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Gedächnis-Emotionen-Ereignisse einprägen
 
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Laie
Gast





BeitragVerfasst am: 29. Jul 2013 18:37    Titel: Gedächnis-Emotionen-Ereignisse einprägen Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo
ich habe mich vorhin mit meinem Freund gestritten, als es darum ging, an was man sich gut erinnern kann und an was nicht emotionsbedingt. Vielleicht ist es auch eine Frage für ein Psychologieforum, ich dachte aber, ich könnte es evntl. in einem Bioforum erfragen und bin hierauf aufmerksam geworden.
Bleiben schmerzhafte Momente genauso gut in Erinnerung wie Momente, an denen man besonders glücklich war, oder kann man sagen, dass man sich eher die schönen Momente einprägt?
Ich habe leider nicht viel Ahnung von Bio und Psychologie, deswegen kann ich dazu nicht so viel selbst sagen.
Würde mich über Antworten, was ihr so wisst, freuen.
Mfg Laie

Meine Ideen:
Ich kann fachlich nicht viel sagen. Ich glaube, dass sich die schlechten Momente eher einprägen oder es ist ungefähr ausgewogen..
Fexx



Anmeldungsdatum: 05.11.2011
Beiträge: 279

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2013 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, ich würde auch sagen, dass sich die unangenehmen oder schmerhaften Erfahrungen leichter einprägen als die angenehmen.
Es ist wohl erwiesen, dass allgemein Emotionen die Erinnerung an das jeweilige Ereignis fördern, egal welcher Art die Gefühle sind. Aber wenn jemand auf eine heiße Herdplatte fasst, wird sie oder er durch den Schmerz sofort lernen, dass kein zweites Mal zu tun.

Glückgefühle hingegen sind wohl ein schwächerer Lernfaktor. Besonders deshalb, weil die Glücks-Emotionen in Bezug auf den gleichen Reiz nicht in gleicher Form auftreten. Zum Beispiel ist man beim ersten Probieren einer leckeren Praline von dem guten Geschmack begeistert, die zweite wird aber nicht mehr ganz so ksötlich schmecken - schließlich kennt man den Geschmack nun. Oder auch ein Lied, das man zum ersten mal hört und davon begeistert ist, bringt nicht mehr das gleiche Glückgefühl, wenn man es dann regelmäßig hört. Die Gewöhnung setzt ein und Neues muss her, das kennt - denke ich - jeder mehr oder weniger.

Der große und warscheinlich offensichtliche Unterschied zwischen Schmerz und Glück, macht aber die Vergleichbarkeit was die Erinnerung angeht schwierig: Schmerz sorgt ja dafür, dasss eine Verhaltensweise (das Anfassen der heißen Herdplatte) quasi gelöscht wird. Glück hingegen sorgt für eine Wiederholung der assoziierten Verhlatsnweise (Essen der Praline). Glückliche Momente werden also wenn möglich wiederholt und damit die Erinnerung immer wieder geringfügig überarbeitet. Einen speziellen schmerhaften Moment erleben wir - wenn irgendwie möglich - aber nur einmal. Entsprechend bleibt also auch nur eine eindeutige Erinnerung, die kaum mehr verändert wird, da wir wenn möglich keine ähnliche Erfahrung mehr machen.

Aus Sicht der Evolution ist die gute Erinnerung an schmerhafte Momente des Lebens ebenfalls sinnvoll: Schleicht sich der frühzeitliche Jäger ein zweites mal zu dicht an das wehrhafte Beutetier heran, kann ihn das das Leben kosten und nicht nur eine leichte Verletzung wie beim ersten Mal. Vergisst der Jäger auf dem Heimweg dann allerdings, wo der Strauch mit den besonders leckeren Beeren stand, wird ihm das nicht sonderlich schaden.
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