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wunschdenken
Anmeldungsdatum: 20.05.2011 Beiträge: 11
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Verfasst am: 23. Mai 2011 16:38 Titel: stammbäume gonosomal ausschließen |
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hallooo
meine Frage für die morgige Klausur:
ob ein Stammbaum autosomal rezessiv oder dominant ist erkennt man daran, ob gesunde Eltern kranke Kinder haben oder eben anders herum.
Jedoch muss man bei der Analyse immer die anderen Möglichkeiten begründet ausschließen, deswegen meine Frage:
Gibt es eine Standartsache auf die man schauen kann und begründen kann warum ein Stammbaum gonosomal ist oder eben nicht??
Beispielsweise: gesunder Vater hat kranke Tochter oder so??
danke schon mal !
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 23. Mai 2011 17:28 Titel: |
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Ob etwas gonosomal vererbt wird, kann man eigentlich nie an einem Stammbaum festmachen. Wenn mehr Männer als Frauen betroffen sind, ist es zwar ein Indiz für eine gonosomale Vererbung, aber das kann auch reiner Zufall sein. Sicheres Indiz ist die Häufigkeitsverteilung bei einer großen Gruppe (z.B. deutsche Bevölkerung), da dann der Zufall weitestgehend ausgeschlossen werden kann.
_________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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wunschdenken
Anmeldungsdatum: 20.05.2011 Beiträge: 11
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Verfasst am: 23. Mai 2011 17:38 Titel: |
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ok, ich dachte mir eh dass es keine eindeutige Antwort gibt aber das ist doch ein Ansatzpunkt! Dankeschön dafür!
bringt mir der Punkt etwas, dass Väter das kranke Chromosom nur an die Töchter weitergeben, diese jedoch nur Konduktorinnen sind?
oder ein bestimmter teil des baumes zB Mutter Konduktorin, Vater gesund und Sohn/Tochter krank ist nicht gonosomal oder derartiges??
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chefin Organisator
Anmeldungsdatum: 28.04.2004 Beiträge: 1549 Wohnort: Oberhausen
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Verfasst am: 23. Mai 2011 19:25 Titel: |
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Doch den gonosomalen Erbgang kann man an einem Stammbaum ausschließen und in der Schule werden solche Stammbäume gewählt, dass man das auch (meist) kann.
Regel ist: Die meisten Erbgänge sind autosomal. Haben kranke Väter, Mutter ist gesund, kranke Töchter und kranke Söhne, lässt das auf einen autosomalen Erbgang schließen. Insgesamt ist das aber nicht so einfach: Man muss für die einzelnen Glieder des Stammbaums die möglichen Allele ermitteln. Dazu muss man allerdings alle möglichen Vererbungsmodi überprüfen. Das aber in noch ein paar Stunden zu lernen, halte ich eigentlich nicht für möglich.
Aber nichts ist unmöglich, deswegen schau mal hier: http://www.zum.de/Faecher/Bio/BW/bio/Repetito/Banaly1.html
Ansonsten viel Erfolg bei deiner Klausur
_________________ Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos |
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wunschdenken
Anmeldungsdatum: 20.05.2011 Beiträge: 11
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Verfasst am: 23. Mai 2011 19:41 Titel: |
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wow - echt super wie einem in diesem Forum geholfen wird! Freut mich und danke !
ja ich versuche mein bestes in der restlichen Zeit
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 23. Mai 2011 21:00 Titel: |
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chefin hat Folgendes geschrieben: | Doch den gonosomalen Erbgang kann man an einem Stammbaum ausschließen und in der Schule werden solche Stammbäume gewählt, dass man das auch (meist) kann. |
Zeig mir einen. Gerne auch per eMail. Ich behaupte weiterhin, dass es keinen gibt, bei dem eine autosomale Vererbung wirklich ausgeschlossen ist. Alle, die ich bisher gesehen habe, konnte man auch autosomal erklären, da es relativ unerheblich ist, ob auf dem Y-Chromosom kein Allel oder auf dem Autosom ein rezessives Allel ist.
