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Häme? Hämine?
 
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gast_1
Gast





BeitragVerfasst am: 26. Jan 2012 22:03    Titel: Häme? Hämine? Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo!
Kann mir jemand vielleicht ganz verständlich erklären, wie Häme und Hämine in Verbindung stehen? Ich hab mir einiges durchgelesen, aber ich blick nicht durch...

Meine Ideen:
Ich weiß, dass HämeFe2+ Ionen enthalten und die Hämine 3+.

Lg
cajo



Anmeldungsdatum: 26.10.2008
Beiträge: 162

BeitragVerfasst am: 26. Jan 2012 23:23    Titel: Re: Häme? Hämine? Antworten mit Zitat

gast_1 hat Folgendes geschrieben:
Kann mir jemand vielleicht ganz verständlich erklären, wie Häme und Hämine in Verbindung stehen? Ich hab mir einiges durchgelesen, aber ich blick nicht durch...

Hast du dir schon mal die entsprechenden Strukturformel angeschaut? Da siehst du doch, dass beide das selbe Grundgerüst aufweisen (Porphyrin). Oder was willst du da genau wissen?


gast_1 hat Folgendes geschrieben:
Ich weiß, dass HämeFe2+ Ionen enthalten und die Hämine 3+.

Das stimmt ja schon mal. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass Hämine noch einen Chlorliganden aufweisen...
gast_1
Gast





BeitragVerfasst am: 27. Jan 2012 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich will meine Frage präzisieren.
Was ich nicht so genau verstehe ist das, was ich aus Wiki hab:

Hämine (Chloroeisen(III)-Porphyrin-Koordinationskomplexe) sind Komplexverbindungen der Häme mit dem Eisen-Ion in der Oxidationsstufe (+III) und einem Chlorid-Ion als axialen Liganden.

Bestehen also Häme aus Hämine? oder verstehe ich da was falsch? Was sind Komplexverbindungen? Eine Art Komplex wie das Häm?
Sind im Blut Hämine vorhanden?
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 27. Jan 2012 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Vereinfacht: Hämatin ist das Oxidationsprodukt des Hämochromogens, welches wiederum ein Abbaurodukt des Häms ist, das aus Häm und einer Stickstoffbase (z.B. Ammoniak) besteht. Die Salze des Hämatins nennt man Hämine.
Im Körper gibt es sie eigentlich nicht, Derivate davon können jedoch therapeutisch eingesetzt werden, um die negative Rückkopplung des Hämoglobins auf seine Synthese zu inhibieren.
Hämatin kann schon mal bei gastroenteralen Blutungen im Stuhl oder im Erbrochenen nachgewiesen werden. Dann entsteht es durch den Kontakt des Blutes mit der Magensäure.

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RNA?- just another nucleic acid?
gast_1
Gast





BeitragVerfasst am: 27. Jan 2012 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Achso, dann gibt es sie nicht "wirklich" in Blut, aber gibt es irgendwelche Komplexe im Blut, die aus einem Fe3+ Ion als Zentralatom bestehen? Oder gibt es auch Häme, die ein Fe3+ Ion enthalten?
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2012 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja, das Eisen der Cytochrome wird während des Elektronentransfers in der Atmungskette oxidiert und wieder reduziert. Auch die Hämgruppe des Hämoglobins oxidiert immer mal wieder und es entsteht Hämiglobin (Methämoglobin). Doch hier gibt es ein Enzym, das dieses auch wieder reduziert (Methämoglobinreduktase). Somit bleibt der Anteil Hämiglobins im Blut stets gering. Ab einem Methämoglobinanteil ab 15% treten Kopfschmerzen und Benommenheit auf, ab ca. 50% kann man dann anfangen zu krampfen und ab 70% ist man mit ziemlicher Sicherheit tot. Solche Mengen können z.B. bei Inhalation von Nitrosegasen auftreten, aber nicht im physiologischen Rahmen eines Gesunden.

Noch eines: Enthält ein Porphyrinring ein Fe3+-Zentralatom, so ist seine Affinität für die entsprechenden Proteine gering.
Methämoglobin lässt zudem weder die Sauerstoffaufnahme noch -abgabe zu.

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