Endomembransystem

Lawrencium · Anmeldungsdatum: 05.02.2013 Beiträge: 43

Also laut wikipedia zum Endomembranensystem:

Als Endomembransystem wird die Gesamtheit der membranumschlossenen Zellkompartimente bezeichnet, die durch Vesikeltransport miteinander verbunden sind. Es setzt sich aus dem Endoplasmatischen Reticulum (raues und glattes), dem Golgi-Apparat, der Plasmamembran, der äußeren Kernhülle bzw. dem perinucleären Raum, Endosomen, Vakuole, Lysosomen und Transportvesikeln zusammen. Im Gegensatz dazu sind Mitochondrien, Plastiden und Peroxysomen keine Bestandteile des Endomembransystems.

soweit so klar :-) Jetzt hatte ich bei einer Frage bzgl. des Endomembranensystems die Frage, was dazu gehört und folgende Möglichkeiten als Auswahl:

- apikale Plasmamembran
- basale Plasmamembran
- äußere Mitochondrienmembran
- innere Kernmembran

das hat mich etwas verwirrt :-) Gehören die da alle zu, weil laut wikipedia gehören Mitochondrien da ja nicht zu...

jörg · Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg

Mitochondrien gehören nicht dazu, da hat Wikipedia recht.
Hast du denn eine Idee, warum nicht?

PaGe · Moderator Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover

Da möchte ich mich kurz an dir Frage dranhängen:
Weshalb gehören Peroxisomen nicht dazu? Kann aber auch gerne nach der Antwort von Lawrencium verfolgt werden.

jörg · Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg

Der Grund, aus dem Peroxisomen nicht dazugehören ist der Gleiche wie derjenige, aus dem Mitochondrien nicht dazugehören.

Deswegen ist es vermutlich das Beste, wenn wir uns zunächst noch einmal der Definition des Endomembransystem zuwenden:

PaGe · Moderator Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover

Da scheinbar nichts mehr vom Threadersteller kommt:
Verschmelzen Peroxisomen nicht mit anderen Vesikeln? Zumindest auf http://www.uni-mainz.de/FB/Medizin/Anatomie/workshop/EM/EMPeroxisom.html steht, dass sie mit Lysosomen verschmelzen können. Des Weiteren sollen sie sich doch aus Vorstufen des ER entwickeln. Daher ist mir nicht ganz klar, weshalb sie aus dem Vesikeltransport völlig abgekoppelt werden.

jörg · Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg

Ja, das stimmt beides. Was allerdings die Abschnürung der Vorläufer vom ER betrifft, so geschieht dieses nur bei der de-novo Synthese. Das Verschmelzen mit Lysosomen könnte zu der Annahme verleiten, dass sie Bestandteil des Vesikelflusses innerhalb der Zelle sind.
Allerdings entstehen die meisten Peroxisomen durch Knospung aus anderen Peroxisomen, die Membranproteine werden nicht im rauhen ER synthetisiert, sondern an freien Ribosomen und dann ins Peroxisom eingelagert. So wachsen Peroxisomen durch Einlagerung und nicht durch Vesikelfluss, wie es für die Membranen der Organellen des Endomembransystems gefordert ist. Die Verschmelzung mit Lysosomen ist nicht obligat für die Lysosomenreifung, sondern geschieht nur unter bestimmten Vorraussetzungen und auch nicht in allen Zelltypen. Das Lysosom erhält also keine für seine Reifung/Entwicklng essentiellen integralen Proteine vom Peroxisom und die Verschmelzung geschieht z.B. bei schwer verdaulichen Substanzen, wie manchen intrazellulären Erregern o.ä. Das schicksal des Peroxisoms endet hier und seine Proteine werden meist auch mit verdaut. Somit ist es nicht in den membranergänzenden Fluss des Endomembransystems integriert.