RegistrierenRegistrieren    LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
"Brenntage"
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Ökologie und Umweltschutz
Autor Nachricht
hottehue



Anmeldungsdatum: 07.10.2007
Beiträge: 3
Wohnort: Ostfriesland

BeitragVerfasst am: 07. Okt 2007 20:41    Titel: "Brenntage" Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe mich in diesem Forum angemeldet, weil ich annehme, dass ich hier ein wenig Handlungshilfe für mein Umweltproblem erhalte.

Hintergrund ist, dass in unserer Gemeinde laut allgemeiner Verfügung von März bis Oktober des Jahres pflanzliche Abfälle an jedem ersten Samstag des Monats verbrannt werden dürfen. Dort ist geregelt, welche Anforderungen ( Mindestabstände zu unterschiedlichen Gebäuden, Material der Verbrennung, Beaufsichtigung der Feuerstelle usw.) erfüllt sein müssen. Wäre ja alles OK, kenn ich aus den 60ger Jahren.

Problem:
Ich komme aus dem verhältnismäßig sauberen Nordrhein-Westfalen und lebe nun sei Januar 2003 mitten in Ostfriesland. Klar, die Lebensweise (und die Sprache Smile ) ist eine andere und damit kann ich sehr gut leben. Ich bin nur langsam nicht mehr bereit, das inflationäre Unwesen der Brenntage zu ignorieren.

Ich bin wirklich kein Paragraphenreiter, aber was hier abgeht ist unvorstellbar. Jede Baustelle, für jede noch so kleine Baumaßnahme, hält eine alte Blechtonne für die Verbrennung bereit. Darin landen Zementsäcke und Verpackungen des Baumaterials. Der Hobbybauer 2 Häuser weiter sammelt seinen Hausmüll auf dem Hof und verbrennt regelmäßig. Der Traktorenliebhaber nebenan verbrennt sein Altöl in der regelmäßig angezündeten Glut. Und so weiter.

Glaubt mir bitte, ich bin nicht der typische Nachbarschaftsquerulant. Zwinkern

Nun zu meiner Frage: Ich möchte Beschwerde, zumindest beim Rat der Gemeinde, einlegen und dies entsprechend begründen. Genau da brauche ich solide Argumentationshilfe. Den Sachstand an sich kann ich schon schildern. Aber wie das so ist, es werden mit Sicherheit einige Hinweise auf Gesetze notwendig sein, die übergeordnet sind. Das ist garnicht so einfach, die se Quellen ausfindig zu machen.

Kurz und bündig: Kann mir jemand Textvorlagen für meinen Antrag auf Einstellung der Brenntage empfehlen?

Danke schon mal
und bitte nachfragen, wenn etwas unklar ist
Lisa

Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.
Karon
Organisator


Anmeldungsdatum: 06.11.2004
Beiträge: 2344
Wohnort: Hessen

BeitragVerfasst am: 07. Okt 2007 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Lisa,

mit deinem Anliegen solltest du dich am besten an einen Anwalt wenden. Der kann dir bei deinen Fragen sicherlich am kompetentesten weiter helfen.

Ich glaube nicht, dass du hier bei uns im Forum viele nützliche Antworten erhalten wirst, da hier (logischerweise) keine Juristen mit an Bord sind.

Grüße,
Karon

Edit:
Vielleicht kannst du zunächst auch mal bei einem Umweltschutzverein in deiner Gegend anfragen. Die kennen sich mit Gesetzen dieser Richtung sicher auch ganz gut aus.

_________________
Wie poste ich falsch?
Nachdem ich Google, die FAQs & die Boardsuche erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich 2-5 neue Themen in den falschen Unterforen mit kreativem Titel & undeutlichem Text, unter denen sich jeder etwas anderes vorstellen kann.
hottehue



Anmeldungsdatum: 07.10.2007
Beiträge: 3
Wohnort: Ostfriesland

BeitragVerfasst am: 07. Okt 2007 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Karon,

wer redet hier von rechtlichen Fragen, die die Hilfe eines Anwalts erfordern. Meine Frage bezog sich auf Hilfen einfacher Art. Ich bin mir selbst der beste Anwalt.

Das heißt also, dass in diesem Forum nur rein theoretisch diskutiert wird. unglücklich

Das ist zwar i.O. wenn Grund- und Fachwissen zu okologischen Themen über ein Studium vermittelt werden. Nur, was ist das Ganze wert, wenn nicht zumindest gleichzeitig rechtliche Grundlagen vermittelt werden. Lieber Herrgott, wo soll das hinführen schämen

Soll das alles sein, was in einem ökologischem Forum vermittelt werden kann?

Gruß
Lisa
Karon
Organisator


Anmeldungsdatum: 06.11.2004
Beiträge: 2344
Wohnort: Hessen

BeitragVerfasst am: 08. Okt 2007 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

Na, wenn du hier von einer gewünschten Textvorlage für einen Antrag redest und schreibst, dass du insbesondere bei den zugehörigen Gesetzen nicht durchblickst, gehe ich davon aus, dass es um ein juristisches Problem geht... wütend

Im übrigen finden sich hier im Forum hauptsächlich Schüler und Biologie-Studenten. In der Schule werden im Biologie-Unterricht sicherlich andere Dinge behandelt als Umweltschutz und die dazu gehörigen Gesetze (wie du aus eigener Erfahrung wissen solltest) und ein Biologie-Studium besteht - weiß Gott - nicht nur aus Ökologie-Vorlesungen (auch wenn das leider immer noch viele Leute denken)!
böse
Ganz im Gegenteil, wenn man Ökologie nicht als Hauptfach wählt, wird diese sogar oft nur sehr kurz gehalten. Da bleibt wirklich kein Platz für die ganzen juristischen Grundlagen dazu. Außerdem ist die "theoretische" (wie du es wohl nennen magst) oder besser "forschungsorientierte" Ökologie deutlich umfangreicher als ein Laie denken mag.

