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Harnkonzentration--> Transportvorgänge in der Henleschlei
 
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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 19. Jun 2012 18:19    Titel: Harnkonzentration--> Transportvorgänge in der Henleschlei Antworten mit Zitat

Hi,

ich bin mir unsicher, ob ich das mit den einzelnen Mechanismen der Harnkonzentrierung verstanden habe.

Der aufsteigende Teil der Henleschleife ist für Wasser nicht permeabel. Hier wird aktiv und passiv NaCl aus dem Lumen resorbiert. Das sorgt dafür, dass das Lumen hyperton im Verglieich zum Mark wird und deswegen im absteigenden Ast der Henleschleife Wasser aus dem Lumen resorbiert wird.
Zusätzlich hilft Harnstoff Wasser zu resorbieren.

Im Sammelrohr diffundiert Harnstoff ins Nierenmark. Da Harnstoff stark osmotisch wirksam ist folgt das Wasser ins Interstitium und der Harn wird aufkonzentriert.

Weitere Aufkonzentrierung lässt sich durch ADH erreichen. ADH veranlast den Einbau von Aquaporin 2 ins Sammelrohr. Dadurch kann mehr Wasser aus dem Lumen ins Interstitium gelangen. Triebkraft hierfür ist das hypertone Nierenmark.


Stimmt das soweit?


LG und Danke Firelion

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It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett


Zuletzt bearbeitet von Firelion am 27. Jun 2012 23:36, insgesamt einmal bearbeitet
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2012 20:16    Titel: Re: Harnkonzentration--> Transportvorgänge in der Henlesc Antworten mit Zitat

Firelion hat Folgendes geschrieben:
Das sorgt dafür, dass das Lumen hyperton im Verglieich zum Mark wird und deswegen im absteigenden Ast der Henleschleife Wasser aus dem Lumen resorbiert wird.


Wenn aus dem Lumen osmolare Bestandteile wie NaCl ins Interstitium gelangen, Wasser aber nicht, wird das Lumen dann wirklich hyperosmolar im Vergleich zum Interstitium?

Das passt weder zu deiner Folgerung noch zu folgender Aussage:

Firelion hat Folgendes geschrieben:
Triebkraft hierfür ist das hypertone Nierenmark.


Aber ansonsten stimmt das soweit.

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2012 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, das Lumen wird hypoton.

Die Blutversorgung funktioniert auch nach dem Gegenstromprinzip oder? Die ins Mark führenden Gefäße enthalten Blut mit normaler Zusammensetzung das im Vergleich zum Interstitium hypotonisch ist und sie aus dem Nierenmark führenden Gerfäße haben aus dem Interstitium Elektrolyte aufgenommen und das Blut ist daher hyperton. Da dfas aber den zur Harnkonzentrierung nötigen Gradienten zerstören würde ist es hilfreich die Gefäße gegenüber angeordnet sind so, dass Ionen und Wasser vom Interstitium in die zuführenden Gefäße und von den abführenden Schenkel ins Interstitium gelangen. So bleibt die Osmolarität vom Nierenmark einigermaßen konstant. Da umgekehrt aber auch Sauerstoff und Glukjose direkt vom zuführenden in den abführenden Schenkel gelangen, ist die Energieversorgung vom Nierenmark nicht gut und die Niere eignet sich als Messfühler für die Sauerstoffversorgung des Körpers (EPO) ?


Noch etwas zu Xenobiotika und Steroidhormonen:
Diese werden ja durch Phase I und Phase II rEaktion in der Leber für die renale Elimination vorbereitet (Glukoronidierung,Sulfatierung Konjugation mit Glutathion, Esterspaltung etc). Dadurch verlieren sie nicht nur ihre biologische Wirksamkeit (im günstigeren Falle) sondern werden auch wasserlöslich. Finden diese Reaktionern eigentlich auch im geringerem Maße in der Nirere statt?

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jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 22. Jun 2012 08:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, die das Blut verliert in den absteigenden Schenkeln der vasa recta Wasser, gewinnt also zunehmend an Osmolarität. Wenn sie wieder aus dem Nierenmark aufsteigen und das Interstitium zunehmend an Osmolarität verliert, ist das Blut zunehmend hyperosmolar im vergleich zum Interstitium. So "holt es sich das Wasser zurück", dass es im absteigenden Teil "verloren" hat.


Nein, die Niere kann keine Biotransformationsreaktionen vornehmen.