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wunschdenken
Anmeldungsdatum: 20.05.2011 Beiträge: 11
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Verfasst am: 24. Mai 2011 14:43 Titel: |
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so, unsere Lehrerin meinte heute mit einer bestimmten Konstellation könnte man gonosomal doch ausschließen.
Leider hat sie es sehr wirr erklärt ... aber ich habe es folgendermaßen verstanden (bin mir halt sehr unsicher) :
ein Stammbaum ist NICHT gonosomal, wenn:
--> Mutter kein Merkmalsträger
--> Vater krank
--> Sohn krank
könnte dies sein?
wenn es ums ausschließen geht muss man sowohl gonosomal dominant als auch rezessiv ausschließen ... worin liegt der Unterschied dann? Ich kann ja nicht bei beiden nur als eine Erklärung sagen, dass mehr Männer als Frauen betroffen sind oder?
und noch etwas: wenn es darum geht ob er autosomal dominant oder autosomal rezessiv ist und ich schaue ob kranke Eltern gesunde kinder haben ...müssen dann beide Eltern krank sein??
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chefin Organisator
Anmeldungsdatum: 28.04.2004 Beiträge: 1549 Wohnort: Oberhausen
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Verfasst am: 24. Mai 2011 18:22 Titel: |
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@PAGE: Schau mal unter dem vererbten Augenleiden hier: http://www.mallig.eduvinet.de/bio/Repetito/Banaly1.html#autrez
Auch bei der y-chromosomalen Vererbung kommst du nicht auf autosomal.
@ wunschdenken: Die Raster, "alle Söhne sind krank" oder das Merkmal überspringt eine Generation, oder so etwas, sind immer nur erste Überlegungen. Du musst zur Stammbaumanalyse die einzelnen Verwandten analysieren und die möglichen Allele bestimmen. Erhälst du dann irgendwo einen Widerspruch, kannst du einen Vererbungsmodus ausschließen.
_________________ Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos |
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wunschdenken
Anmeldungsdatum: 20.05.2011 Beiträge: 11
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Verfasst am: 24. Mai 2011 18:26 Titel: |
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sorry mir ist gerade nicht klar, was es mir bringt wenn ich den Vererbungsmodus ausschließen kann? also auf was dies dann hindeutet?
sollte ich diesen Vorgang mit kreuzungsschemas machen?
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 24. Mai 2011 18:45 Titel: |
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wunschdenken hat Folgendes geschrieben: | sorry mir ist gerade nicht klar, was es mir bringt wenn ich den Vererbungsmodus ausschließen kann? also auf was dies dann hindeutet? |
Dass es diese Form halt nicht ist und eine andere sein muss. Im Grund funktioniert das immer so, da du ja in der Regel nicht weißt wie das Merkmal vererbt wird. Dann gilt es alle Möglichkeiten durchzuspielen. Wenn nur eine übrig bleibt, bist du am Ziel. Wenn mehrere Möglichkeiten übrig bleiben, kann man es nicht sagen und muss noch andere Stammbäume oder Daten berücksichtigen. Manchmal kommt man auch auf gar kein Ergebnis, da es bestimmte "Sonderereignisse" gab, die ich hier aber nicht ausführen möchte, da es dich nur verwirrt und verunsichert.
@Chefin:
Im Bild habe ich ihn dir autosomal erklärt. Sicherlich ist es schon auffällig, dass nur Jungen erkrankt sind, aber bei zwei Fällen gar nicht so unwahrscheinlich.
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wunschdenken
Anmeldungsdatum: 20.05.2011 Beiträge: 11
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Verfasst am: 24. Mai 2011 18:58 Titel: |
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okay alles klar thx!
was ist dann mit dem oben gemachten vorschlag:
ein Stammbaum ist NICHT gonosomal, wenn:
--> Mutter kein Merkmalsträger
--> Vater krank
--> Sohn krank
kann ich diesen nicht öfters anwenden um gonosomal in einer Erklärung auszuschließen?
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