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leonie.93
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2014 12:22    Titel: nervenleitung Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo ihr Lieben,
ich soll als Hausaufgabe folgende Frage beantworten, verstehe sie aber nicht ganz:
Wie ist die Geschwindigkeit von der Polarisierbarkteit bestimmt und welche Methoden beschleunigen den Transport?
In der Frage davor, sollten wir erklären, wie die Leitung von elektrischen Signalen an/in Nerven erfoglt!

Meine Ideen:
Die elektrische Leitung erfolgt ja durch das Aktionspotential.
Dabei muss die elektrische Erregung eine bestimmte Schwelle übertreten, sodass die Depolarisation stark genug ist, um ein Aktionspotential auszulösen.
Aber ich verstehe jetzt nicht, was mit der Geschwindigkeit gemeint ist. Also ich verstehe nicht wirklich, vorauf diese Frage abzählt -.-
ich hoffe, ihr könnt mir helfen
Lg,
leonie Augenzwinkern
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2014 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt zwei Möglichkeiten um die Geschwindigkeit der Informationsleitung zu erhöhen. Eine ist beim Riesenaxon umgesetzt, die andere vor allem bei Wirbeltieren. Schau einfach mal nach den beiden Sachen.
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Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
leonie.93
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2014 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

ach, spielen die damit auf die Erregungsleitung im axon an?
also bei tintenfischen gibt es ja keine schwannschen zellen und bei wirbeltierne schon, deswegen ist es da die saltatorische leitung?
leonie.93
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2014 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe jetzt herausgefunden:

Erregungsleitung: Strömchentheorie
• Das Aktionspotential wird auf der Membran entlang der Wegstrecke immer wieder neu aufgebaut
• Die Depolarisation eines Aktionspotentials führt in den benachbarten Membranbereich zur Öffnung ladungsabhängiger Natrium- Kanäle -> es entsteht auch hier ein Aktionspotential, das wiederum in der direkten Nachbarschaft die Bildung weiterer Aktionspotentiale herbeiführt -> elektrotonische Ausbreitung
• Wegen der Refraktärzeit kann dabei immer nur der kurz zuvor nicht erregte Membranenbereich ein neues Aktionspotential bilden
• Aktionspotential wird immer nur in eine Richtung weitergeleitet und läuft nicht zum Ursprungsort zurück -> kontinuierliche Erregungsleitung
• Leitungsgeschwindigkeit vom Axondurchmesser und der Temperatur abhängig

Erregungsleitung: Saltatorische Erregungsleitung
• In den Axonbereichen, die von den Schwannschen Zellen ummantelt sind, gibt es kaum spannungsabhängige Natrium- Kanäle
• In den Membran- Bereichen der Ranvierschen Schnürringe gibt es diese Kanäle und deshalb kann nur hier ein Aktionspotential ausgelöst werden
• Liegt ein Aktionspotential vor, diffundieren die eingeströmten Na+- Ionen durch das Innere des Axons bis zum nächsten Schnürring -> das Aktionspotential depolarisiert elektrotonisch die Membran des zweiten Schnürrings; der gleichzeitig vom ersten Schnürring zum Axonhügel zurückfließende Strom bleibt ohne Wirkung, da sich der Axonhügel in der Refraktärphase befindet und somit unerregbar ist
• Vorteil:
o saltatorische Erregungsleitung verbraucht wenig Energie, da die zur Aufrechterhaltung des Ruhepotentials notwendige energiezehrenden Ionenpumpen nur im Bereich der Schnürringe arbeiten müssen
o Leitungsgeschwindigkeit ist hoch, da die elektrotonische Leitung im Bereich der Markscheide sehr schnell erfolgt und Aktionspotentiale nur an den Schnürringen ausgelöst werden

das wäre dann ja die antwort auf welche methoden beschleunigen den transport

aber was ist mit: wie ist die geschwindigkeit v on der polarisierbarkeit bestimmt
oder ist das auch schon beantwortet?
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2014 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

Da hast du einen weit verbreiteten Fehler eingebaut. Bei der saltatorischen Erregungsleitung kann man nicht mit der Ionenwanderung argumentieren. Da müsste die saltatorische Erregungsleitung sogar langsamer sein, da es deutlich länger dauert, bis die Ionen diese weite Strecke überbrückt haben und zwischendurch nicht ein "booster" durch weitere Kanäle (= konitnuierliche Erregungsleitung) eingeschaltet wird.

Man muss dabei mit dem elektrischen Feld argumentieren, dass immer entsteht, wenn man einen Ladungsunterschied (also Spannung) hat. Dieses elektrische Feld reicht aufgrund der Isolation durch die Markscheiden weiter und kann deshalb schneller größere Distanzen überbrücken. Physikalisch gesprochen, ist der Widerstand der Membran größer.

Und auch beim Axondurchmesser kann man so argumentieren. Ein größerer Durchmesser bedeutet, dass auch mehr Ionen ins Innere strömen können, was gleichbedeutend mit einer stärkeren elektrischen Feld ist. Es reicht also ebenfalls weiter und kann "früher" weiter entfernte Kanäle aktivieren. Physikalisch müsste man allerdings eher mit dem geringeren Innenwiderstand des Axons argumentieren.

Den letzten Punkt, dachte ich eigentlich, hast du schon erkannt. Denk einmal an den Schwellenwert Augenzwinkern

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leonie.93
Gast





BeitragVerfasst am: 11. Apr 2014 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

achso, meinen die damit, dass ein Aktionspotential ja nur ausgelöst wird, wenn eine bestimmte schwelle überschritten wird, die polarisation also hoch genug ist (reaktion nach dem alles oder nichts potential) und die geschwindigkeit unabhängig ist, von der depolarisation
also damit meine ich, es heißt ja, dass sobald die schwelle überschritten wird, ein aktionspotential immer gleich stark ist
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 11. Apr 2014 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

Richtig. Die Wirkung von EPSP und IPSP sollte da wahrscheinlich einfließen.
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leonie.93
Gast





BeitragVerfasst am: 11. Apr 2014 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Exzitatorisches postsynaptisches Potential
Öffnung 〖𝑁𝑎〗^+-Kanäle in postsynaptischer Membran
Depolarisation der Zelle
Auslösung eines Aktionspotentials

Inhibitorisches postsynaptisches Potential
Öffnung der 𝐾^+- und 〖𝐶𝑙〗^−-Kanäle
Hyperpolarisation der Zelle
Keine Auslösung von Aktionspotentialen

reicht das als antwort oder sollte ich noch auf den Bau von synapsen eingehen?
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 11. Apr 2014 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte vorweg sagen, dass ich nicht alle Beiträge hier vollständig gelesen habe, doch in dem letzten sagst du:

leonie.93 hat Folgendes geschrieben:
Exzitatorisches postsynaptisches Potential
Öffnung 〖𝑁𝑎〗^+-Kanäle in postsynaptischer Membran
Depolarisation der Zelle
Auslösung eines Aktionspotentials


Dabei bedeutet eine Depoalrisierung der postsynaptischen Membran keinesfalls, dass in dem "angesteuerten" Neuron auch tatsächlich ein Aktionspotential ausgelöst wird. Es bedeutet lediglich eine Depolarisation. Reicht die zeitliche oder räumliche Summe aller Depolarisationen und Hyperpolarisationen dann aus, um am Axonhügel ein AP auszulösen, wird dieses erst über das Axon weitergeleitet. Ein einzelnes ankommendes AP reicht dafür in der Regel jedoch nicht aus.

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RNA?- just another nucleic acid?
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 11. Apr 2014 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Erst mit dem Hinweis von jörg reicht es.
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