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new1453



Anmeldungsdatum: 22.11.2012
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2012 20:30    Titel: Aspirin Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hi,

Prostaglandinen senken ja den Schwellenwert für die Aktivierung der Nozizeptoren also Schmerzrezeptoren.
Wenn diese den Schwellenwert senken, dann kann ja auch kein Aktionspotenzial entstehen und dann spürt man das doch nicht mehr an den Schmerzrezeptoren.

Wieso sagt man jetzt sie sorgen für eine erhöhte Schmerzempfindung?

Meine Ideen:
-
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2012 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,
vielleicht wäre es gut zusammenhänge Frsgen auch in einem Thema zu stellen sonst wirds irgendwann unübersichtlich.

Es gibt Prostaglandine, die Schmerzen, Fieber und Entzündung vermitteln bzw verstärken, da sie z.B. Nozirezeptoren erregen.
ASS hemmt das für ihre Entstehung verantwortliche Enzym.
Deshalb entstehen weniger Prostaglandine. Weniger davon können auch die Notzirezeptoren weniger erregen. Und weniger Erregung der Nozirezeptoren, bedeutet auch weniger wahrgenommener Schmerz. Das funktioniert allerdings auch nur bis zu einem bestimmten Maß, da es ja auch andere Reize für Nozirezeptoren als Prostaglandine gibt.

LG Firelion

_________________
It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett
new1453



Anmeldungsdatum: 22.11.2012
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2012 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Aber wenn Prostaglandine sowieso dafür sorgt das sich der Schwellenwert für die Aktivierung von den Nozizeptoren herabsenkt, dann kann es doch nicht zur Schmerzwahrnehmung kommen.

Ich meine damit die Nozizeptoren aktviert werden, muss ein bestimmter Schwellenwert entstehen. Wenn dieser nicht entsteht dann sind sie auch nicht aktv, wenn sie nicht aktiv sind, dann nimmt man den Shmerz doch garnicht erst wahr. Ein Stoff welches die Aktivierung von Schmerzrezeptoren undwahrscheinlich macht, wie soll es erregt sein?
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2012 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ah.
Ja, Prostaglandine setzen die Schwelle herrunter.
Das bedeutet, aber das weniger Reiz nötig ist um sie zu aktivieren.
Ein hohe Schwelle bedeutet, dass ein starker Reiz nötig ist.
Eine niedrige Schwelle bedeutet, dass ein weniger starker Reiz nötig ist, um ein AP auszulösen.
Stell dir das vor wie eine Mauer üüber duie du klettern willst:
Ist sie 30 Centimeter hoch ist es leichter für dich darüber zukommen als wenn sie 3 Meter hoch wäre.

Deswegen erleichtern Prostaglandine auch das Auslösen von einer Schmerzwahrnehmung.
Das Ziel einer Therapie mit ASS oder einem ähnlichen Wirkstoff ist es grade die Schwelle für eine Erregung der Nozirezeptoren hoch zuhalten.

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new1453



Anmeldungsdatum: 22.11.2012
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2012 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Genau das klärt meine Frage.

Und "wenig Sensibilisierung" würde doch in diesem Zusammenhang bedeuten dass Schmerzrezeptoren weniger gegen ein Reiz empfindlich sind oder?
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2012 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Ja.
Wenig sensibel= höhere Schwelle= stärkerer Reiz nötig.

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new1453



Anmeldungsdatum: 22.11.2012
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2012 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zu den anderen Nebenwirkungen:

Wenn die ezyme gehemmt werden, dann wird durch die Zellschädigung (Körperzellen) aus den Phospholipiden der Zellmembranen Archidonsäure freigesetzt.
Was macht jetzt die Archidonsäure gemeinsam mit dem COX1 ?

