Heritablität macht mich wahnsinnig!!

Alex888 · Gast

Meine Frage:
Hallo zusammen!

Ich habe nächste Woche Klausur in Evolutionsbiologie und ihr seid meine letzte Rettung.
Schon mal 1000-fach Danke für Antworten.

Ich bin schon ganz fit mit Heritabilität (gibt an was vererbt wird, was Umwelteinflüsse ausmachen)
Auch der Unterschied zwischen H im engeren und weiteren Sinn ist mir klar ( enger wird Dominanz- und Epistasis-effekte nicht mit berücksichtigt )

Meine Ideen:
Aaaber jetzt blicke ich nicht mehr durch:

Wenn ich eine h^2n von 0,4 für ein Merkmal habe, heißt das doch, 40% wird vererbt, 60% machen Umwelteinflüsse aus oder?
Das heißt doch dann, 40% der Nachkommen haben eine Veranlagung für dieses Merkmal?
Mein Dozent sieht das anders. Wo liegt mein Denkfehler?

PaGe · Moderator Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover

Wenn du recht hättest, müssten alle Individuen dieses Merkmal(sausprägung) besitzen, da die restlichen 60% es aufgrund der Umwelt hätten. Wenn das Merkmal aber nur zu 10% in einer Population vertreten sind, kommst du eben nicht auf 40%. Des Weiteren würde ich nicht die 10% dann noch einmal unterteilen in 40%, die es aufgrund der Gene, und 60%, die es aufgrund der Umwelt haben. Erst wenn beide Faktoren vorhanden sind, wird es sich wirklich in der Form ausprägen, wie man es beobachtet. Bei Russenkanninchen zum Beispiel wirst du bei allen die Veranlagerung zur Verfärbung finden, beoachten wirst du es aber nur, wenn die Temperaturen entsprechend sind.

Die Heritabilität habe ich im Studium (zwar) nicht gehabt, aber ich finde den Grundgedanken des Begriffs etwas kritisch. Es gibt wie oben immer ein Zusammenwirken von Gen und Umwelt. Aber vielleicht habe ich auch nur die falschen Merkmale vor Augen.

Daniel35 · Anmeldungsdatum: 10.09.2012 Beiträge: 511

Die Definition des Begriffs findet man hier
http://en.wikipedia.org/wiki/Heritability
Es geht nicht um Merkmalsausprägungen, sondern um Variabilitäten darin.