RegistrierenRegistrieren    LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Gammamotoneurone und spinale Hemmung
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Neuro-/Verhaltensbiologie
Autor Nachricht
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 21. Jun 2012 14:12    Titel: Gammamotoneurone und spinale Hemmung Antworten mit Zitat

Die Muskelspindeln sind ja efferent mit Ia und IIa Fasern die zu den alpha Motoneuronen des Muskels und Synergisten und hemmenden Interneurone der Antagonisten ziehen und afferent durch Y-Motoneuronen innerviert.
Diese dienen der Kontraktion der Enden der Muskelspindeln und damit der Regulation der Sensitivität der Muskelspindel.
Damit keine Erregung der Y- Motoneurone zum Verlust der Empfindlichkeit der Muskelspindeln und dadurch zum Verlust der Fähigkeit auf Störungen zu reagieren (Spindelblock?) werden automatisch die alpha-Motoneurone mit aktiviert, damit das Längenverhältnis gleich bleibt. Y-Motoneurone werden afferent von höheren motorische Zentren innerviert.

Bei elektrischer Reizung der Y-Motoneurone kommt es zur Erregung der alpha Motoneurone des dazugehörigen Muskels. Das führt zur Erregung des Muskels und zur Hemmung des Antagonisten (H-Reflex)
Dienen die Y Motoneurone der Anpassung der Muskellänge für das gewünschte motorische Programm?


Auf spinaler Ebene gibt es verschiedene Hemmungsmechasnismen:
Antagonistische Hemmung:
Kommt es zur passiven Dehnung eines Muskels wird diese von der Muskelspindelen registriert und es kommt zur Kontraktion des Muskels und Entspannung des Antagonisten. Dieser Dehnungsreflex ("Sehnenreflex") lässt sich durch Schlag auf eine Sehne auslösen (T- Reflex). Auch der H- Reflex benutzt dieses Prinzip. Diese Reflexe sind Eigenreflexe und weisen eine monosynaptische Komponente (der gedehnte Muskel) und eine disynaptische Komponentze (Antagonist) auf.


Autogene Hemmung:

Bei aktiver Längenänderung und teilweise passiver Dehnung des Muskels kann es zur Aktivierung der Golgi- Sehnenorgane kommen. Diese aktivieren über Ib Fasern inhibitorische Interneurone des Muskels und erregende Interneurone (des Antagonisten). Dadurch kommt es zur Entspannung des Muskels und zur Kontraktion des Antagonisten. Es handelt sich hierrbei um einen disynaptischen Reflex. Dies ist allerdings nicht wie früher gedacht ein Schutzreflex und kann bei Aktivität also Bewegung auch wegfallen. Die Golgi- Sehnenorgane werden afferent von Propriorezeptoren, Renshaw-Zellen und höheren motorischen Zentren innerviert.


Rekursive Hemmung:

Diese Hemmung wird durch inhibitorische Interneurone(Renshaw-Zellen) vermittelt. Diese werden von alpha- und Y- Motoneurone erregt und hemmen diese direkt ohne Umweg über den Muskel. Hier kommt es auch zur lateralen Hemmung durch andere aktivierte alpha-Motoneurone. dies dient der Kontrastverstärkung von aktivierten und in aktivierten Motoneurone.

Die autogene und rekursive Hemmung dienen beide der motorischen Feinregulation.


Stimmt das soweit?

Danke und LG Firelion

_________________
It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 21. Jun 2012 19:39    Titel: Re: Gammamotoneurone und spinale Hemmung Antworten mit Zitat

Firelion hat Folgendes geschrieben:

Damit keine Erregung der Y- Motoneurone zum Verlust der Empfindlichkeit der Muskelspindeln und dadurch zum Verlust der Fähigkeit auf Störungen zu reagieren (Spindelblock?) werden automatisch die alpha-Motoneurone mit aktiviert, damit das Längenverhältnis gleich bleibt.


