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Darwin Evolution
 
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AufderSuchenachWissen
Gast





BeitragVerfasst am: 06. Mai 2013 16:26    Titel: Darwin Evolution Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Ich hätte nochmal ein paar Fragen zum Thema Evolution.

1. Was unterschied Darwins Theorie der Evolution von anderen?
2. Darwin war nicht der Begründer der Evolutionstheorie, aber er leistete die erheblichsten Beiträge dazu, richtig?
3. Unterscheidet sich die heutige Evolutionstheorie sehr von der von Darwin?
4. Ich habe manchmal schon gelesen, dass gesagt wird (oft von der Kirche), dass Darwin seine eigenen "Lehren" selbst nicht geglaubt hat. Stichwort Auge. Ist das richtig?


Meine Ideen:
Ich denke das waren genug Fragen ;-)

Danke für alle Antworten.
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 06. Mai 2013 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

1. Nunja zu erst kam Lamarck 1809 mit seine Evolutionstheorie. Diese wurde aber völlig missachtet und konnte das Denken einer unveränderlichen Welt" nicht ändern. Jedoch gab es immer mehr Belege für ein "sich ändernde Welt" und so wurde es dann letztlich auch angenommen. Die "sich verändernde Welt" umschreibt die Erkentnis, dass es Evolution, also eben "Veränderungen" gibt.
Wie die Theorie von Lamarck aussieht kannst du bei Wikipedia lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Baptiste_de_Lamarck

2. Darwin war der begründer der heutigen Evolutions-Theorie. Lamarcks wurde völlig widerlegt und hat somit keinerlei Gültigkeit.

3. Nein, eigentlich unterscheidet sie sich garnicht. Heute haben wir nur viel mehr Belege und verstehen Zusammenhänge, die Darwin jedoch oft bereits vorausgesetzt hat.

4. Das stimmt nicht. Darwin war jedoch sehr objektiv und hat seine Arbeit lediglich objektiv beurteilt. Vieles waren Überlegungen und wenn bestimmte nicht zutreffen würden, hieße dies das Aus für die Theorie. Bis jetzt konnten die Überlegungen aber immer belegt werden.

In den Naturwissenschaften muss man maximal objektiv arbeiten und das heißt auch, dass man seinen eigenen Arbeiten gegenüber kritisch sein muss. Das ist aber in keinster Weise mit "Anzweifeln" gleich zu setzen.
Daniel35



Anmeldungsdatum: 10.09.2012
Beiträge: 511

BeitragVerfasst am: 06. Mai 2013 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Lamarck kam auch nicht ganz zuerst. Anaximander und Empedokles hatten auch schon Ideen bezüglich einer Evolution
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Evolutionstheorie
http://de.wikipedia.org/wiki/Evolutionstheorie
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 06. Mai 2013 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist richtig, aber Lamarck stellte die erste wirkliche Theorie auf Zwinkern
Davor gab es nur Ideen und Vorstellungen, die zwar oft einen starken Bezug zu tatsächlichen Beobachtungen hatten, aber dann doch viel zu philosophisch gedeutet wurden. Einen "Evolutions-Gedanken" gab es durchaus schon häufiger. Allein in der Mythologie einiger Völker spiegelt sich ein Evolutions-Gedanke wieder (so kann man die antiken griechischen Götter als eine Evolution aus dem Chaos (Urgott in der Mythologie) verstehen). Das lenkt jetzt natürlich stark vom eigentlichen Thema ab, zeigt aber ganz deutlich das der Gedanke von "Entwicklung", "Entstehung" und "Ursprung" wahrscheinlich so alt wie der Mensch selbst ist.
Evolution ist ein Phänomen, das der Mensch eigentlich schon ganz lange kennt. Alleine schon die kulturelle Entwicklung ist im Grunde eine Evolution. Die Entwicklung vom ersten Auto bishin zu den heutigen ist eine Evolution. Wie man hier gut merkt, ist nur entscheidend, wie man das Kind nennt Zwinkern
AufderSuchenachWissen
Gast





