jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 23. Feb 2011 21:10 Titel: |
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Das Rezeptorpotential ist ein Membranpotential, das durch Ionenumverlagerung nach "Aktivierung" eines Rezeptors entsteht,
Membranpotential beschreibt jedes über der Zellmembran liegende Potential, man kann quasi das Ruhepotential, das Aktionspotential und das Rezeptorpotential unterscheiden.
Das Ruhepotential ist dabei das unveränderte Membranpotential über der Membran, das ohne spezielle Reizeinwirkung besteht.
Um dir das zu verdeutlichen, überlege, wie die Ionen auf beiden Seiten der Membran verteilt sind.
Der Begriff "Rezeptorpotential" beschreibt eine membranelektrische Antwort auf einen rezeptorvermittelten Reiz. Dieser Reiz muss nicht unbedingt chemischer Natur sein, es kann sich auch um einen physikalischen Reiz handeln (Licht, Druck o.ä.)
Bindet z.B. ein Ligand an einen Rezeptor eines Neurons, wird (direkt oder über "Umwege") ein Ionenkanal geöffnet, der das Membranpotential verändert.
Dies ist jedoch noch nicht gleichbedeutend mit einem Aktionspotential. Erst wenn die zeitliche oder räumliche Summe einschiessender Potentiale einen bestimmten Schwellenwert erreichen, wird ein Aktionspotential (AP) ausgelöst.
Ausserdem können Rezeptorpotentiale auch zur Hyperpolarisation führen, während APs stets depolarisierender Natur sind; Rezeptorpotentiale folgen nicht dem "Alles- oder- Nichts"- Prinzip und sind amplitudenmoduliert (APs sind frequenzmoduliert). Ihre Ausbreitung ist rein elektrotonischer Natur (also die Amplitude sinkt mit zunehmender Entfernung vom Ort der Entstehung), während APs sich saltatorisch am Axon fortpflanzen (gleichbleibende Amplitude).
Auch weisen Rezeptorpotentiale keine Refraktärzeit auf.
Rezeptorpotentiale spielen nicht nur bei Nervenzellen eine entscheidende Rolle, sondern v.a. bei den Sinneszellen, während Aktionspotentiale kennzeichnend für Nervenzellen sind.
Manche Autoren bezeichnen als Rezeptorpotential auch ausschliesslich die Potentiale an den Rezeptorzellen, also den peripheren Sinneszellen. Die Potentiale an Nervenzellen werden dann "Generatorpotentiale" genannt, meist werden die Begriffe aber synonym zueinander verwendet.
Also: Sowohl Aktions-, Rezeptor- als auch Ruhepotential sind Membranpotentiale. Ein Aktionspotential löst an der "nachgeschalteten" Zelle ersteinmal eine Veränderung des Membranpotentials im Sinne eines Rezeptor- (oder Generator-) Potentials aus.
Ist die AP- Frequenz eines einschiessenden Reizes hoch genug oder schiessen von anderen Zellen zeitgleich oder leicht zeitverzögert "Parallelreize" ein, können sich die Potentiale so summieren, dass die "Empfängerzelle" ihrerseits am Axonhügel ein AP generiert.
An einer peripheren Sinneszelle kann durch eine starke "Intensität" des Reizes (überschwelliges Rezeptorpotential) ein sensorisches AP generiert werden (Ist der Rezeptor selbst eine Nervenzelle, generiert er es selbst, z.B. Schmerzreize oder Vibrationsempfinden, ansonsten entsteht das AP in der nachgeschalteten Nervenzelle, z.B. Gehör oder Geruchssinn), während ein schwacher Reiz zwar ein Rezeptorpotential generiert, das aber womöglich unterschwellig ist, also nicht in ein Aktionspotential "übertragen" wird (dann "spürt man nichts").
War das verständlich?
Vielleicht helfen dir ja auch die Forenbeiträge:
http://www.bioboard.de/ltopic,7021,0,asc,0.html
und http://www.bioboard.de/ptopic,27807,.html#27807
für deine GFS. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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