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Klimarekonstruktion und Sauerstoffisotopenverteilung
 
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Climas
Gast





BeitragVerfasst am: 21. Okt 2015 19:29    Titel: Klimarekonstruktion und Sauerstoffisotopenverteilung Antworten mit Zitat

Hallo.
Ich muss zum Thema "Klimarekonstruktion und Sauerstoffisotopenverteilung" einen Vortrag halten und habe Probleme bei der Deutung dieser beiden Schaubilder:
Abbildung 1: .directupload.net/file/d/4147/jga7us7o_jpg.htm
Abbildung 2: .directupload.net/file/d/4147/fudqvzb3_jpg.htm

Meine Deutungen:
1) Eiszeit: 16O verdunstet mehr als 18O und gelangt in Form von Schnee, der mit 16O-Wasser "angereichert" ist,auf die Schneeschichten im Inneren des Landes. (-> Hoher Anteil von 16O innerhalb der Antarktis)
Das Meer ist somit hauptsächlich mit 18O angereichert und das 18O/16O Verhältnis steigt. (Ich verstehe nicht, warum das Verhältnis somit ansteigt und nicht abnimmt)
Warmzeit: 16O verdunstet mehr als 18O und gelangt in Form von Regen (16O-Wasser) auf das Land und in Flüsse, sodass ein geringer Teil des 16O zurück ins Meer fließt und das 18O/16O-Verhältnis unverändert bleibt.
Stimmt dies so oder kann man noch mehr Informationen aus diesem Diagramm herausziehen?

2) Verstehe ich nicht wirklich...
Ich weiß:
- 16O-Wassermoleküle gehen leichter in die Dampfphase über als schwere 18O-Wassermoleküle
- 18O-Wassermoleküle gehen bei der Kondensation eher in die flüssige Phase über und regnen ab.
-Regen innerhalb des Landes verfügt über mehr 18O-Wasser

Was haben diese ganzen Promilewerte zu bedeuten?
Könnte man dieses Diagramm genauer erläutern?
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 22. Okt 2015 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das Meer ist somit hauptsächlich mit 18O angereichert und das 18O/16O Verhältnis steigt. (Ich verstehe nicht, warum das Verhältnis somit ansteigt und nicht abnimmt)


Ganz einfach: Stellt dir 100 Moleküle für 16- und 18-O im Ozean vor. Jetzt verdunsten 30 16-O und nur 5 18-O. Wie ist das Verhältnis nach dem Verdunsten?
Zitat:


Warmzeit: 16O verdunstet mehr als 18O und gelangt in Form von Regen (16O-Wasser) auf das Land und in Flüsse, sodass ein geringer Teil des 16O zurück ins Meer fließt und das 18O/16O-Verhältnis unverändert bleibt.
Stimmt dies so oder kann man noch mehr Informationen aus diesem Diagramm herausziehen?


Das stimmt soweit. Wichtig ist, dass sich durch die Flüsse ein Gleichgewicht einspielt, weshalb das Verhältnis konstant ist.

Ein wichtiger Punkt wäre noch warum es in einer Eiszeit zum Anstieg kommt und in einer Warmzeit nicht. Also wo liegt der konkrete Unterschied? Im Grunde hast du es schon geschrieben, aber das ist eigentlich die Hauptaussage der Abbildung.
Zitat:

2) Verstehe ich nicht wirklich...
Ich weiß:
- 16O-Wassermoleküle gehen leichter in die Dampfphase über als schwere 18O-Wassermoleküle
- 18O-Wassermoleküle gehen bei der Kondensation eher in die flüssige Phase über und regnen ab.
-Regen innerhalb des Landes verfügt über mehr 18O-Wasser


So ganz durchblicke ich die Abbildung auch nicht. Aber,
1. 16-O verdampft schneller, richtig
2. 18-O kondensiert schneller, richtig

Daraus folgt, dass in einer Wolke mehr 16-O als 18-O drin ist. Zudem Regnet das 18-O aber auch sehr schnell ab, kann also gerade nicht weiter ins Land getragen werden, weil ja Punkt 2 stimmt. Was die Promillewerte angeht kann ich dir leider auch nicht wirklich weiterhelfen. Negative Promillewerte machen in meinen Augen grade Wenig Sinn. Kann aber auch ein spezielle Definition sein... Hast du denn noch mehr Infos zu den Abbildungen? Das könnte helfen.
Climas
Gast





BeitragVerfasst am: 22. Okt 2015 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

18O/16O Verhältnis steigt in der Eiszeit nicht an, da das 18O während der Eiszeit nicht über einen Fluss zurück in das Meer gelangen kann sondern in Form von Schnee im Landinnern bleibt.


