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134340
Anmeldungsdatum: 14.10.2011 Beiträge: 228
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Verfasst am: 26. Okt 2011 19:12 Titel: Was passiert mit der mRNA nach der translation? |
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Was passiert mit der mRNA nach der translation? Wandert die mRNA nach der translation wieder zurück in den Zellkern oder wird sie verbraucht? _________________ „Naive Fragen zu stellen ist überhaupt eine der erfolgreichsten Methoden, um voranzukommen.“ Craig Venter |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 26. Okt 2011 19:36 Titel: |
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Hi,
soweit ich weiß wird sie nach der Translation von RNAsen abbgebaut und die Nukleotide wieder verwertet.
LG Firelion _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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134340
Anmeldungsdatum: 14.10.2011 Beiträge: 228
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Verfasst am: 26. Okt 2011 19:45 Titel: |
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Werden eigentlich neue Nukleotide produziert oder immer nur die alten wiederverwendet? _________________ „Naive Fragen zu stellen ist überhaupt eine der erfolgreichsten Methoden, um voranzukommen.“ Craig Venter |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 26. Okt 2011 20:08 Titel: |
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Der Körper versucht eigentlich, möglichst viele Nukleoside aus Wiederverwertungswegen zu gewinnen, da die Synthese sehr energieaufwändig ist. Aber meistens reicht das nicht aus, da der Umsatz inklusive der "Energieträger" ATP und GTP doch sehr hoch ist. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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134340
Anmeldungsdatum: 14.10.2011 Beiträge: 228
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Verfasst am: 26. Okt 2011 20:56 Titel: |
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Danke für die Erklärung _________________ „Naive Fragen zu stellen ist überhaupt eine der erfolgreichsten Methoden, um voranzukommen.“ Craig Venter |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 26. Okt 2011 23:26 Titel: |
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Die Ribose für die Neusynthese stammt aus dem Pentosephosophatweg oder? _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 27. Okt 2011 17:01 Titel: |
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Firelion hat Folgendes geschrieben: | Die Ribose für die Neusynthese stammt aus dem Pentosephosophatweg oder? |
_________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 27. Okt 2011 17:47 Titel: |
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Danke. In dem Zusammenhsng habe ich noch eine Frage. Ich meine mich erinnern zu können, dass man uns die Verwendung von Uracil anstatt Thymin in der RNA , damit erklärt hat, dass Uracil leichter anzugreifen wäre und RNA deswegen instabiler und leichter abbaubar wäre. Stimmt der Grund soweit ? _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 27. Okt 2011 19:27 Titel: |
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Uracil ist vor allem mit weniger Energieaufwand zu synthetisieren. Von der von dir vorgeschlagenen Hypothese habe ich noch nichts gehört (was aber nichts heissen soll).
Den Exonukleasen ist es aber eigentlich egal, was für ein Nukleotid sie vor der Nase haben, da sie i.d.R. nicht Nukleotidspezifisch arbeiten. Bei den Endonukleasen ist das teilweise anders, sie erkennen und spalten aber spezifisch an ganz bestimmten Sequenzen/Nukleotiden.
Die Bindung zu den benachbarten Basen erfolgt zudem über die phosphorylierte Ribose und die Energetischen Eigenschaften dieser Bindung sind durch die Nukleasen zu überwinden.
Ein weiterer möglicher Grund dafür, dass Uracil in der DNA nicht verwendet wird, ist, dass es auch eine Basenpaarung mit Guanin eingehen kann, was die Mutationsrate bei Zellteilungen erhöhte.