BeitragVerfasst am: 07. Mai 2013 07:19    Titel: Antworten mit Zitat

Interessant ist Lamarck's Evolutionstheorie am Beispiel der Giraffe:

Das häufigste Beispiel um die Theorie von Lamarck anschaulich zu machen, ist die Entwicklung des Halses der Giraffe. Der Lebensraum der Giraffe in den afrikanischen Steppen ist trocken und das Angebot nach pflanzlicher Nahrung begrenzt. Über Generationen hinweg musste sich die Giraffe nach Nahrung in höhergelegenden Bereichen der Bäume strecken, wodurch sich die Länge des Halses verlängerte. Von Generation zu Generation vererbten die Giraffen so ihre neu erworbene Halslänge weiter.
Das Schema dazu sähe so aus:
Bedürfnis der Lebewesen sich anzupassen -> Gebrauch von Organen führt zur stärkeren Ausbildung -> erworbene Merkmale werden weitervererbt.

Doch diese Sicht der Evolutionstheorie ist widerlegt.

Wie würde denn Darwins Evolutionstheorie den langen Hals der Giraffe erklären?
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 07. Mai 2013 09:39    Titel: Antworten mit Zitat

Aufgrund des schlechten Nahrungsangebots werden Individuen selektiert, welche besser an Nahrung kommen. Diese haben anderen gegenüber einen Vorteil (eine bessere Fitness). Dieser Vorteil führt dazu, dass sie sich besser Fortpflanzen können und diesen Vorteil an die Nachkommen weitergeben. Diese sind möglicherweise noch besser angepasst (haben einen noch längeren Hals)

So im Gorben sieht das dann aus.

Wenn du das jetzt vergleichst sollte dir auffallen, dass es garnicht so verschieden von Lamarck ist. Was Lamarck gesagt hat war auch nicht falsch. Nur seine Deutung war falsch. Er beschrieb Modifikationen, also die temporäre Anpassung eines Individuums (im Sommer braun werden; Muskelmasse aufbauen, wenn der Muskel stark beansprucht wird; usw.). Soweit alles richtig. Diese können aber nicht vererbt werden und genau hier liegt der Fehler.
Daniel35



Anmeldungsdatum: 10.09.2012
Beiträge: 511

BeitragVerfasst am: 07. Mai 2013 10:01    Titel: Antworten mit Zitat

So wird es immer erzählt, stimmt aber vermutlich nur teilweise. Dagegen spricht die Beobachtung, das Giraffen eigentlich nur dann die volle Länge ihres Halses verwenden, wenn sie Revierkämpfe austragen oder Dominanzgehabe zeigen.
Gerade in der Trockenzeit weiden sie aber meist die Sträucher auf Schulterhöhe ab.
Da es sich um einen relativen starken Umbau des grundlegenden Körperbauplans handelt, wirkt er sich auch auf die Weibchen aus, obwohl die Nachteile vermutlich groß sind. Üblicherweise weiden Weibchen zwischen 2,5 und 3,5 m Höhe.
Simmons R. E., Scheepers L. (1996): Winning by a neck: Sexual
selection in the evolution of giraffe. American Naturalist,
148: 771–786.
AufderSuchenachWissen
Gast





BeitragVerfasst am: 07. Mai 2013 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Dann wäre der lange Hals der Giraffen der sexuellen Selektion zu verdanken, oder?
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 07. Mai 2013 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, der natürlichen Selektion.
Sexuelle Selektion bedeutet, dass ein Individuum zB. ein Männchen von einem Weibchen bevorzugt wird.