Warum ist eigentlich der chemische Grund für diese Fakten:
-16O-Wassermoleküle gehen leichter in die Dampfphase über als schwere 18O-Wassermoleküle
- 18O-Wassermoleküle gehen bei der Kondensation eher in die flüssige Phase über und regnen ab.
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 23. Okt 2015 09:21    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

18O/16O Verhältnis steigt in der Eiszeit nicht an, da das 18O während der Eiszeit nicht über einen Fluss zurück in das Meer gelangen kann sondern in Form von Schnee im Landinnern bleibt.


Da Verdrehst du jetzt was.
Während der Eiszeit verdunstet mehr 16-O als 18-O. Das 16-O regnet ab und wird durch Schnee an Land gebunden. Das heißt, dass immer mehr 16-O aus dem Meer verdunstet und "verloren" geht.
Also wie ist das Verähltnis von 16-O/18-O?
In einer Warmzeit hingegen fließt das abgeregnete Wasser, was ja zum Großteil aus 16-O besteht wieder in die Ozeane zurück.
Zitat:

Warum ist eigentlich der chemische Grund für diese Fakten:
-16O-Wassermoleküle gehen leichter in die Dampfphase über als schwere 18O-Wassermoleküle
- 18O-Wassermoleküle gehen bei der Kondensation eher in die flüssige Phase über und regnen ab.

Einfach gesagt, weil sie halt schwerer sind. Je höher die molekulare Masser, desto mehr Energie wird zum Verdunstenbenötigt. Diese Aussage muss nicht für alle Moleküle gelten, da ja auch noch andere chemische Eigenschaften wichtig sind. Isotpe unterscheiden sich aber nur in ihrer Masse.

Zu der zweiten Abbildung kann ich dir jetzt auch noch was sagen:
Die Promillewerte sind einfach Definitions gemäßt die Einheit.
Guck mal hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/%CE%9418O

Und negativ sind die Werte deshalb weil sie als Bilanz zum Ozean-Wasser dargestellt werden. Und dadurch macht die Abbildung dann auch sinn. Also die Wolke, welche sich über dem Ozean bildet, hat 13 Promille weniger 18-O als der Ozean. Daher ist die Bilanz -13 Promille.
Veruch einfach nochmal mit diesen Angaben die zweite Abbildung zu beschreiben.
Climas
Gast





BeitragVerfasst am: 25. Okt 2015 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

1)Verhältnis von 16-O/18-O müsste doch sinken und 18-O/16-O Verhältnis steigen (mehr 18-O als 16-O)

2)Die Wolke, welche sich über dem Ozean bildet, hat 13 Promille weniger 18-O als der Ozean. Nun nimmt der Promileanteil des 18-O im Vergleich zum Meer von Wolke zu Wolke um -2 Promile (erste Wolke -15 Promille und zweite Wolke 17 Promille) ab, wobei auch immer weniger 18-O in Form von Regen im Vergleich zum mehr verloren gehen. So gehen bei der ersten Wolke zunächst -3 Promille verloren und bei der zweiten -2 (also insgesamt 5 Promile verloren) Promille.

Ich kann trotz der Erläuterung der Abbildung nicht viel abgewinnen und verstehe sie auch nicht wirklich. Augenrollen
Der komplette Zusammenhang zwischen dem Regen, Meer und Wasserdampf wird mir nicht klar. Eine Erläuterung der Abbildung wäre vielleicht hilfreich.
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 25. Okt 2015 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
1)Verhältnis von 16-O/18-O müsste doch sinken und 18-O/16-O Verhältnis steigen (mehr 18-O als 16-O)

Richtig, genau das passiert während der Eiszeit in den Ozeanen.

Zitat:
2)Die Wolke, welche sich über dem Ozean bildet, hat 13 Promille weniger 18-O als der Ozean. Nun nimmt der Promileanteil des 18-O im Vergleich zum Meer von Wolke zu Wolke um -2 Promile (erste Wolke -15 Promille und zweite Wolke 17 Promille) ab, wobei auch immer weniger 18-O in Form von Regen im Vergleich zum mehr verloren gehen. So gehen bei der ersten Wolke zunächst -3 Promille verloren und bei der zweiten -2 (also insgesamt 5 Promile verloren) Promille.

Richtig. Und das ist eigentlich auch schon alles.

Dadruch, dass 18-O schlechter verdunstet, entsteht die Differenz. Und weil 18-O leichter kondensiert als 16-O, regnet es schneller ab. Das heißt, dass Wolken mit zunehmender Entfernung vom Ozean weniger 18-O haben und gleichzeitig, dass Regen, welcher nahe an der Küste liegt mehr 18-O enthält als Regen weiter im Innland. Das ist eigentlich schon alles.

Also kurz gesagt:
Wolke bildet sich über Ozean, welche ein Defizit in 18-O verglichen mit Ozean aufweist.
Der Grund: 16-O verdampft schneller als 18-O
Regen der nah an der Küste ist enthält mehr 18-O als solcher der weiter landeinwerts auftritt.
Der Grund: 18-O Regnet schneller ab als 16-O daher steigt die Differenz in der Wolke.
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