Ist es gut wenn Thrombozytenverklumpungen entstehen?
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2012 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Naja,
Thrombozytenverklumpungen sind eine super Idee, wenn man gerade eine Wunde hat, aber eine ganz blöde Idee, wenn sie im Herzen oder in unverletzten Gefäßenentstehen. Entstehen sie im Herzen können sie dummerweise in ein Gehirnversorgendes Gefäß geschossen werden. Passiert dies hat man einen ischämischen Schlaganfall und das ist ungut.
Entstehen sie in vorgeschädigten Gefäßen wie Herzkranzgefäße oder Hirnasrterien können sie sie verstopfen und das ist ungut.
Deswegen kriegen Patienten mit Vorhofföimmern oder andferweitig erhöhten Risiko für Thrombosen "Blutverdünner" wie ASS, Heparin oder Phenprocuomon.
So jetzt ist es aber auch ungut, wenn Thrombozyten nicht mehr verklumpen können. Dann sind Verletzungen sehr gefährlich oder es kann zu spontanen Blutungen kommen. Passiert dies im Gehirn hat man einen hämorrhagischen Schlaganfall- auch ungut.

ASS hemmt jetzt die Aggegegration von Thrombozyten. Dies ist nach einem Herzinfarkt in einem gewissen Rahmen gewollt, um einen erneuten Infarkt zu verhindern, stellt aber ein Problem vor OPs da, da erst neue verklumpungsfähige Thrombos gebildet werden müssen (ASS hemmt die enzyme irreversibel und thrombos haben keine Proteinbiosynthese). Deswegen wird ASS/ Phenprocuomon vor OPs abgesetzt.

Also hier kann eine Nebenwirkung des ASS durchazs auch die gewünschte Wirkung sein.

Im Rahmen einer durch Verletzung ausgelösten Entzündung ist ein Thrombozytenaggegration durch Prostaglandine allerdings gewünscht. Dies hält den Blutverlust ins Gewebe gering und hilft bei der Heilung.

Ein anderes Problem mit nicht selektiven COX Hemmern ist nun aber dass sie dummerweise, die Produktion von Magenschleim behindern. Das führt dazu dass die Magenschleimhaut weniger vor der Magensäure geschützt ist.

Zurück zu den Prostaglandinen:
Diese vermitteln Entzündungen. Entzündungen können nützlich sein da so Erreger eliminiert werden und die Heilung gefördert wird, aber entzündungen können auch schlecht sein , da hier Gewebe zu Grunde geht. Da sind teilweeise echt fiese Substanzen im Einsatz die alles kaputt machen. Der Körper "opfert" also auch ein teil gesundes Gewebe um den Körper zu schützen. Wenn das kjetzt zum Beispiel im Rahmen einer Autoimmunerkrankung abläuft oder völlig außer Kontrolle gerät ist das nicht gut. Von daher sind dann Entzündungshemmende Substanzen wie NSAIDS (z.B. ASS) oder Corticosteroide gut.

Generell gilt in der Biologie/Medizin:
Sätze die "immer" und "nie" enthalten sind grundsätzlich falsch (gibt also auch Ausnahmen). Ob eine Reaktion des Körtpers oder ein Medikament gut oder schlecht ist, kann man also nicht sagen, sondern nur ob es in der Situation so ist.

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new1453



Anmeldungsdatum: 22.11.2012
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2012 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Also sollte man Aspirin auch nicht bei Schmerzen verwenden, die durch stark blutende Wunden verursacht werden. COX 1 ist beim Aufbau der Magenschleimhaut notwendig und führt zu einer Verklumpung der Thrombocyten. Wenn Aspirin jetzt dafür sorgt dass die Aggregation der Blutplättchen/Thrombocytenverklumpung nicht stattfindet oder nicht ordentlich stattfindet, wird die Wunde sich auch nicht verschließen. Das Blut bleibt dünnflüssiger.
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2012 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Bei stark blutenden Wunden fällt dem Arzt oder der Ärztin, dann sicher ein passendes Analgetikum ein. Dafür gibt es ja mehrere.

Naja die Wirkung ist auch immer Dosis abhängig. Aber ein Cox Hemmer kann dies beeinflussen ja.
Cox 1 hilft beim Magenschleim. Auch ohne Cox1 gibt es die Magenschleimhaut nur mit weniger alkalischem Schleim, der den Magen vor Verdauung schützt. Das heißt das Risiko für Magenschwüre steigt (was aber wiederum auch nicht heißt, dass es unbedingt zu solchen kommen muss).

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