Punktmutation

Gast

Hallo,
ich brauch mal ganz dringend eure Hilfe, schreib nämlich am Freitag Abiklausur in Bio.
Nun zu meiner Frage:
In meinem Biobuch steht, dass eine Punktmutation durch die Veränderung, das Entfernen oder das Hinzufügen einer Base hervorgerufen wird. Bei der Veränderung (=Austausch einer Base) versteh ich das ja noch, dass nur ein triplett betroffen ist. Aber wenn man eine Base hinzufügt oder entfernt, verändert sich doch die ganze struktur (Bsp.: ATG CCG AGC; so wenn jetzt das T weg fällt hab ich dann da stehen: GCC GAG ...), es wäre dann also ne rastermutation.
versteht das einer warum das aber anders im buch steht (habs tausend mal nachgelesen, es steht da wirklich so)!! grübelnd

BITTE helft mir schnell11 smile

Steffi

Gast

weiß denn keiner was??? Hilfe

Gast

hey, bitte antwortet mal einer!!!!! traurig

erklärt mal einfach, was ihr uner einer punktmutation versteht. Augenzwinkern

steffi

P.S.: baruch noch heute ne antwort, morgen is ja schon ie abiklausur.

Karon · Organisator Anmeldungsdatum: 06.11.2004 Beiträge: 2344 Wohnort: Hessen

Hallo Steffi!

Das Hinzufügen oder Entfernen einer Base IST eine Punktmutation. Schließlich ist ja (zunächst) einmal nur eine Base von der Mutation betroffen.
Durch das Hinzufügen oder Entfernen kann es aber zu einer Rasterverschiebung kommen. Die Rasterverschiebung (neudeutsch: "Frameshift") ist also eine FOLGE der Punktmutation.

Beantwortet das deine Frage?

Grüße,
Karon

P.S.: Viel Erfolg morgen! smile

Gast

Sorry, daß ich mich doch noch einmal melde, um Verwirrung zu stiften.
Aber alle mir geläufigen Definitionen der Punktmutation beruhen auf der SUBSTITUTION einer einzelnen Base durch eine andere, sie betreffen also nur ein Codon und sind (im Gegensatz zur Deletion) prinzipiell revertierbar! Das trifft also für frameshift-Mutationen nicht zu, sie beruhen auf Insertion oder Deletion. Die Punktmutation gibt es als Transition (Purin gegen Purin oder Pyrimidin gegen Pyrimidin) oder Transversion (Purin zu Pyrimidin oder umgekehrt).
Ich möchte hier aber nicht ausschließen, daß einige Autoren den Begriff wie Karon auslegen, mir ist diese Definition aber bislang nicht geläufig. Mein Tip: Halte Dich an das, was Dein Lehrer behauptet...
Viel Glück für morgen!
"Gast"

arabidopsis · Anmeldungsdatum: 21.04.2005 Beiträge: 37

Eine Punktmutation führt keineswegs zu einem Frameshift. Wie mein Vorredner schon erklärte wird lediglich nur eine Base ausgetauscht. Selbst dieser Austausch führt nicht zwangsläufig zu einer Modifikation der AA(aminoacid)-Sequenz, da mehrere Codons eine AA codieren können (silence mutation). Ein kleines Beispiel aus der Praxis (stark vereinfacht): Ich möchte in einem Protein bzw. Enzym das aktive Zentrum oder Bindungsdomänen bestimmen (keine bekannten Motive). Der ersten Schritt ist die Erzeugung von Deletionsmutanten. Zur weiteren Eingrenzung der an der Katalyse oder Bindung beteiligten AA werder Punktmutanten erzeugt. Würde nun das Leseraster verschoben, dann würde das Protein von dieser Stelle bis zum C-Terminus ein komplett anderes sein. Also kein Frameshift!

PS: Es gibt eine Reihe von Lehrbüchern, welche zum einen nicht auf dem aktuellen Stand und zum anderen einfach falsch sind (trifft auch auf Lehrer zu). Dies betrifft sowohl Schulen als auch Universitäten. Ich hoffe, daß ich helfen konnte.

Karon · Organisator Anmeldungsdatum: 06.11.2004 Beiträge: 2344 Wohnort: Hessen

@ arabidopsis:

Da hast du wohl recht. Deine Erklärung zu Punktmutation ist wohl die, die auf dem aktuellsten Stand ist.

Ich habe extra in verschiedenen Lehrbüchern nachgesehen (Seyffert, Knippers, Klug/Cummings...), aber einig waren die sich in der Definition leider nicht.

Ich denke aber, dass in dem Buch, was Steffi zitiert hat, die Definition von Punktmutation so gemeint war, wie ich sie oben beschrieben habe. Der Lehrer wird sich sicherlich bei seiner Korrektur an das von ihm verwendete Schulbuch halten.

Grüße,
Karon