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Tumorbiochemie: Wnt Pathway + Mutagen/Promoter
 
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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 18. Jan 2012 20:29    Titel: Tumorbiochemie: Wnt Pathway + Mutagen/Promoter Antworten mit Zitat

Hi,

so wie ich es verstanden habe, wird wenn eine Zelle proliferen soll wnt freigesetzt. Dieses bindet an einen Rezeptor (frizzle) und aktiviert so Dishevelled. Dishevelled phosphoriliert daraufhin ß- catenin, sodass APC nicht mehr binden kann und es nicht mehr degradiert wird. Das ß- catenin wirkt dann als Transkriptionsfaktor auf die Transskription proliferantionsfördernder Proteine wie z.B. myc. myc und ß catenin sind Protoonkogene d.h. wenn durch eine aktivierende Mutation (z.B. ß- catenin wird auch ohne wnt nicjht mehr degradiert (z.B, Verlusdt der Bindungsfomäne für APC) oder Myc weiord unkontrolliert exprimiert es zu einem Tumor kommen kann, währendessen APC ein Tumorsupressor ist. Na obiger Logik wäre dann aucvh dishevelled ein Protoonkogen oder ? Habe ich das richtig verstanden?


Zweitens:
Noxen die Mutationen auslösen können sind mutagen. Lösen sie Mutationen aus die zu malignen Tumoren führen sins siew karzinogen.

Tumorpromotern hingegen sind Noxen, die zu Tumoren führen können, aber keine Mutationen auslösen. Sehe ich dass richtig, dass ein wnt Agonist hiermit ein Tumorpromoter wäre, da es zur Überexpression von myc käme, aber weder myc noch apc gerschädigt wurden ? Eine solche Wirkung könnte dann durch Antagonisten aufgehoben werden oder?



Danke und LG Firelion

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It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2012 17:47    Titel: Re: Tumorbiochemie: Wnt Pathway + Mutagen/Promoter Antworten mit Zitat

Firelion hat Folgendes geschrieben:
Na obiger Logik wäre dann aucvh dishevelled ein Protoonkogen oder ? Habe ich das richtig verstanden?


Da es "linear" in die wnt-Kaskade eingebunden ist, ist das richtig.

Firelion hat Folgendes geschrieben:
Tumorpromotern hingegen sind Noxen, die zu Tumoren führen können, aber keine Mutationen auslösen.


Besser: ..., die die Entstehung von Tumoren begünstigen (z.B. durch Erhöhung der Wirksamkeit von Kanzerogenen). Die können auch zu Mutationen führen, nur halt nicht in Tumorsupressor- oder Onkogenen. Aber es wäre auch denkbar, dass ein tumorpromoter Mutationen in Elementen erzeugt, die zu weiteren onkogenetischen Mutationen führen, so dass quasi eine "Mutationskaskade" entsteht.


Firelion hat Folgendes geschrieben:
Sehe ich dass richtig, dass ein wnt Agonist hiermit ein Tumorpromoter wäre, da es zur Überexpression von myc käme, aber weder myc noch apc gerschädigt wurden ? Eine solche Wirkung könnte dann durch Antagonisten aufgehoben werden oder?


Hier musst du zwischen einem endogenen Agonisten und einem exogenen Agonisten unterscheiden. Ein endogener Agonist könnte unter bestimmten Bedingungen auch ein Protoonkogen sein, ein exogener Agonist könnte die Signalkaskade derart beeinflussen, dass eine Mutagenese in anderen Bereichen begünstigt wird bzw. die Entstehung von Tumoren nicht unmittelbar ausgelöst, aber durch eine zusätzliche Mutation im gemeinsamen Rezeptor die Kanzerogenität dieser Mutation erhöht.
Wenn er letzteres tut, erfüllte er die Kriterien für einen Tumorpromoter. Allein das Kriterium des Agonismus reicht aber nicht aus.
Die zweite Aussage ist richtig, die Wirkung könnte durch Antagonismus aufgehoben werden.
Ähnliche Beispiele wären Mutationen in Wachstumsfaktorrezeptoren, die kein konstitutive Aktivität, sondern eine erhöhte Empfindlichkeit auf die Liganden generieren.



Danke und LG Firelion[/quote]

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 21. Jan 2012 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ah Danke smile

Also zusammengefasst ein darf Promoter nicht direkt in einem Tumorsupressorgen oder Protoonkogen zur Mutation führen, aber sehr wohl durch Mutationen deren Wirkung verhindern/verstärken ( wenn die Noxe normalerweise nicht in der Zelle vorliegt) oder die Stabilität des Genoms negativ beeinflussen und damit die Wahrscheinlichkeit für eine Mutation im Tumorsupressorgen/Protoonkogen erhöhen und somit zur Tumorbildung beitragen?
Löst es direkt eine Mutation in einem Tumorsupressor/Protokonkogen aus nennt man den Stoff mutagen?

