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Wie lernt man effektiv (Neuro)anatomie?
 
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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 01. Aug 2012 21:45    Titel: Wie lernt man effektiv (Neuro)anatomie? Antworten mit Zitat

Hi,

ich stehe vor dem Problem, dass ich bemerke immer stärker (Neuro)anatomiekenntnisse zu benötigen. Aber wie lernt man dies effektiv? Mir gehts nicht darum die exakte Lage im Sinne von 3cm dorsolateral von x oder das Gewicht zu wissen sondern eher um das Erinnern von den wichtigen Trakten des Nervensystems (wo liegen die einzelnen Stationen, wie sind sie verbunden) und das ausfindig machen von wichtigen Strukturen z.B.. bestimmter Brodmannareale. Gibt es da irgendwelche Tricksd das besser in Erinnerung behalten zu können/ verstehen zu können?


LG Und Danke
Firelion

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It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 01. Aug 2012 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich stehe ja auf Pfeilbilder, um mir das zu verdeutlichen. Aber um das immer-wieder-Nachlesen und in verschiedene Kontizes setzen bin ich niemals herumgekommen. Neuroanatomie ist ein elendes Gepauke. Die wichtigsten Basics gibt allerdings auch jedes Neurophysiologie-Kapitel aus einem guten Physiologiebuch her. Ansonsten empfehle ich "funktionelle Neuroanatomie" von J.W. Rohen. Das ist kompakt und -wie der Name sagt- funktionell ausgerichtet und nicht topographisch.
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RNA?- just another nucleic acid?
Pedi



Anmeldungsdatum: 31.07.2012
Beiträge: 7
Wohnort: Bremen

BeitragVerfasst am: 02. Aug 2012 08:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war und bin ein taktiler Mensch. Hab mir bei Zeiten ein einfaches Hirnmodell bei Amazon gekauft und angefangen mit Acrylfarbe die verschiedenen Bereiche anzumalen. Wichtiger als die Brodmann Areale ist bei der Hirnanatomie aber erstmal zu verstehen aus welchen grob anatomischen Teilen es zusammen gesetzt ist. Auch gleich die Funktion mit lernen hilft zu verankern was wo sitzt. Ich hab die Vorlesungen immer gehaßt und konnte mit den zweidimensionalen Karten (oft in Schwarz - Weiß) lange nichts anfangen. In vivo sieht es alles sowieso noch mal ganz anders aus.
LG
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 02. Aug 2012 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ah danke smile

Ich bin im Moment das erste Mal mit MRT Bildern und den daraus resultierenden 3D Karten konfrontiert. Ok, ich kann ein paar "Hallmarks" wie Liquorräume (naja zumindest in coronar und transversal), Kleinhirn (sagital), Corpus Callosum sagital und Teile des Stammhirns ausfindig machen. Auch die grundsätzliche Aufteilung in Lobi ist nicht so das Problem.

Aber das umsetzen von den drei Bildern (sagital, transversal und coronar) in ein Bild und das Umsetzen in: dieser Punktsdt der Hippocampus, das da ist das Striatum etc. fubktioniert noch nicht) Ein andere Punkt ist beim fMRT anhand der aktivierung selber rückschlüsse ziehen zu könnden was da los war also z.B. motorische Aufgabe, visuell, auditorisch, emotional...


Das andere große Problem was mir die Neuroanatomie macht ist, dass mir das Feeling für die ungefähre Lage zueinander macht also wo zum Beispiel welcher Trakt lang läuft und welche Areale ungefähr beieinander sind.

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jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 02. Aug 2012 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Mach dir mal keinen Kopf, es gibt nicht umsonst Neuroradiologen Zwinkern

Und den Rest kannst du dir am besten mal verdeutlichen, indem du auf ein Modell zurückgreifst, wie von Pedi empfohlen oder mal an der Uni nachfragst, ob du bei den Medizinern bei der Gehrinpräparation hospitieren darfst. Nach meinen Erfahrungen ist das kein Problem, bei uns waren sogar einmal Physiotherapeuten mit dem Schwerpunkt Neurologie als Hospitanten.

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Pedi



Anmeldungsdatum: 31.07.2012
Beiträge: 7
Wohnort: Bremen

BeitragVerfasst am: 09. Aug 2012 01:57    Titel: Antworten mit Zitat

genau - und der Rest kommt mit der Zeit, man guckt sich irgendwann ein.

Die räumlichen Beziehungen sind in der Tat das Schwierigste, aber auch das trainiert sich mit der Zeit wenn Du mit Modellen und Hirnpräparaten arbeitest.

Die Anatomie gibt ja auch nicht gerade einen Hinweis darauf was miteinander verschaltet ist. Es liegen Bereiche auf engem Raum - im Schädel ist halt nicht viel Platz, was zusammen feuert ist auch miteinander verbunden, aber nicht alles was nebeneinander liegt feuert auch miteinander. Grob kann man aber sagen, daß neben einem primären Rindenfeld immer auch irgendwo mindestens ein sekundäres liegen muß. Teil das Großhirn am besten in Quadranten ein und merk Dir anhand der großen Furchen die Richtung in die Du gehen must um vom primären zum sekundären Feld zu gelangen. Die Motorik liegt eher frontal, die Sensorik eher Richtung Hinterhaupt. Gute Eselsbrücke - das primäre optische (sensorische) Zentrum ist ganz hinten im Hinterhaupt. Primäre Rindenfelder sind relativ simpel in/ und output. Die Sekundären Rindenfelder machen die ganze eigentliche Arbeit.

Beispiel: Ein Tumor zerstört das primäre optische Zentrum (also ganz hinten im Hinterhaupt) - der Patient ist Hirnblind, er sieht nichts mehr, die Welt ist für ihn dunkel.

Ein anderer Patient hat einen Tumor statt dessen im sekundären optischen Rindenfeld (etwas weiter frontal rund um das primäre gelegen). Er sieht noch Bilder, kann sie visuell aber nicht mehr erkennen und zuordnen, erst wenn er den Gegenstand anfaßt oder dieser duftet oder Geräusche macht, weiß er was er da vor sich hat.

Ein Tumor im primären motorischen Rindenfeld (etwas frontal der Scheitelhöhe) führt zu einer Lähmung, einer im sekundären motorischen Rindenfeld (weiter frontal Richtung Stirn) zu Ataxie.

Du siehst, man kann schon eine Menge Aussagen allein aufgrund der Kentniss machen, daß es funktionelle Unterschiede zwischen den Rindenfeldern gibt. Das Muster dieser Anordnungen prägt sich Dir irgendwann ein wenn Du länger damit arbeitest.

LG
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