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(old-school) Vaterschaftstest
 
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PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2009 17:58    Titel: (old-school) Vaterschaftstest Antworten mit Zitat

Hi Leute,

die PCR hat man ja erst recht spät entdeckt. Davor wurden meines Wissens aber auch schon Vaterschaftstests gemacht.
Ganz in den Anfängen hat man nur die Mendelgenetik bemüht und die Blutgruppe o.ä. herangezogen.
Danach gab es (glaube ich) eine Zeit, in der die DNA "in Massen" isoliert und mit Restriktionsenzymen verdaut wurde. Habt ihr dazu nähere Infos? (Zeit, reale Beispielfälle) Besonders interessiert mich auch, die Aussagekraft der Test. Bei den einfachen PCR-Tests kommt man auf 99,9 %, bei den aufwendigen auf 99,9999 %. Aber wie sieht es mit dem alten Vaterschaftstest aus?

Danke schon einmal im Voraus.
PaGe

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Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
scheng



Anmeldungsdatum: 16.06.2006
Beiträge: 209

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2009 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

Die Voraussagekraft alten Methoden steht und fällt mit der Häufigkeit der bei den Untersuchten vorliegenden Merkmale. Auch damals (ich rede jetzt von ca. 1980) waren 99,8% sicher eine realistische Größe. Diese Grenze wurde von den Gerichten gefordert.

Zwei verschiedene Arten des Vaterschaftsgutachten gab es: zum einen die Blutgruppen. Das ging auch damals weit über "AB0" hinaus. Meine Rhesusformel damals lautete CcD.ee. Zusätzlich gibt es auch andere Antikörper (z.B. Kell). Mehrere Enzyme gibt es verschiedenen Varianten. Die Phosphoglukomutase z.B. gibt es in drei Ausführungen. Typ 2 hat eine Häufigkeit von 5,2%. Wenn der bei Kind und Vater auftaucht, aber nicht bei der Mutter, steigt die Vaterschaftswahrscheinlichkeit deutlich, während mit Typ 1 nicht viel gewonnen wird.

So sammelt man dann die prozentualen Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Kriterien, die nach einem bestimmten mathematischen Verfahren (z.B. Esser-Möller-Verfahren) in eine Gesamtwahrscheinlichkeit umgerechent werden, bis man entweder ein Ausschlußkriterium hat oder die 99,8% erreicht sind.

Das geht auch anthropologisch, indem man also bestimmte Körpermerkmale bestimmt. Nicht nur die Augenfarbe, sondern auch bestimmte Ohrformen oder die Fingerabdrücke können herangezogen werden. So kann man nach und nach auch hohe Wahrscheinlichkeiten erreichen. Kontrolliere die Fingerbberenmuster bei Dir und Deinen Eltern: Du wirst verblüfft sein. Bei mir z.B. sind an neun Fingern ulnarwärtige Schleifen, nur am rechten Zeigefinger radialwärts. Das selbe, sicher seltene, Muster lag bei meinem Vater vor.

Scheng
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2009 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Antwort, Scheng. Die Berücksichtigung mehrerer Merkmale ist mir durchaus bewusst. Ich plane gerade eine Einheit zur Molekulargenetik und wollte einen Überblick über die Entwicklung der Vaterschaftstest geben. Die Infos zu den Blutgruppen war da schon einmal hilfreich. Allerdings fehlen mir vor allem Infos zu dem Vaterschaftstest mit Restriktionsverdau. Da es mittlerweile den neuen gibt, findet man im Netz kaum noch etwas über den Alten.

Wenn also noch jemand Infos zum Vaterschaftstest mit Restriktionsverdau, wäre ich sehr glücklich.

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chefin
Organisator


Anmeldungsdatum: 28.04.2004
Beiträge: 1549
Wohnort: Oberhausen

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2009 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß zwar nicht, ob dir das wirklich weiterhilft, aber....
Im Buch das Humangenomprojekt ist diese Methode gut erklärt. Ich hab ein paar Abbildungen daraus mal zusammenkopiert. Schick mir bei Interesse per pn deine e-mail-Adresse, dann schick ich sie dir rüber. Das ist allerdings seehhr einfach erklärt.

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