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Wie mathematisch ist das Biostudium?
 
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Chemicus
Gast





BeitragVerfasst am: 20. Feb 2016 17:14    Titel: Wie mathematisch ist das Biostudium? Antworten mit Zitat

Guten Tag miteinander,

ich werde im Herbst anfangen Biologie zu studieren und wollte fragen, wie "mathematisch" das Studium ist. Natürlich, am Anfang kommen in den Vorlesungen die Grundlagen und man hat einige Physik/Mathe Credits, aber wie sieht es in den höheren Semestern aus? Wenn es um Vorlesungen wie z.B. Zellbiologie oder Physiologie geht, lernt man da einfach irgendwelche Dinge auswendig oder geht es auch schonmal darum, dass man in der Biologie Formeln hat und damit etwas berechnet?
Ich habe nämlich nichts gegen Mathe und Physik, im Gegenteil, ich würde es begrüssen wenn man die beiden Fächer auch im späteren Studienverlauf noch anwenden muss und fände es fast schade wenn das ab dem dritten Semester wegfällt. Wie sieht es damit also aus?
Vielen Dank im Voraus für eure Antworten
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 20. Feb 2016 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zum einen wird das von der Uni abhängen und zum anderen auch von deiner Spezialisierung. Wenn du Biophysik belegst, wirst du sicherlich mit Mathe und Physik zu tun bekommen. In Zoologie und Ökologie dann wahrscheinlich eher weniger.
_________________
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2016 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Wie PaGe schon sagt, hängt das natürlich von der Uni bzw. dem Studiengang ab und natürlich von deiner Spezialisierung.

Mathe spielt jedoch grundsätzlich eine sehr große Rolle im Studium. Dabei ist es egal worauf man sich spezialisiert.

Gerade in der Physiologie geht es sehr oft darum Formeln anzuwenden. Die ganze Neurophysiologie ist extrem mathematisch, da man halt physikalische Messungen macht. In der Ökologie geht eigentlich garnichts mehr ohne Mathe (entgegen dem was PaGe sagte), da ohne Statistik garnichts geht und das ist eigentlich in allen Bereichen so. In der Genetik und Genomforschung spielt Mathe ebenfalls inzwischen ein große Rolle (Bioinformatik). Eigentlich gibt es garnichts mehr in der Biologie was ohne Mathe auskommt. Die Frage ist immer nur wie kompliziert ist die nötige Mathematik?

Aber das mag von Uni zu Uni unterschiedlich sein. Die Qualitäten und Ansprüche von Unis schwanken enorm und der NC, den es eigentlich immer in Bio gibt, sagt überhaupt nichts über die Qualität aus. Das sind sehr typische Trugschlüsse.
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2016 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

Was sind das denn für Formeln in der Ökologie?
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Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 22. Feb 2016 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, wenn man von der Statistik absieht, die ganz massiv in der Ökologie verwendet wird hätten wir da natürlich das Populationswachstum, Indices für das berechnen der Biodiversität, Lifehistory-Tables, usw.. In der Ökologie wird eigentlich alles versucht in Formeln auszudrücken. Ein ökologische Modelle bei denen das lösen von DGLs nötig ist. Ein Großteil davon lässt sich unter theoretische Ökologie zusammen fassen Zwinkern
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 22. Feb 2016 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

OK. Die Berechnung der Populationsentwicklung war mir wirklich entfallen bzw. war mir neu, dass man das wirklich berechnet und nicht einfach die Populationsentwicklung anhand von Daten nachzeichnet und rein qualitativ Prognosen macht. Wenn man da das ganze Nahrungsnetz und abiotische Faktoren einbeziehen will, wird es wahrscheinlich kaum besser als eine qualitative Prognose. Man weiß ja kaum, wie das Wetter sich in den nächsten Wochen entwickelt und gerade bei Wirbellosen hat die Temp. ja einen großen Einfluss.
Und die Berechnung der Diversität und Gewässergüte hat zwar was mit Mathe zu tun, aber mehr als Daten in Formeln einsetzen, ist es dann mE nicht. Das ist für mich noch keine Mathematik, sondern bloßes ausrechnen.

_________________
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Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 22. Feb 2016 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Und die Berechnung der Diversität und Gewässergüte hat zwar was mit Mathe zu tun, aber mehr als Daten in Formeln einsetzen, ist es dann mE nicht. Das ist für mich noch keine Mathematik, sondern bloßes ausrechnen.

Prinzipiell hast du recht. Das ändert jedoch nichts daran, dass solche Formel ja auch zunächst entwickelt werden müssen und das ohne mathematisches Verständnis etwas schwer. Und eigentlich soll man ja auch verstehen, warum man etwas so rechnet wie man es tut. Daher muss man eigentlich auch vor der Anwendung verstehen warum die Formel so ist und da sind wir wieder beim herleiten der Formel, was nichts anderes als Mathe ist.
Zitat:

OK. Die Berechnung der Populationsentwicklung war mir wirklich entfallen bzw. war mir neu, dass man das wirklich berechnet und nicht einfach die Populationsentwicklung anhand von Daten nachzeichnet und rein qualitativ Prognosen macht. Wenn man da das ganze Nahrungsnetz und abiotische Faktoren einbeziehen will, wird es wahrscheinlich kaum besser als eine qualitative Prognose. Man weiß ja kaum, wie das Wetter sich in den nächsten Wochen entwickelt und gerade bei Wirbellosen hat die Temp. ja einen großen Einfluss.

Das mathematische Beschreiben und Formalisieren eines Ökosystems ist extrem komplex und basiert natürlich auch auf vielen Annahmen. Aber wir brauchen diese Art der Modellierung. Ein gutes Beispiel ist der Klimawandel. Geographen versuchen seit Jahren den Verlauf zu prognostizieren, weil man das eben nicht einfach mal experimentell Ermitteln kann. In der Ökologie ist es nicht anders. Nehmen wir mal die Regenwälder. Was passiert, wenn sie 2020 auf die Hälfte der aktuellen Fläche geschrumpft sind? Wissen wir nicht, weil wir so einen Fall noch nie hatten. Also müssen wir anhand des aktuellen Wissens die Folgen abschätzen und dafür werden dann Modelle entwickelt. Die Modelle sind natürlich immer nur so gut, wie die Annahmen, aber es ist besser als nichts.
Um das leisten zu können benötigen wir aber in der Ökologie ziemlich viel Mathematik.
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