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Unterarmrückstellreflex
 
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Leseratte
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BeitragVerfasst am: 11. Nov 2011 13:38    Titel: Unterarmrückstellreflex Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo,

mein Problem ist, dass ich für die Schule den Unterarmrückstellreflex erklären soll, also was während der verschiedenen Phasen dabei abläuft.

Mein Lehrer hat uns ein Arbeitsblatt ausgeteilt auf dem der Ablauf des Reflexes so steht: ?Zunächst wird der Unterm waagerecht gehalten, sodass er im rechten Winkel zum Oberarm steht. Durch äußere Einwirkung wird nun der Unterarm nach unten abgelenkt. Reflexartig wird daraufhin der Unterarm wieder in die Ausgangsstellung zurückgestellt.?


Meine Ideen:
Ich hatte es dann wie folgt formuliert wie ich denke, dass dieser Reflex abläuft: Es kommt ein Reiz an dem Rezeptor an. Über die afferenten, sensiblen Nerven wird dieser zum Zentralennervensystem weitergeleitet. Dann wird der Reiz weiter über die motorischen, efferenten Nerven weitergeleitet zum Effektor, wo dann die Reaktion erfolgt und der Unterarm wieder in die Ausgangstellung zurückgestellt wird. Hierbei handelt es sich um einen monosynaptischen Reflexbogen, da lediglich eine Synapse daran beteiligt ist.

Dazu meinte aber mein Lehrer es sei noch zu ungenau, aber ich weiß nicht genau wie ich diesen Vorgang genauer beschreiben soll? Wird da irgendwo ein AP ausgelöst? Und wenn ja, dann doch nur am Rezeptor, weil es sich doch nur um eine Synapse handelt oder?
Ich wäre sehr dankbar für eure Mithilfe! smile
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2011 14:18    Titel: Re: Unterarmrückstellreflex Antworten mit Zitat

Versuche dazu, die folgenden Fragen zu beantworten:


Leseratte hat Folgendes geschrieben:
Reflexartig wird daraufhin der Unterarm wieder in die Ausgangsstellung zurückgestellt.?


Reflexartig oder reflektorisch?


Leseratte hat Folgendes geschrieben:
Es kommt ein Reiz an dem Rezeptor an.


Was ist das für ein Rezeptor? Wo befindet er sich und was konkret ist der auslösende Reiz?

Leseratte hat Folgendes geschrieben:
Über die afferenten, sensiblen Nerven wird dieser zum Zentralennervensystem weitergeleitet.


Wohin dort genau? Welcher Bereich des ZNS wird erreicht? Wie nennen sich die daran beteiligten neuronalen Zellen?

Leseratte hat Folgendes geschrieben:
Dann wird der Reiz weiter über die motorischen, efferenten Nerven weitergeleitet zum Effektor, wo dann die Reaktion erfolgt und der Unterarm wieder in die Ausgangstellung zurückgestellt wird. Hierbei handelt es sich um einen monosynaptischen Reflexbogen, da lediglich eine Synapse daran beteiligt ist.


Ich weiss gerade nicht genau, ob es sich um einen monosynaptischen oder einen polysynaptischen Eigenreflex handelt, das müsstest du, wenn du dir da unsicher bist, noch einmal nachlesen, Wichtig ist also dazu, dass es sich, wenn deine Angaben stimmen, um einen Eigenreflex handelt.

Leseratte hat Folgendes geschrieben:
Wird da irgendwo ein AP ausgelöst? Und wenn ja, dann doch nur am Rezeptor, weil es sich doch nur um eine Synapse handelt oder?


Rezeptoren generieren in der Regel kein AP, sondern ein Rezeptorpotential, das dann bei Überschreiten des Schwellenwertes in ein AP in den sensorischen Fasern "umgewandelt" wird.
Dass ein sensorisches AP generiert wird, siehst du richtig, doch wie kommt der Reiz wieder zurück in den Muskel? Schliesslich soll ja eine Kontraktion erfolgen...

Dazu wäre noch wichtig, zu schreiben, ob eine aktive Kontraktion die einzige "Reflexantwort" ist, oder ob es auch zu hemmenden Ereignissen kommt. Welche Muskeln werden aktiviert, welche gehemmt? Ist die Hemmung auch Monosynaptisch?