Ich würde sagen: Andersherum.
Würden nur die alpha-Motoneurone angesteuert, so "verkürzte" sich sowohl die Arbeitsmuskulatur als auch die Spindelfaser. Durch diese Stauchung sinkt die AP-Frequenz in der Ia-Faser der Spindel.
Nun werden aber die y-Motoneurone mit innerviert, um eine Längenstabilisierung vorzunehmen und wirken damit quasi der "Entdehnung" im sensorischen Teil der Spindeln entgegen. Damit bleibt die Muskulatur auch bei aktiven Längenänderungen in der Lage, auf passive Längenänderungen (z.B. "Fehltritte") zu reagieren und die entsprechende Gliedmasse zu stabilisieren. Damit kann über die Ia-Fasern sowohl eine statische als auch eine dynamische Empfindlichkeit gegen Dehnungsreize vermittelt werden.

_________________
RNA?- just another nucleic acid?
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 21. Jun 2012 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Ah Danke smile

Also ist sensorisch der Mittelteil der Spindel wichtig. Wenn sich die Pole der Spindel kontrahieren (gamma Motoneurone) dann wird der mittlere Teil gedehnt.

Also der korrekte Ablauf: Motorisches Programm --> Erregung der alpha-Motoneurone --> Kontraktion der extrafusalen Fasern Atauchung des mittleren Teils der Spindel--> durch zusätzliche Erregung der gamma-Motoneurone Kontraktion der Pole der Spindel --> dadurch Dehnung des sensorischen Teil der Muskelspindel.


Und durch die höheren motorischen Zentren, die die gamma-Motoneurone innervieren, lässt sich ja nach motorischem Programm ein Soll-Wert für die Empfindlichkeit der Muskelspindeln einstellen?

_________________
It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 22. Jun 2012 08:42    Titel: Antworten mit Zitat

Thumbs up!
_________________
RNA?- just another nucleic acid?
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Neuro-/Verhaltensbiologie

Verwandte Themen - die Neuesten
 Themen   Antworten   Autor   Aufrufe   Letzter Beitrag 
Keine neuen Beiträge Wie genau wird bei der lateralen Hemmung gehemmt ? 0 Gast 8296 27. Feb 2018 18:32
kathi__reim Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Enzyme, allosterische und kompetitive Hemmung 1 Gast 9150 25. Jan 2017 15:23
jörg Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Allosterische Hemmung 1 Gast 9684 14. März 2016 19:26
Firelion Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge kann nur die reversible hemmung sowohl kompetitiv als auch n 0 marialee 5703 29. Mai 2014 14:52
marialee Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Nicht-Kompetitive Hemmung 9 casio600 11171 28. März 2012 22:36
Hedera Letzten Beitrag anzeigen
 

Verwandte Themen - die Größten
 Themen   Antworten   Autor   Aufrufe   Letzter Beitrag 
Keine neuen Beiträge Neuronale Verschaltung der Retina: Laterale Hemmung & Co 11 Thomas.Bauer 61896 12. März 2015 20:30
jawa Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Nicht-Kompetitive Hemmung 11 brunsi 28631 08. März 2006 19:01
Sisi Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Nicht-Kompetitive Hemmung 9 casio600 11171 28. März 2012 22:36
Hedera Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge laterale hemmung 9 leonie. 15297 22. Feb 2012 20:43
jörg Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Hilfe =( ph-Wert Abhängigkeit-Enzmye! Hemmung Schwermetalle 8 mary001616 11767 29. Dez 2009 00:08
PaGe Letzten Beitrag anzeigen
 

Verwandte Themen - die Beliebtesten
 Themen   Antworten   Autor   Aufrufe   Letzter Beitrag 
Keine neuen Beiträge Neuronale Verschaltung der Retina: Laterale Hemmung & Co 11 Thomas.Bauer 61896 12. März 2015 20:30
jawa Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge präesynaptische Hemmung,Räumlich+zeitliche Summation 8 Samdie 57133 06. Okt 2010 17:46
Glsn Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Antagonistische Hemmung 6 Minnie 32563 13. Feb 2006 19:43
Minnie Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge postsynaptische - und präsynaptische hemmung 1 Rici 30668 03. Sep 2007 18:09
Rana18 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Beispiele für allosterische Hemmung im menschlichen Körper 2 Gast 29263 17. März 2011 17:43
Hobelspan Letzten Beitrag anzeigen