RegistrierenRegistrieren    LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Genotypische Geschlechtsbestimmung
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Genetik
Autor Nachricht
pg



Anmeldungsdatum: 17.11.2005
Beiträge: 89

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2007 18:30    Titel: Genotypische Geschlechtsbestimmung Antworten mit Zitat

Hi
mich stört folgender Satz:
"Grundsätzlich hat jeder Organismus in seinem Erbgut die Fähigkeit, beide Geschlechter auszubilden"
Das stimmt doch eigentlich nicht oder? Denn wenn die Zygote das y- Chromosom besitzt, dann ist es doch ein Junge und wenn 2 x-Geschlechtschromosome, dann ein Mädchen.
Wo bleibt da denn noch im Erbgut die Potenz sich in einer der beiden Geschlechter zu entwickeln? Das wäre für mich was ganz Neues
Der Satz geht folgendermaßen weiter:
"Von einem bestimmten Zeitpunkt der Entwicklung an wird diese Potenz durch Geschlechtsrealisatoren eingeschränkt, so daß nur eines der beiden Geschlechter verwirklicht wird. Bei der genotypischen Geschlechtsbestimmung sind die Gene die Geschlechtsrealisatoren"

Ich hoffe, jemand kann mir helfen!
Noctu
Organisator


Anmeldungsdatum: 04.02.2005
Beiträge: 1429
Wohnort: Rheinland-Pfalz

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2007 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

prinzipiell würde ich dem strittigen Satz zustimmen.
Es ist durchaus möglich einem weiblichen Embryo durch Androgengaben zu vermännlichen sodass ein "offenbar" männliches Individuum zur Welt kommt. Umgekehrt geht das auch mit einem männlichen Embryo, der hinreichend weiblichen Geschlechtshormonen in der Entwicklung ausgesetzt wird. Das Krankheitsbild heisst Pseudohermaphroditismus.
Das erklärt auch warum Hormone ( Anabolika / Pille ) in der Schwangerschaft nicht gegeben werden dürfen. Die eigenen Hormone des Embryo werden quasi überfahren, die Ausbildung des Geschlechts soz. erzwungen.
An der genetischen Ausstattung wird nichts geändert, nur das Ausbilden der Geschlechtsmerkmale wird angeregt oder unterdrückt - wie man es sehen will. Die Anlagen für beide Geschlechter tragen wir demnach in uns, Beweis sind die Brustwarzen ( und zurückentwickeltes Drüsengewebe ) beim Mann, er hat sie obwohl er nie stillen wird. In der Embryonalentwicklung ist der Embryo nicht geschlechtsdifferenziert die Anlagen sind aber da, erst die Wirkung der Geschlechtschromosomen schlägt dann den Weg in die eine oder andere Richtung ein.
Damit wäre der zweite Satz erfüllt .

pg, was meinst Du ? grübelnd
pg



Anmeldungsdatum: 17.11.2005
Beiträge: 89

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2007 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

hmm gut erklärt

Aber dann würde das doch bedeuten, dass dieser Satz mit "Potenz des Erbguts" die Geschlechtskrankheiten meint oder?
Noctu
Organisator


Anmeldungsdatum: 04.02.2005
Beiträge: 1429
Wohnort: Rheinland-Pfalz

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2007 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

"Potentz" meint hier doch dass das Erbgut beide Geschlechter hervorbringen kann - also sagen wir bei XY - ungestört -> männlich und hormonell erzwungen auch weiblich. Letzeres wäre dann die Fehlbildung.

Die undifferenzierten Anlagen tragen wir ( wenn wir mal uns Menschen betrachten ) in einem frühen Stadium für beide Geschlechter. Die Gene leiern dann die vorgesehene Entwicklung an.
So um die 7.Woche ist noch alles undifferenziert, dann werden die Weichen gestellt. Wenn Du Zugang zu einer (Uni)Bibliothek hast Max Clara "Entwicklungsgeschichte des Menschen" da wird gut erklärt wie die Anlagen sich jeweils differenzieren.
pg



Anmeldungsdatum: 17.11.2005
Beiträge: 89

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2007 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

ok hauptsache mir ist klar geworden, dass die Aussage stimmt

Vielen Dank!
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Genetik