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RNA?- just another nucleic acid?
Leseratte
Gast





BeitragVerfasst am: 11. Nov 2011 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich hab das jetzt umformuliert:

Bei dem Unterarmrückstellreflex soll durch äußere Einwirkung der Unterarm nach unten abgelenkt werden. Dabei wird der Strecker des Unterarms gedehnt, was zur Folge hat, dass dies durch die Muskelspindel registriert wird. Durch diesen Reiz wird ein Rezeptorpotential ausgebildet. Wenn dieses den Schwellenwert überschreitet, wird es in ein Aktionspotential in den afferenten Fasern umgewandelt und über die afferente, sensiblen Neven zur grauen Substanz des Zentralnervensystems weitergeleitet. In der grauen Substanz wird das Aktionspotential über eine erregende Synapse auf das Soma des efferenten α – Motoneurons übertragen. In der grauen Substanz befinden sich zudem die RENSHAW – Zellen. Werden diese durch das α – Motoneuron aktiviert, findet eine negative Rückkopplung statt und so wirken sie hemmend auf das α – Motoneuron. Das dient dazu, dass dieser Reflex nicht immer wieder ausgeführt wird, sondern nur einmal, wo es notwendig ist. Die Nervenbahn verlässt jetzt wieder das Rückenmark und zum Unterarmstrecker. Dort wird die Erregung über motorische Endplatten auf Musikelfasern übertragen. Der Muskel kontrahiert sich kurzzeitig und der Unterarm wird wieder in die Ausgangstellung zurückgestellt. Hierbei handelt es sich um einen monosynaptischen Reflexbogen, da lediglich eine Synapse daran beteiligt ist. Es handelt sich um einen Eigenreflex, so sowohl der Rezeptor, die Muskelspindel und der Effektor im selben Organ liegen.

Was ich leider noch nicht so ganz verstehe ist wie diese Hemmung genau abläuft. Ist es der Unterarmbeuger der letztendlich gehemmt wird?
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2011 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

Leseratte hat Folgendes geschrieben:
und über die afferente, sensiblen Neven zur grauen Substanz des Zentralnervensystems weitergeleitet.


Hier würde ich konkret das Rückenmark benennen.


Leseratte hat Folgendes geschrieben:
In der grauen Substanz befinden sich zudem die RENSHAW – Zellen. Werden diese durch das α – Motoneuron aktiviert, findet eine negative Rückkopplung statt und so wirken sie hemmend auf das α – Motoneuron.


An diese Hemmung habe ich gar nicht gedacht, sie ist aber zutreffend. Ich dachte vielmehr an eine Hemmung antagonistischer ("gegenspielender") Muskelgruppen, die über ein hemmendes Interneuron verschaltet werden. Die kannst du auch noch mit aufnehmen.



Leseratte hat Folgendes geschrieben:
Was ich leider noch nicht so ganz verstehe ist wie diese Hemmung genau abläuft. Ist es der Unterarmbeuger der letztendlich gehemmt wird?


Durch die Renshaw-Interneuronen wird genau das Motoneuron gehemmt, welches auf die Renshaw-Zelle projiziert.
Du kannst die das als eine Art "Schutzmechanismus" oder "Feinregulation" (oder beides) vorstellen, um überschiessende Bewegungen zu vermeiden. Je stärker die Innervation des Motoneurons, desto stärker diese negative Rückkopplung.
Über die Renshaw-Hemmung wird also genau die gleiche Muskelgruppe gehemmt, die aktiviert wird.
Wie gesagt, gibt es aber auch noch eine Hemmung der Antagonisten ("Gegenspieler").

Hier noch ein womöglich hilfreicher link:

http://www.thieme.de/detailseiten/musterseiten/pdf/9783131384119_730_733.pdf


Auf der zweiten seite findest du die Hemmung der Antagonisten bildlich dargestellt und ganz unten auf der letzten Seite die Renshaw-Hemmung erklärt.

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Leseratte
Gast





BeitragVerfasst am: 11. Nov 2011 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank smile Das war sehr hilfreich smile
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2011 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

Freut mich Thumbs up!
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