal zu nehmen steht dann auf einem anderen Blatt.

_________________
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
-Blubb-
Gast





BeitragVerfasst am: 05. Jun 2011 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, das wären jetzt zwei Artbegriffe. Einmal der morphologische, der zwar angewandt werden kann, aber bei dem es teilweise willkürlich und nach eigenen Empfinden eingeteilt wird. Der biologische Artbegriff kann in dem Fall ja gar nicht angewandt werden.

Wie sieht es denn mit dem genetischen oder ökologischen Artbegriff aus?
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 05. Jun 2011 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

Definiere sie doch erst einmal und dann wende sie (sofern möglich) auf dein Beispiel an.
_________________
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-Blubb-
Gast





BeitragVerfasst am: 05. Jun 2011 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

Na, das geht ja eigentlich gar nicht:

Genetischer Artbegriff: Zu einer Art gehören alle Individuen, die von anderen Individuen durch genetische Kreuzungsbarrieren isoliert sind.

Wie soll ich das überprüfen? wütend
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 06. Jun 2011 05:06    Titel: Antworten mit Zitat

Es hat schon seinen Sinn, dass der genetische Artbegriff nicht der vorherschende ist, denn genau diese Tatsache steckt auch im biologischen Artbegriff drin, was eine Anwendung eigentlich immer sinnlos macht Zwinkern

Und wie du den Anwenden sollst ist doch einfach:

Können sich sapiens und erecuts mit einander verpaaren oder haben sie besagte Kreuzungbarrier?
Deine Antwort muss lauten:
Weiß ich nicht, da es nicht überprüfbar ist.

Daraus folgt: Dieser Artbegriff ist für die Lösung des Problems nicht hinreichend und kann nicht angewendet werden. Vielleicht geht das vielleicht auch nicht (es kann natürlich auch Forschungsergebnisse gebe, welche eine Anwendug doch zulassen, indem sie zweifelsfrei darlegen, dass sie sich verpaaren konnten oder eben definitiv nicht. Die gibts soweit ich weiß aber nicht)
Punkt. Mehr gibts dazu nicht zu sagen. Und im Zweifel solltest du immer davon ausgehen, dass der Artbegriff nicht hinreichend ist, denn so bist du immer auf der sicheren Seite, denn da muss dann erst das Gegenteil bewiesen werden Grins
-Blubb-
Gast





BeitragVerfasst am: 06. Jun 2011 08:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ahh, danke! Dann ist die Aufgabenstellung aber ziemlich merkwürdig, da ich ja so nicht die richtigen Vor-Und Nachteile rausbekomme. So sehe ich nur, dass der biologische und der genetische Artbegriff in dem Fall nicht angewandt werden können, die Vorteile erschließen sich so aber nicht?!
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 06. Jun 2011 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne leider weder die Aufgabenstellung genau noch den Erwartungshorizont.
Ich kann dir nur sagen, was den Tatsachen entspricht.
Der Vorteil an dieser Artdefinition liegt eigentlich nur darin, dass es kein subjektives Bewerten ist, sondern tatsächlich beobachtbar ist. Daher kann der biologische Artbegirff nicht wieder legt werden, weil es eben ein klares ja oder nein gibt (ok es gibt Ausnahmen wo das nicht so ganz klar ist, aber das ist selten der Fall).
Für dieses schöne Höchstmaß an objektivität muss man aber viele Nachteile in kaufnehmen.
Die Tatsache, dass er bei Fossilien nicht anwendbar ist, ist nur ein Problem. Was ist mit den Arten die sich asexuell fortpflanzen oder es (noch) garnicht bekannt ist, ob es sexuelle Fortpflanzung gibt?

Du musst dir einfach mal einen Überblick verschaffen und dann wirklich tiefgründig Nachdenken, wenn du nicht darin geschult bist mit solchen Dingen zu arbeiten (weiß ich ja nicht).
Ordnung ist in der Wissenschaft das wichtigste und wenn du dein Arbeitsmaterial geordnet hast, dann musst du gucken, was von dir verlangt wird und zusehen, dass du es mit dem Arbeitsmaterial darlegen kannst.
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