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jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 21. Jan 2012 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

mutagen heisst, dass er Mutationen auslösen kann. Streng genommen beinhaltet die Definition nicht, dass der Stoff auch kanzerogen ist. Mutagene Stoffe können aber durchaus auch Kanzerogene sein.

Kennst du das Mehrstufenmodell der Tumorentstehung (Initiation, Promotion, Progression)? Ich denke, das könnte dein Verständnis erleichtern.

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=958028052&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=958028052.pdf

Kapitel 1.1 (Einleitung, Kapitel 1).

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 21. Jan 2012 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne das Mehrstufenmodell der Tumorprogression in soweit, dass es beim Menschen ca. 7 Mutationen (bei Nagern waren es glaub ich drei) benötigt bis ein maligner, metastasierender Tumor entsteht.

Wenn ich das richtig verstehe kann eine einzige Noxe als Initiator oder Promoter wirken, je nachdemn wie vie schon l kaputt ist ? Ein Promoter nichts irreversibel kaputt. Wenn schon eine Mutation vorliegt die als Initiator des Tumors dient (z.B. in myc) und ein mutagener Stoff triftt darauf und verstärkt die Wirkung von myc wird die Proliferation noch weiter gefördert und es wäre in diesem Fall ein Promoter? Liegt keine Mutation vor und die selbe Noxe fühert zur erhöhten Prolifertation ist es ein Initiator, aber ich muss noch weitere Mutationen auslösen, damit die erste Krebsvorstufe entsteht?
Also ist karzinogen eine Unterkategorie für mutagen und gleichbedeutend mit Mutationen aus die besonders zu Tumorentstehung/Progression beitragen. Ist reproduktionstoxisch/teratogen auch eine Unterkategorie von mutagen, weil hier die Mutationen den Fetus/Embryo stören ?

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Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 21. Jan 2012 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

Firelion hat Folgendes geschrieben:

Also ist karzinogen eine Unterkategorie für mutagen und gleichbedeutend mit Mutationen aus die besonders zu Tumorentstehung/Progression beitragen.


Die Begriffe existieren nebeneinander. Kanzerogene müssen nicht einmal direkt Mutationsauslösend sein, häufig ist der Mechanismus der zur Krebsentstehung führt, nicht oder unvollständig verstanden.
Es gibt aber genotoxische, mutagene Kanzerogene, nicht jedes Mutagen muss auch kanzerogen sein und nicht jedes Kanzerogen muss direkt mutagen sein, die Mutationen können auch z.B. durch Anpassungsvorgänge entstehen.
Entsprechend des Mehrstufenmodels könnte man die Kanzerogene einordnen: promovierende Kanzerogene und initierende Kanzerogene (ich weiss, dass diese Definition teilweise der oben angegebenen Definition des Tumorpromoters widerspricht, aber die Literatur handhabt dieses Begriffe teilweise etwas überlagernd; die obige Definition bezog sich auf direkt genotoxische Kanzerogene).

Ebenso verhält es sich mit teratogen. Dieses Wort bezeichnet eine Fruchtschädigung und lässt mechanistische Aspekte dabei aussen vor. Das sind häufig keine Mutationen, die einer Teratogenität zugrunde liegen, sondern Vergiftungen, Infektionen, Unter- oder Fehlversorgungen, die durch das teratogene Agens begünstigt oder herbeigeführt werden. Die Begriffe bezeichnen also vollständig verschiedene Ebenen und sind damit nicht voneienander abzuleiten, wohl aber aufeinander anzuwenden, wie z.B.
"mutagenes Kanzerogen" (das sagt dann, dass das Kanzerogen durch direkte Genotoxizität zu Mutationen führt und gibt damit Hinweise auf den Mechanismus des Karzinogens).

Das sind also keine "Unterkategorien" voneinander, sondern beziehen sich auf völlig unterschiedliche Ebenen der Wirkung. Das wäre in etwa so, als wenn du "tödlich" als einen Unterbegriff von "Kopfschuss" definieren würdest, wobei nicht jeder Kopfschuss tödlich ist und nicht jeder Tod durch einen Kopfschuss erfolgt.
Der Kopfschuss kann aber sehr wohl ein Mechanismus sein, der zum Tode führt, was durch den Begriff "tödlicher Kopfschuss" deutlich wird.

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 21. Jan 2012 23:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ah danke. Jetzt ist mir einiges klarer smile
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