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 22. Jun 2012 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

Ah Danke smile
Ich hab nochmal mich mit der Rolle der Niere beim Xenobiotikastoffwechsel beschäftigt, da im Schmidt/Lang/Heckmann etwas von der Biotransformation angedeutet wurde. Was mich irritiert hat, da ich bislang dachte die Niere diene der Elimination.
Laut dieser Arbeit: http://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/58/1/Kraus_Tor.pdf spielt die Niere scheinvbar eine wichtige Roille bei der Entgiftuing mit Glutathion und der Acetylierung der dabei entstandenen Konjugate. Die Acetyltransferase soll dort sogar stärker exprimiert werden als in der Leber.

Ob dies allerdings auch für den Menschen gilt weiß ich nicht.

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jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2012 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Oh ja, tatsächlich scheint die Niere auch über "Biotransformationsapparate" zu verfügen.
Lunge und Darm hätte ich ad hoc noch nennen können, aber das war mir unbekannt.
Na ja, macht irgendwie auch Sinn....

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2012 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ist das auch mit ein Grund warum viele Substanzen für die Niere giftig sind ? Also bei Ethlyenglykol etc ist das ja durch die Oxalatkristalle erklärbar und wenn etwas in den Elektrolyt oder Wasserhaushalt bzw Blutruck eingreift auch. Dass der Effekt in der Leber stärkere ist lässt sich vermutlich damit erklären, dass die Leber über das Pfortadersystem mehr von der Noxe abkriegt als der Rest vom System (solange die Expoaition auf oralem Weg erfolgt).
Oder fehlt in der Niere dafür die Akkumulation und die Biotransformatorischen Apparate dienen nur dem Wegschaffens des von der Leber übersehendes?


Ich stell mir das im Moment so vor:

Leber --> Das Zeug loswerden bevor es in den Kreislauf gelangt und eventuell zirkulierendes abbauen.
Lunge, Darm,Niere : Das Zeug was im Kreislauf ist für die Elimination vorzubereiten und dann sofortloswerdenn.
Die vier Organe sind auch in Ruhe zusammen mit dem Gehirn, das aber durch die Blut- Hirnschranke geschützt ist, sind auch die am besten durchbluteten Organe also auch die am meisten der im Blutzirkulierenden (hydrophilen) Noxen abbekommen.

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jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2012 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Firelion hat Folgendes geschrieben:

Leber --> Das Zeug loswerden bevor es in den Kreislauf gelangt und eventuell zirkulierendes abbauen.
Lunge, Darm,Niere : Das Zeug was im Kreislauf ist für die Elimination vorzubereiten und dann sofortloswerdenn.


Das würde ich so nicht unterschreiben, denn auch Darm und Lunge können für einige Substanzen einen hohen "first-pass-effect" aufweisen. Man denke nur einmal an die modernen inhalativen Glucokortikoide, die eben wegen der hohen, bereits in der Lunge stattfindenden "Entgiftung" eigentlich keine systemischen Nebenwirkungen mehr haben.
Beispiele, in denen die Leber zirkulierende Substanzen "giftet" oder "entgiftet" sind noch zahlreicher: Opium- und Morphiumderivate, aber auch körpereigene Stoffe wie Hormone und andere Signalstoffe. Hier sei z.B. auch noch einmal auf die hepatische "Entsorgung" von Angiotensin verwiesen, die mit dem hepatorenalen Syndrom (das hatten wir in einem anderen Beitrag) in Verbindung gebracht wird.
So kannst du das also nicht gliedern.

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2012 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ah Danke smile

Wir hatten bisher nurvden first pass effect der Leber im Hinblick auf Schutz vor Intoxikation bzw Ärgernis in der Pharmakologie wegen der höheren Dosen die bei oraler Gabe notwenidig sind um auf eine therapeutische Dosis zu kommen . Also sind die einzigen Wege um sicherzustellen möglichst viel vvom Wirkstoff wirklich ins Blut zu bekommen s.c., i.v., i.m. oder sublinguale Tabletten?#

Ist der hohe First-Passs EFfekt der Lunge und des Darmes auch der Grund warum einige Wirkstoffe die eigentlich resorbiert werden könnten nicht rektal oder inhalativ gegeben werden können?

Zählen zu den wirkstoffen mit hohem First-Pass-Effekt auch Insulin und Heparin ? Zumindest letzteres funktioniert nur parenteral, oder?

Das zeigt wiedereinmal, dass der Mensch eigentlich eine ziemliche Festung ist.

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