Jaamar
Anmeldungsdatum: 14.06.2010 Beiträge: 119
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Verfasst am: 21. Mai 2013 22:37 Titel: Faktoren, die Wirksamkeit von monokl. Ak in der Krebstherapi |
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Meine Frage:
Hey Leute!
Es steht wieder einmal eine Prüfung an und da tat sich mir eine Frage (genauer gesagt bei der exemplarischen Prüfung):
"Faktoren, die die Wirksamkeit von monokl. Ak in der Krebstherapie begrenzen"
Explizit hab ich dazu weder im Foliensatz noch im Buch was gefunden.
Meine Ideen:
Meine Ideen dazu:
Die Anwendung von mAKs ist auf Oberfälchenstrukturen beschränkt. Dies schränkt schon einmal die Möglichkeiten der Anwendung ein, da die meisten dieser Strukturen auch auf normalen Körperzellen anzutreffen sind(Sideeffects). Weiters können Krebszellen, zB. durch Mutationen im nachfolgenden Signalweg (RAF, Rezeptortyrosinkinasen...), Resistenzen entwickeln.
Bitte um Erweiterungen/Richtigstellungen :-)
Beste Grüße |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 21. Mai 2013 23:19 Titel: Re: Faktoren, die Wirksamkeit von monokl. Ak in der Krebsthe |
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Jaamar hat Folgendes geschrieben: | [...], da die meisten dieser Strukturen auch auf normalen Körperzellen anzutreffen sind |
Das ist zum Teil richtig, aber man versucht natürlich, möglichst sog. Tumorantigene zu targetieren und damit die Spezifität zu erhöhen.
Um sich die therapeutischen Grenzen bzw. die "Schwächen" der AK-Therapie zu verdeutlichen, muss man sich klarmachen, dass die Wirksamkeit auf einer Antigen-Antikörper-Vernetzung beruht (hast du ja gesagt). Dann können zwei Dinge geschehen: (1) eine durch z.B. Rezeptorbindung ausgelöste Signalkaskade führt zu Apoptoseinduktion. Hierfür ist jedoch die Bindungsrate meist nicht hoch genug. Also müssen (2) andere Immunzellen rekrutiert werden, die die Zellen in die Apoptose treiben, indem sie den Antikörper-Antigen-Komplex erkennen und darauf reagieren (NK-Zellen, Makrophagen, einige Granulozyten, T-Zellen). Bei soliden Tumoren hat man da dann "Zugänglichkeitsprobleme", das Verhältnis zwischen Antikörpern, Rekrutierung anderer Zellen und Anzahl der markierten Tumorzellen ist hier ungünstig. Bei nicht-soliden Tumoren ist das etwas günstiger, weswegen z.B. Rituximab (Anti-CD20-AK) bei B-Zell-proliferativen Erkrankungen mit respektablem Erfolg eingesetzt werden kann. Auch sind Antikörper relativ grosse Moleküle, die nicht ohne weiteres die "Tiefen" solider Tumore erreichen. Da arbeitet man an kleineren Fragmenten, die jedoch unterliegen einem schnellen "turnover", die biologische Halbwertszeit ist also sehr gering, da sie renal filtriert werden können.
Ein weiterer Punkt, der mir einfällt, ist die Bildung von Anti-Antikörper-Antikörpern, die die Wirksamkeit bei mehrfacher Anwendung reduzieren.
Ferner kommt es vor, dass die Tumorantigene nicht nur auf der Oberfläche exprimiert werden, sondern auch von den Tumorzellen sezerniert werden können, dann werden die Antikörper "austitriert".
Eine relativ neue Idee, um einige dieser Probleme zu minimieren, ist, die Antikörper z.B. an Cytokine ( --> Immunzellenrekrutierung) oder Cytotoxine bzw. radioaktive Substanzen (--> Zellen dierekt abtöten) oder auch Chemotherapeutika (--> gezielte Chemotherapie) zu koppeln. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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