Zitat:
So wird es immer erzählt, stimmt aber vermutlich nur teilweise. Dagegen spricht die Beobachtung, das Giraffen eigentlich nur dann die volle Länge ihres Halses verwenden, wenn sie Revierkämpfe austragen oder Dominanzgehabe zeigen.
Gerade in der Trockenzeit weiden sie aber meist die Sträucher auf Schulterhöhe ab.
Da es sich um einen relativen starken Umbau des grundlegenden Körperbauplans handelt, wirkt er sich auch auf die Weibchen aus, obwohl die Nachteile vermutlich groß sind. Üblicherweise weiden Weibchen zwischen 2,5 und 3,5 m Höhe.
Simmons R. E., Scheepers L. (1996): Winning by a neck: Sexual
selection in the evolution of giraffe. American Naturalist,
148: 771–786.


Mir ging es eher um das Prinzip, als dass es wissenschaftlich absolut Korrekt ist. Tatsächlich kann man diesen Vorgang auch garnicht in ein paar Sätzen vollkommen erklären. Das Prinzip wird aber klar. Dennoch muss ich gestehen, dass ich das noch nicht wusste, wobei ich mich auch noch nie mit der Evolution der Giraffen auseinander gesetzt habe Grins

Edit: Angenommen der lange Hals dient dem Revierkampf, ist es natürlich sexuelle Selektion Zwinkern
AufderSuchenachWissen
Gast





BeitragVerfasst am: 07. Mai 2013 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin immer wieder auf neue fasziniert von Charles Darwin. Das er durch "saubere" Beobachtung der Natur solche Schlussfolgerungen bezüglich der Evolutionstheorie ziehen konnte.
Ich finde zu Recht, dass er einer der größten Naturwissenschaftler ist.
Schade, dass auch heute noch Menschen "seine" Theorie nicht anerkennen.
________________________________________________________

Ein Unterschied zwischen dem Darwinismus und dem Lamarckismus ist doch, dass der Lamarckismus von einer aktiven Veränderung ausgeht. Das Leben strebt (laut Lamarck) nach Höherem.
Da ist der Darwinismus ganz anders. Hier geht man vom Zufall aus. Mutationen und natürliche Selektion. Hier ist eine Passivität. Die Umwelt selektiert.
Ist das so richtig?
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 07. Mai 2013 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Sie es mal so:
Solange man über die Theorie diskutiert, wird Darwin nicht in Vergessenheit geraten.

_________________
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
AufderSuchenachWissen
Gast





BeitragVerfasst am: 07. Mai 2013 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Unterschied zwischen dem Darwinismus und dem Lamarckismus ist doch, dass der Lamarckismus von einer aktiven Veränderung ausgeht. Das Leben strebt (laut Lamarck) nach Höherem.
Da ist der Darwinismus ganz anders. Hier geht man vom Zufall aus. Mutationen und natürliche Selektion. Hier ist eine Passivität. Die Umwelt selektiert.
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 07. Mai 2013 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ein Unterschied zwischen dem Darwinismus und dem Lamarckismus ist doch, dass der Lamarckismus von einer aktiven Veränderung ausgeht. Das Leben strebt (laut Lamarck) nach Höherem.
Da ist der Darwinismus ganz anders. Hier geht man vom Zufall aus. Mutationen und natürliche Selektion. Hier ist eine Passivität. Die Umwelt selektiert.


Ja, aber "Zufall" ist so eine Sache. Natürlich spielt der Zufall eine Rolle, aber ganz entscheident ist die gerichtete natürliche Selektion. Mutationen ist immer so eine Sache. Das stellt man sich in der Regel leichter vor, als es wirklich ist Zwinkern
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 07. Mai 2013 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Daniel35 hat Folgendes geschrieben:
Dagegen spricht die Beobachtung, das Giraffen eigentlich nur dann die volle Länge ihres Halses verwenden, wenn sie Revierkämpfe austragen oder Dominanzgehabe zeigen.
Gerade in der Trockenzeit weiden sie aber meist die Sträucher auf Schulterhöhe ab.


Ich dachte, als ich einmal eine Giraffe trinken sah und auch die Beobachtung machte, dass der Hals bei der Nahrungsaufnahme manchmal fast waagerecht stand, dass die Giraffe sich ohne ihren langen Hals gar nicht zur Wasserquelle beugen könnte.

_________________
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