Evtl. wird so etwas, was du dir vorstellst ja in Studiengängen der Richtungen "Umweltschutz" oder "Umweltwissenschaften" mit behandelt. Davon habe ich aber keine Ahnung.

Und zum letzten:
Wir sind kein reines Ökologie-Forum und Ökologie ist auch nicht mit Umweltschutz gleich zu setzen, wie es viele tun!
Dein Anliegen dreht sich auf jeden Fall eher um den Umweltschutz als die Ökologie. Also, mein Tipp weiterhin: Wende dich an eine Umweltschutzorganisation deiner Wahl!

Edit:
Habe dir mal das Curriculum eines umweltwissenschaftlichen Studiengangs raus gesucht. Da werden in der Tat die rechtlichen Grundlagen behandelt: Klick
... und hier im Vergleich dazu ein Curriculum eines Biologie-Grundstudiums: Klick (pdf)

_________________
Wie poste ich falsch?
Nachdem ich Google, die FAQs & die Boardsuche erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich 2-5 neue Themen in den falschen Unterforen mit kreativem Titel & undeutlichem Text, unter denen sich jeder etwas anderes vorstellen kann.
chefin
Organisator


Anmeldungsdatum: 28.04.2004
Beiträge: 1549
Wohnort: Oberhausen

BeitragVerfasst am: 08. Okt 2007 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo hottehue,
du berührst damit - leider - einen Teil, der tatsächlich zu kurz kommt. Natürlich ist es erst einmal wichtig zu erfahren, welche Konsequenzen Brände für und in der Umwelt haben. Das ist der biologische Teil.
Ein weiterer ist die rechtliche Lage. Hier muss man unterscheiden zwischen Ordnungen, Gesetzen auf Landesebene, Bundesebene und EU-Ebene.
Du kannst also zum einen zu dem Ölverbrenner hingehen und ihm die ökologischen Konsequenzen erklären, die seine Verbrennung hat, du kannst zu dem Müllverbrenner hingehen und ihm etwas über die ätzenden Gase erzählen, die er bei der Beobachtung seines Feuers einatmet und welche gesundheitlichen Risiken sie haben.
Aber das ist ja nicht das, was du willst, weil die Risiken der anderen dich nicht interessieren. Du willst wahrscheinlich die geruchlichen Belästigungen abstellen (damit vielleicht auch die evtl. Risiken)
Aber das ist ganz einfach: Erlaubt sind bei euch das Verbrennen pflanzlicher Reststoffe, alles andere nicht. Schreib einen Brief an das Ordnungsamt deines Kreises, indem du die von dir hier beschriebenen Missstände schilderst. Dabei musst du aber Ross und Reiter nennen. Also Datum, Ort, verbranntes Material und Tonne.
Auf Kreis (Stadt-)ebene ist es erst einmal eine Ornungswidrigkeit, kostet also ein paar Euro. Im Normalfall wirst du von den Ordnungsbehörden auch eine Antwort bekommen. WEnn du da ins Leere läufst, kannst du entweder Anzeige erstatten (dies sollte dann aber im Akutfall sein, d.h. wenn es brennt, ruf die Feuerwehr an!)
Wenn das immer noch nicht wirkt, wende dich an die nächste Behörde und schalte, mit deinem Schriftwechsel, Umweltorganisationen wie Greenpeace ein.
Das ist meist ein langer Kampf, wenn du es für die Umwelt machst, dann mach es, es lohnt sich. Wenn du es für dein Geruchsempfinden tust, denke daran, du machst dir keine Freunde dadurch.
Umweltvergehen sind keine Kavaliersdelikte, es gibt inzwischen ein Umweltstrafrecht, was oft schwierig durchzusetzen ist. Man braucht einen langen Atem.
grübelnd Das ansässige Müllentsorgungsunternehem sollte finanzielle Interesse daran haben, dass der Müll nicht privat dem thermischen Receycling zugeführt wird) Da wo finanzielle Interessen berührt werden, findet man viel schneller Gehör. Big Laugh
Hilft dir das?

_________________
Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos
hottehue



Anmeldungsdatum: 07.10.2007
Beiträge: 3
Wohnort: Ostfriesland

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2007 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

danke für die letzten beiden Beiträge. Damit kann ich etwas mehr anfangen. Mir geht es nicht ums "Denunziantentum". Ich suche eher Wege, die für eine solche Regelung verantwortlichen Freizeitpolitiker so unter Druck zu setzen, dass sie sich veranlasst sehen, selbst gegenzusteuern. Die nächsten Kommunal- und Kreistagswahlen kommen bestimmt. Ich will mal versuchen, das strategisch zu steuern.

Gruß
Lisa
chefin
Organisator


Anmeldungsdatum: 28.04.2004
Beiträge: 1549
Wohnort: Oberhausen

BeitragVerfasst am: 20. Okt 2007 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Lisa,
ich glaube mit deinen strategischen Ansetzen wirst du ins Leere laufen. LEIDER! wenn du wirklich etwas ändern willst, wirst du in das "Denunziantentum" - was in meinen Augen keines ist - gehen müssen. Das ganze ist sehr schwierig auf dem Lande.
Wenn du es wirklich ändern willst, musst du dich mit der Politik hochspülen lassen (oder genügend Mitstreiter finden) sonst kannst du sozial nur verlieren. Wenn dir das allerdings egal ist, wende dich an die Umweltschutzorganisationen, die dir dann etwas Rückhalt geben.
Politiker wollen wiedergewählt werden und handeln genau danach!

_________________
Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Ökologie und Umweltschutz