jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 15. März 2017 11:24 Titel: |
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Ein Suizidplasmid ist ein Vektor, der - wie du bereits zutreffend gesagt hast - nicht replikationsfähig ist. Ich kenne zwei Arten von Suizidvektoren:
I. Ein Plasmid mit einem nicht funktionsfähigen ORI (das ist wahrscheinlich das, was du meinst) und
II. Ein Plasmid, welches ein "Selbstmordgen" enthält (der Vektor selbst ist replikationsfähig, jedoch sorgt das Selbstmordgen dafür, dass das transformierte Bakterium nicht überlebt)
Bei der TN5-Mutagenese nutz man erstere Vektoren, also die, die zwar erfolgreich transformiert werden können und das Bakterium überlebt auch. Jedoch möchte man nicht, dass die innerhalb des Bekteriums repliziert werden, deswegen ist der ORI "zerstört". Man möcht hier ja möglichst wenige der Plasmide pro Bakterium haben, damit nicht zu viele der Transposons entstehen. Viele Transposons bedeuten auch viele mögliche Mutationen und das möchte man bei der TN5-Mutagenese eben vermeiden....
Die zweite Art von Vektoren benötigt man zum Klonieren- genauer für Zwischenklonierungen. Wenn eine bestimmte Sequenz verfielfältigt wurde, kann sie in einen linearisierten Selbstmordvektor kloniert werden. Dabei liegt die Insertionsstelle mitten in einem Selbstmordgen. Wenn mein PCR-Produkt nun dort hinein ligiert wird, ist das Selbstmordgen nicht aktiv, da die ORF durch die inserierte Sequenz unterbrochen ist. Nur bei Religationen des Plasmids ohne meine Sequenz wird das Selbstmorgen aktiv und das Bakterium stirbt. So kann ich gewährleisten, dass alle Klone auf meiner Platte die gewünschte Sequenz inseriert haben. Das ist quasi eine Alternative zum Blau-Weiß-Screening. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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