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Protonenaustausch zwischen Gefäßen und Gewebe?
 
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Giina123
Gast





BeitragVerfasst am: 17. Nov 2015 18:08    Titel: Protonenaustausch zwischen Gefäßen und Gewebe? Antworten mit Zitat

Hallihallo,

im Zuge meiner Bachelorarbeit bin ich auf einen Aspekt der Fragestellung gestoßen, der sich für mich komplizierter darstellt als ursprünglich gedacht, deshalb hoffe ich, mir kann hier jemand ein wenig Klarheit verschaffen.
Und zwar soll ich den Protonenaustausch zwischen Gefäßzellen und Gewebezellen, bzw. einem extrazellulären Bereich, simulieren. Nur stellt sich mir jetzt die Frage im Zuge welches Prozesses so ein Austausch überhaupt stattfindet? Bei welchem Vorgang verlassen Protonen einer Zelle diese und wandern weiter?
Bei meinen bisherigen Recherchen bin ich schon auf die Protonenpumpe gestoßen, welche allerdings, soweit ich das verstanden habe, eher interzellulär eine Rolle spielt und nicht extrazellulär.

Ich hoffe, jemand macht sich die Mühe meinen Text zu lesen und vllt. sogar einen Gedanken zu äußern, was gemeint sein könnte. Über Referenzen oder auch nur ein Stichwort oder zwei, nach denen ich weiterrecherchieren kann, wäre ich sehr dankbar.

LG Gina
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2015 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Du bist wahrscheinlich im Zuge deriner Recherchen auf die Protonenpumpen in den mitochondrialen Membranen gestoßen; diese befinden sich intrazellulär. Doch existieren auch Protonentransportsysteme, welche Protonen von oder in extrazelluläre Räume transportieren. Zum einen sei hier der Kalium-Protonen-Antiport genannt, welcher den Magensaft ansäuert. Zum anderen verfügt jede metabolisch aktive Zelle über ein "Protonenaustauschsystem", um seine pH-Hömoostase aufrecht zu erhalten. Durch Stoffwechselvörgänge kann der intrazelluläre Raum ansäuern. Damit diese Senkung des pH-Wertes sich nicht schädigend auf den Metabolismus der Zelle auswirkt, müssen Protonen die Zelle verlassen können, Dies geschieht über einen Protonen-Natrium-Antiport, es werden also z.B. Protonen aus der Zelle im Austausch gegen Natrium transportiert, da die Protonen hierbei entgegen ihres physiologischen Gradienten transportiert werden müssen, die Natrium-Ionen jedoch entsprechend ihres physiologischen Gradienten transportiert werden und somit die notwendige Energie für den Protonentransport zur Verfügung stellen. Wenn das ewig so liefe, wäre der elektrochemische Natriumgradient irgendwann abgebaut. Dieser Gradient wird nun durch die Natrium-Kalium-Pumpe aufrechterhalten, welche das Natrium im Austausch gegen Kalium aus der Zelle bringt.
Nun akkumulieren die Protonen extrazellulär und werden von der Niere ebenfalls über ein Kalium-Protonen-Austauschsystem ausgeschieden. Damit die Niere jedoch Protonen ausscheiden kann, muss sie Kalium-Ionen dafür zurückresorbieren. Über diese Stoffwechselwege sind v.a. die Protonen und die Kaliumhömoostase aneinander gekoppelt.

_________________
RNA?- just another nucleic acid?
Giina123
Gast





BeitragVerfasst am: 19. Nov 2015 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo jörg, danke für deine antwort smile

was ist denn mit "jede metabolisch aktive Zelle" gemeint?
Wäre das nicht so gut wie jede?

und wenn nicht, trifft das dann nur auf muskelzellen zu? was ist dann mit gefäßzellen?

LG smile
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 20. Nov 2015 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, das ist so gut wie jede Zelle, es gibt jedoch auch metabolisch nicht-aktive Zellen, ad hoc würde mir da die sog. "ruhenden Osteoblasten" (auch "bone lining cells" genannt), welche jedoch ihre metabolische Aktivität wiedererlangen können. Auch Osteozyten verlieren mit zunehmender Calcifizierung des Knochens ihre metabolische Aktivität. Oder Hautzellen, welche mit zunehmender Differenzierung immer mehr Keratin einlagern und schließlich an metabolischer Aktivität einbüßen. Metabolisch nicht-aktive Zellen kommen also vorwiegend im Haut-, Binde- und Stützgewebe vor.

Gefäßzellen sind selbstverständlich metabolisch aktiv.

_________________
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