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Transposons
 
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Gast12345
Gast





BeitragVerfasst am: 20. März 2011 11:13    Titel: Transposons Antworten mit Zitat

Hab nur eine kleine frage

folgender fall:
ich hab ein transposon und hoffe, dass es in ein plasmid hüpft

das plasmid besitzt zB ein ampicillin resistenz gen

ist es möglich, dass das transposon in das ampicillin resistenzgen hüpft?
oder kanns da nicht rein?

liene grüße :-)
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 20. März 2011 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ein entsprechender Stoffwechselapparat vorhanden ist, ist das prinzipiell möglich.
Hast du jedoch ein aufgereinigtes Plasmid und "wirfst" dann das Transposon in die Lösung, kannst du lange hoffen, da wird das Transposon eher nicht inserieren, da es dafür wie gesagt den Stoffwechselapparat einer Zelle benötigt, also Enzyme, die es "einbauen" und die "Lücken verschliessen".
Der Ort der Insertion kann dabei zufällig sein, also prinzipiell auch im Resistenzgen. Beachte dazu, dass einige Bakterien ihre Antibiotika- Resistenz über Transposons erwerben können, das Resistenzgen selbst könnte also mal ein Transposon gewesen sein.
Inseriert das Transposon im Resistenzgen, ist davon auszugehen, dass die Resistenz nicht weiter besteht, es sei denn, das Transposon wird von Sequenzen flankiert, die ein Spleissen bewirken (dann hätte man ein Intron "geschaffen").

Es gibt dabei verschiedene Formen von Transposons, jene, die alle Gene "mitbringen", die für das "hüpfen" verantwortlich sind (autonome Transposons) und jene, die das eben nicht tun und damit auf Enzyme der "Zielzelle" angewiesen sind (nicht- autonome Transposons).
Auch erstere sind auf den Stoffwechselapparat der Zelle angewiesen, da die Gene ja auch irgendwie exprimiert werden müssen.
Ferner kann man zwischen "cut- and- paste" - Transposons (Transposon "verlässt" seinen "Ursprungsort", konservative Transposition) und zwischen "copy- and- paste"- Transposns (Transposon wird "kopiert" und die Kopie an einer anderen Stelle eingefügt, replikative Transposition) unterscheiden. Eine weitere Gliederung berücksichtigt die "Art" der Nukleinsäure, es lassen sich also die RNA- Transposons und die DNA- Transposons voneinander abgrenzen.

Interssant ist, dass Drosophila dabei während der Entwicklung auf Transposons angewiesen ist, da sie das Enzym Telomerase nicht aufweist, welches die sich während der Replikation stets verkürzenden Chromosomen- "Enden" (Telomere) wieder verlängert. Um sich also vor der Verkürzung der Telomere "zu schützen", werden immer wieder Transposons an die "Enden" der Chromosomen "gesetzt".
"Schaltet" man den für die Transposition notwendigen Stoffwechselapparat "aus", erreicht die "Verkürzung" irgendwann den codierenden Bereich, was zu Verlust von essentiellem genetischen Material führen kann.

Genauer nachlesen kannst du das ganze mit einem Klick hier (Seite 1055 ff.)

_________________
RNA?- just another nucleic acid?
Gast12345
Gast





BeitragVerfasst am: 20. März 2011 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! : -)))

jetzt hab ichs verstanden!

den lehninger hab ich sogar daheim stehen smile

Liebe grüße
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