revilo
Anmeldungsdatum: 13.12.2007 Beiträge: 79
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Verfasst am: 22. Jan 2008 10:23 Titel: Spezialfall Mendelgenetik |
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Im Falle eine x-chromosomalen Erbgangs ist ein Mann ja immer Merkmalsträger, weil er nur ein X-Chromosom besitzt.
Diese Tatsache führt ja dazu, dass bei einem x-chrosomalen dominanten Erbgang, bei dem ein männlicher Merkmalsträger mit einer gesunden Frau Kinder bekommt, alle Söhne gesund sind, alle Töchter Merkmalsträgerinnen sind.
Der x-chrosomale dominante Erbgang wird also durch das Auftreten gesunder Männer und kranker Töchter nachgewiesen.
Was ist aber, wenn der Mann Klinefelter (Genotyp XXY) ist ? Und heterozygot bezüglich des mutierten Allels ist ? Trägt er dann das Merkmal ? Bei einer solchen Verpaarung müssten ja theoretisch auch merkmalsfreie Töchter und Söhne herauskommen - trotz x-chromosomal dominanten Erbgangs (nicht alle Klinefelter sind steril !!!)
Bei einer Triple X-Frau (XXX) ließen sich ähnliche Ausnahmen konstruieren ...
Damit wird die gesamte Stammbaumanalyse ziemlich kompliziert ... bzw. ist die Argumentation so richtig ? Wie werden solche Chromosomenabberrationen im Stammbaum gekennzeichnet, oder kann man generell von normalen Gentotypen (XX und XY) ausgehen ? |
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Noctu Organisator
Anmeldungsdatum: 04.02.2005 Beiträge: 1429 Wohnort: Rheinland-Pfalz
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Verfasst am: 22. Jan 2008 15:49 Titel: |
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Hallo revilo !
Ich hab im W.Lenz "Medizinische Genetik" kurz nachgelesen.
Für XXX-Frauen ist beschrieben dass sie normale Kinder bekommen können, man meint dass es während der Meiose zu einer Selbstkorrekrur kommt. Bei XYY-Männern sind überwiegend normale Söhne dokumentiert, als auch wenige XYY-Söhne, hier scheint die Elimination des überzähligen Y-Chromosoms nicht immer zu funktionieren.
Vermutlich sind diese Selbstregulationen verantwortlich dass es solche komplizierten Stammbäume nicht gibt ... |
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