Wenn man dies weiter verfolgt, so kann man noch nach der Base Inosin fragen, die regelhaft bei tRNAs in der Wobble-Position im Anticodon auftaucht. Inosin kann mit allen vier Basen eine Paarung eingehen, deswegen ist die Verwendung auf DNA- und mRNA-Ebene zu unspezifisch. Wird die Spezifität aber auf andere Weisen gewährleistet bzw. muss eine Sequenz (Anticodon) gleich eine grössere Anzahl von Sequenzen (Codons) erkennen, so kann es sich die Zelle leisten bzw. muss darauf zurückgreifen, die unter geringerem Ressourcenaufwand herzustellenden Basen zu verwenden. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 27. Okt 2011 21:52 Titel: |
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Ah danke. Von Inosin habe ich noch nichts gehört, mag daran liegen dass wir uns bisher nur näher mit der mRNA befasst haben. Mag sein, dass wir das mit tRNA noch bekommen (vielleicht in BC da kommt irgendwann dieses Jahtr noch eine Einheit Nukleotidstoffwechsel dran)
Uracil ist doch auch für die Aktivierung von Glucose (Glykogenstoffwechsel + Galaktoseabbau)
Das mit der Fähigkeit Bindungen mit Cytosin einzugehen war mir auch noch nicht bekannt (ich seh schon gerade auf dem Gebiet der Genetik muss ich noch viel lernen). Das Einzige was wir zu Uracil in der DNA hatten ist dass das durch UV- Licht passieren kann und dass es manchmal unabsichtlich von der Polymerase anstatt T eingebaut wird, aber meist sofort wieder abgespalten wird. Diesen Fehler haben wir sogar schon mal zur Sondenherstellung benutzt. _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 28. Okt 2011 11:30 Titel: |
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Firelion hat Folgendes geschrieben: | vielleicht in BC da kommt irgendwann dieses Jahtr noch eine Einheit Nukleotidstoffwechsel dran |
Ich denke, da geht es mehr um die Synthese- und Wiederverwertungswege. War zumindest bei mir so, bin aber kein Biochemiker.
Firelion hat Folgendes geschrieben: | Uracil ist doch auch für die Aktivierung von Glucose (Glykogenstoffwechsel + Galaktoseabbau) |
Ist richtig, beziehungsweise UTP wird da benötigt.
Firelion hat Folgendes geschrieben: | Das mit der Fähigkeit Bindungen mit Cytosin einzugehen war mir auch noch nicht bekannt |
Guanin, Uracil kann mit Guanin eine Basenpaarung eingehen, eher nicht mit Cytosin.
Aber es gibt auch neben den Watson-Crick-Basenpaarungen noch einige andere mögliche Basenpaarungen zwischen Pyrimidinen und Purinen, eher selten zwischen zwei Pyrimidinen.
Das sorgt, wie man sich leicht vorstellen kann, auch mal für Mutationen in der DNA. Die energetisch stabilsten Nicht-Watson-Crick-Basenpaarungen sind aber G+U und Inosin+A,C,U.
Firelion hat Folgendes geschrieben: | Das Einzige was wir zu Uracil in der DNA hatten ist dass das durch UV- Licht passieren kann |
Meinst du die spontane Desaminierung von Cytosin?
Ja, das passiert schon mal, auch in der DNA, kann aber, so weit ich mich erinnere, nicht nur durch UV-Licht initiiert werden.
Falls du dich mit Stabilität von Uracil nicht auf die exonukleatische Spaltung bezogen hast, sondern auf die Möglichkeit spontaner Basenverändernder Reaktionen, so hast du mit Uracil auch recht, es ist weniger stabil.
Ich hatte beim Schreiben nur die Anfälligkeit gegen Nukleasen im Kopf.
Firelion hat Folgendes geschrieben: | Diesen Fehler haben wir sogar schon mal zur Sondenherstellung benutzt. |
Bei was für einer Art von Sonden war das wichtig?
Welche Polymerase (nur das Klenow-Fragment?) habt ihr benutzt? _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 28. Okt 2011 12:33 Titel: |
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Ich weiß nicht worauf sich die Aussage unseres Bioprofs bezog. Er meinte nur Uracil ist wegen seiner größen Instabiltät nicht so gut geeignet wie Thymin.
Wir haben eine Digitoxinsonde für ein Insert mit dem Klenow- Fragment benutzt um ein Digitoxinmaekierstes UTP einzubasuen und das deann mittels Immundetektion nachzuweisen. _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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scheng
Anmeldungsdatum: 16.06.2006 Beiträge: 209
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Verfasst am: 29. Okt 2011 10:12 Titel: |
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Ich glaube, hier liegt ein Mißverständnis vor.
Die Ausgangsfrage scheint mir zumindest zu implizieren, daß folgende Vorstellung vorliegt: nach der Herstellung schwimmt die mRNA zum nächsten freien Ribosom, um sich ablesen zu lassen.
So ist es aber nicht. Da sind keine kleine Männchen in der Zelle unterwegs, die die mRNA von der DNA zum Ribosom ziehen und dann zum Verwerter bringen, sondern alles geschieht durch Diffusion.
Daher kann durchaus eine mRNA beim Verwerter landen, ohne jemals abgelesen zu sein, wie sie durchaus zehnmal, meinetwegen sogar am selben Ribosom, abgelesen worden sein kann.
Scheng |
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