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Max24 Gast
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Verfasst am: 07. Jul 2013 12:40 Titel: Inwieweit spricht Darwin vom Genegoismus? |
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Meine Frage:
Darwin begründete mit seinem Buch ja die Evolutionstheorie. Richard Dawkins führte (in seinem Buch "Das egoistische Gen" den Begriff des Genegoismus' ein. Gen-Eogoismus bedeute in etwa so viel, dass ein Gen versucht, im Genpool immer zahlreicher zu werden.
Nun lautet meine Frage, inwieweit Darwin jene (egoistischen) Interessen eines Gens beschrieb (oder von ihnen sprach). Ein Bekannter meinte, Darwin hätte nicht mal im Ansatz davon gesprochen, dass ein Gen solche "Interessen" habe. Doch wurde ja William D. Hamilton (bzw. Richard Dawkins) mit seinem Gen-Altruismus sogesehen berühmt. Mein Bekannter meinte dies wäre sogesehen garnichts neues, weil Darwin nie von jenen (egoistischen) Interessen eines Gens sprach bzw. sie beschrieb.
Also sprach Darwin von den Interessen eines Gens, das versucht im Genpool mit größtmöglicher Sicherheit vorhanden zu sein bzw. im Genpool immer zahlreicher zu werden.
Meine Ideen:
Ich denke, dass Darwin absolut den "Gen-Egoismus" beschrieb, insofern, dass die Gene, die durch natürliche Selektion entstehen/übrigbleiben nichts anderes "im Sinn haben" im Genpool immer zahlreicher zu werden bzw. im Genpool mit größtmöglicher Sicherheit vorhanden zu sein. |
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Max24 Gast
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Verfasst am: 07. Jul 2013 13:18 Titel: Re: Inwieweit spricht Darwin vom Genegoismus? |
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Max24 hat Folgendes geschrieben: |
Also sprach Darwin von den Interessen eines Gens, das versucht im Genpool mit größtmöglicher Sicherheit vorhanden zu sein bzw. im Genpool immer zahlreicher zu werden.
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... zu werden? |
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Hedera
Anmeldungsdatum: 08.03.2011 Beiträge: 657
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Verfasst am: 07. Jul 2013 16:05 Titel: |
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Bekanntlich kann man nicht über etwas sprechen, was man nicht kennt. De faktor hat Darwin nie von Genen gesprochen, denn sie waren damals noch völlig unbekannt. Darwin beschrieb Merkmale (die, wie wir heute wissen auf die Gene zurück gehen) und dessen Selektion. Ihm war lediglich bekannt, dass diese Merkmale vererbt werden.
Das "egoistische Gen" macht übrigens wenig Sinn. Egoismus beschreibt eine aktive Charaktereigenschaft. Menschen können egoistisch sein und von mir aus auch Tiere, aber keine unbelebten Objekte (wie Gene). Auch ist es fraglich ob die natürliche Selektion auf Genebene wirkt. Das wird zwar immer behauptet, macht aber auch nicht so viel Sinn. Ein Merkmal wird fast nie von exakt einem Gen festgelegt. Es spielen fast immer mehrere Gene ein Rolle. |
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Max24 Gast
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Verfasst am: 07. Jul 2013 18:02 Titel: |
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Ich hab das Buch von Dawkins zuhause und er schreibt: "Ein Gen versucht im Genpool immer zahlreicher zu werden". Daher sein Titel "Das egoistische Gen". Er überträgt somit die Charaktereigenschaft "Egoismus" auf die Verhaltensweise eines Gens insofern es versucht im Genpool immer zahlreicher zu werden.
Meine Frage war nun inwiefern sich Darwin zu der These äußert, dass ein Gen (oder ein Replikator, den Darwin ja vorraussagte) durch natürliche Selektion so programmiert ist, dass es versucht im Genpool zahlreicher zu werden.
Aber ich sehe, es führt wohl kein Weg daran vorbei, das Buch zu lesen. |
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Daniel35
Anmeldungsdatum: 10.09.2012 Beiträge: 511
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Verfasst am: 07. Jul 2013 22:33 Titel: |
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Darwin hat die Arbeiten von Mendel ignoriert und seine Vorstellungen von Vererbung waren eher denen Lamarcks ähnlich.
Dawkins schrieb von egoistischen Genen, weil sich das besser verkauft. Wie er später mal erklärte, hätte er genau so gut "das kooperative Gen" schreiben können.
Auch Dawkins weiß natürlich, dass Gene nichts wollen. Die genozentrische Sicht auf die Evolution ist als Gedankenübung ganz nett, aber erklärt nicht viel. Ein Gen ohne seinen spezifischen Kontext zu betrachten, ist reichlich sinnlos. |
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Max24 Gast
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Verfasst am: 08. Jul 2013 20:56 Titel: |
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Daniel35 hat Folgendes geschrieben: | Darwin hat die Arbeiten von Mendel ignoriert und seine Vorstellungen von Vererbung waren eher denen Lamarcks ähnlich. |
Wie waren die Vorstellungen von Darwin bzw. Lamarck in Beziehung auf Vererbung? Was unterscheidet deren Vorstellungen von Vererbung von der Vorstellung von Vererbung mittels Gene bzw. DNA? |
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Daniel35
Anmeldungsdatum: 10.09.2012 Beiträge: 511
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Verfasst am: 08. Jul 2013 22:27 Titel: |
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Nun Darwin ging davon aus, dass sich Merkmale vermischen würden. Und das Erbinformationen je nach Anwendung gebildet werden. |
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Hedera
Anmeldungsdatum: 08.03.2011 Beiträge: 657
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Verfasst am: 08. Jul 2013 23:40 Titel: |
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Zitat: | Und das Erbinformationen je nach Anwendung gebildet werden. |
Wo hat der das denn gesagt/geschrieben? Das ist mir völlig neu und das kann ich mir auch nicht vorstellen. Zumindest nicht in dem hier zu diskutierenden Kontext. (Ich lasse mich aber auch eines besseren belehren, wenn du das entsprechende Zitat anbringst ) |
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Daniel35
Anmeldungsdatum: 10.09.2012 Beiträge: 511
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Verfasst am: 09. Jul 2013 10:36 Titel: |
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In "The Variation of Animals and Plants under Domestication"
Dort stellt er sein Pangenesis-Modell der Vererbung vor. Demnach erhalten die Gameten Informationen von den Organen des Körpers, die dann in die nächste Generation einfließen. |
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Hedera
Anmeldungsdatum: 08.03.2011 Beiträge: 657
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Verfasst am: 09. Jul 2013 17:20 Titel: |
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Das guck ich mir mal bei Zeiten an. Kannst du mir sagen wo er das genau geschrieben hat (hab leider keine Zeit mich stundenlang damit auseinander zu setzen ) |
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Daniel35
Anmeldungsdatum: 10.09.2012 Beiträge: 511
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