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ABO-Bluttgruppensystem
 
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Franky
Gast





BeitragVerfasst am: 16. Sep 2011 16:23    Titel: ABO-Bluttgruppensystem Antworten mit Zitat

Meine Frage:
HEY!

Ist Blutgrp. Null der Universalspender und Blutgrp. AB Universalempfänger?

Meine Ideen:
Null hat keine Glykoproteine aber Anti-A und Ant-B; AB hat Glykop. A und Gylkop. B, aber keine Antikörper.

Würde Null nicht als Spender-Blut mit seinen Antikörper das jeweilige Blut des empfängers schädigen - sprich die Erythrocyten schädigen?! Und AB könnte doch als Empfänger durch Antikörper des Spenders geschädigt werden?!
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 16. Sep 2011 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn in dem von dir genannten Zusammenhang von Universalspender und Universalemfänger gesprochen wird, gilt das für Erythrozytenkonzentrate, also für die roten Blutkörperchen und keinesfalls für sämtliche Blutbestandteile.
Bei Plasmaspenden wäre AB der Universalspender (weil keine Anti- A und keine Anti- B- Antikörper) und 0 der Universalemfänger (weil die Spender- Antikörper kein Antigentarget fänden).

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RNA?- just another nucleic acid?
scheng



Anmeldungsdatum: 16.06.2006
Beiträge: 209

BeitragVerfasst am: 18. Sep 2011 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Die Antwort geht etwas am Kern der Frage vorbei. Die Vorstellung des 0+-Menschen als universellem Blutspender kursiert nämlich durch Schulbücher und die Köpfe der Blutspender.

Natürlich enthält das Blut des Blutspenders mit Blutgruppe 0+ Antikörper gegen A und B. Aber doch nicht viele: unser Blut enthält doch nicht ständig in rauhen Mengen Antikörper gegen alles, wogegen wir jemals Antikörper gebildet haben. Das gespendete Blut hat aber keine Möglichkeit, neue Antikörper zu bilden; daher ist es relativ ungefährlich, 0+ zu spenden.

Dennoch ist die Vorstellung des Universalblutspenders 0+ historisch und nur in Schulbüchern zu finden. Wie Du korrekt bemerkt hast, hat das gespendete Blut (wenn auch nur wenig) Antikörper A und B. Heutzutage wird 0+ daher auch nicht an andere Blutgruppen abgegeben. Ausnahme wären allenfalls absolute Notfälle, die jedoch an den Fingern einer Hand in Deutschland pro Jahr abzuzählen sein sollten.

Scheng
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 18. Sep 2011 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Aber wenn man Blut verschiedener Blutgruppen mischt, verklumpt es doch sofort, oder nicht? In der kurzen Zeit können doch nicht so viele Antikörper gebildet worden sein.
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Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 18. Sep 2011 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

scheng hat Folgendes geschrieben:
unser Blut enthält doch nicht ständig in rauhen Mengen Antikörper


Doch, tut es, solange der Kontakt mit dem Antigen besteht, was im Fall der Blutgruppen gewährleistet ist, da zu den blutgruppenbestimmnden Glykoproteinen homologe Glykoproteine bei Darmbakterien vorliegen. Somit ist das Immunsystem in ständigem Kontakt mit dem dem Antigen.
Ein geeignetes Beispiel ist der von PaGe erwähnte Einwand.

Erythrozytenkonzentrate jedoch sollten frei von plasmatischen Bestandteilen sein und enthalten somit keine Antikörper, gegen was auch immer und ich denke, das genau das den Kern der Frage trifft, da Blutgruppe Null - selbst, wenn es sich lediglich um eine verschulte Information handelte- nicht für alle Blutbestandteile der Universalspender ist, was in der Darstellung keine Berücksichtigung fand.
Aber das wird wohl Aufgabe von Frankys Beurteilung sein.

Recht hast du, wenn der Kontakt mit den eine immunantwort auslösenden Antigenen von bestimmter Dauer ist und eine Zeit zurückliegt, obwohl es auch hier zu einer Serokonservation in Form von ständig messbaren Antikörpertitern kommen kann. Das betrifft jedoch in der Regel nicht sämtliche jemals gebildeten Antikörper gegen dieses die Immunantwort auslösenden Agens und könnte auch ein Zeichen einer anhaltenden Expression von viralen Genen sein, das heisst, dass in diesen Fällen durchaus der Kontakt zu dem Antigen bestehen bleiben könnte.
Allerdings können oft auch Anti- Rhesus IgG noch weit über zehn Jahre nach dem Kontakt nachgewiesen werden.
IgM- Titer (wozu ja die Anti- AB- Antikörper gehören) sind regelhaft extrem lange nachweisbar.

scheng hat Folgendes geschrieben:
Ausnahme wären allenfalls absolute Notfälle, die jedoch an den Fingern einer Hand in Deutschland pro Jahr abzuzählen sein sollten.


Leider fehlt (nach meinen Erfahrungen) wieder zunehmend blutgruppenidentisches Spenderblut.

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