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Leni1989
Anmeldungsdatum: 27.11.2007 Beiträge: 4
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Verfasst am: 27. Nov 2007 22:00 Titel: Mann und Frau - Sexualdimorphismus |
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Hallo zusammen!
Ich hätte 2 Fragen, die sich um das Geschlecht handeln.
1. Wann findet eine geschlechtliche und wann eine ungeschlechtliche Fortpflanzung statt? Ich weiß, um was es sich bei den beiden Fortpflanzungsarten handelt, aber welche wird wann von der Natur als sinnvoller erachtet? Warum gibt es also zwei verschiedene Fortpflanzungsarten?
2. Was sind die Ursachen für Sexualdimorphismus? Warum unterscheiden sich zwei Geschlechter hinsichtlich ihres äußeren Erscheinungsbildes? Inwiefern spielt die Anpassung an Umweltbedingungen, Nahrungsakquisition, Raubfeindvermeidung, Reproduktion und Sozialsysteme hinein? Ich habe nämlich hier eine Folie vor mir liegen, auf der diese Dinge als ultimate Ursachen angeführt sind, aber ich verstehe nicht ganz wieso?
Vielen Dank! |
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Bert
Anmeldungsdatum: 26.09.2007 Beiträge: 82 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 28. Nov 2007 19:38 Titel: Re: Mann und Frau - Sexualdimorphismus |
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Hallo Leni1989.
Ich gebe dir ein paar Gedankenanstöße und du kannst dann versuchen, selbst weitere Infos zu sammeln und eigene Gedanken zu entwickeln, OK?
Ad 1) Sinnvoll sind beide; es handelt sich um unterschiedliche Fortpflanzungsstrategien.
Die ungeschlechtliche F. ermöglicht eine große Anzahl von identischen Nachkommen, die geschlechtliche F. bringt neue Individuen (jeder Nachkomme ist das Produkt einer neuen Rekombination elterlicher Chromosomen => neue Eigenschaften).
Das entscheidende Ereignis ist die Meiose (schau in deinem Lehrbuch nach: Meiose/Mitose).
Ad 2) Manchmal ist es (für uns Menschen) sehr schwierig, die beiden Geschlechter voneinander zu unterscheiden ... Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung ist es wichtig, daß sich die Geschlechter (Männchen/Weibchen) schnell finden; dafür reicht es nicht, wenn sie nur unterschiedlich aussehen – meist riechen sie auch anders – z.B. manche Schmetterlinge riechen ihre Partnerinnen über mehrere Kilometer ...
Auch ist es wichtig, daß man für die Fortpflanzung ausgewählt wird (auffällige Farben oder „Schmuck“ bei vielen Männchen) ... Tiere, die für die Paarung ausgewählt werden, können ihre Merkmale an die Nachkommen vererben; wer nicht beachtet wird, keinen Partner findet – der stirbt aus ...
Bei manchen Vögeln (häufig dann, wenn beide Eltern an der Brutpflege beteiligt sind) sehen beide Geschlechter (fast) gleich aus, das Männchen aber kann singen, das Weibchen nicht ... _________________ Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht. [Albert Einstein] |
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Noctu Organisator
Anmeldungsdatum: 04.02.2005 Beiträge: 1429 Wohnort: Rheinland-Pfalz
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Verfasst am: 28. Nov 2007 21:27 Titel: |
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Hallo Leni !
Ergänzend zu Berts Denkanstößen vllt. noch ein paar Aspekte die man näher beleuchten könnte...
zu1) man müsste zunächst herausfinden welche Tiere sich ungeschlechtlich fortpflanzen können, Stichwort "Parthenogenese".
Ad hoc fallen mir Blattläuse, Gespenstschrecken, Eidechsen und Wasserfloh ein. Warum und in welcher Situation wenden diese Lebewesen ausgerechnet diese Form der Fortpflanzung an? Und welchen Vorteil bietet das ?
zu2) Sexualdimorphismus ist bei vielen Lebewesen offensichtlich, man müsste das Verhalten der Geschlechter genauer analysieren. Fakt ist, dass für das Weibchen die Nachkommenschaft eine besondere Belastung darstellt i.S. körperlich ( Schwangerschaft, Eier legen, Brutgeschäft, Brutpflege ...) Männchen investieren verglichen nur wenig. Beide möchten sich aber fortpflanzen, Weibchen möchten für ihre "Investition" natürlich den besten Kandidaten, Männchen können nur mit Äußerlichkeiten auf ihre Qualitäten hinweisen. Ein Extrembeispiel mag der tropische Laubenvogel oder der Paradiesvogel sein... der Selektionsdruck der Weibchen kann solche Extreme bedingen. Ein weiterer Aspekt mag Revierverhalten sein und Abwehr von männl. Geschlechtsgenossen zwecks Wahrung eigener Paarungsinteressen, Bsp. Hirsche, Pferde oder auch Hühner, die körperlich kräftige Individuen nötig macht.
Interessant wäre noch zu analysieren warum es Tiere gibt bei denen es kein S.D. gibt, Tauben, Papageien. |
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