Autor |
Nachricht |
Sun444 Gast
|
Verfasst am: 06. Sep 2012 18:22 Titel: Eigenschaften des genetischen Codes |
|
|
Meine Frage:
Meine Frage bezieht sich auf eine der Eigenschaften des genetischen Codes. Um genau zu sein soll ich diese begründen.
Um es in einer Frage zu formulieren: Wieso folgen die Tripletts ohne Leerstellen aufeinander?
Meine Ideen:
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich diese Eigenschaft begründen soll, denn für mich ist es einfach logisch, weil es keinen Sinn machen würde, wenn es eine Leerstelle zwischen den Tripletts gäbe, aber das ist ja keine richtige Antwort.
Vielen Dank für Hilfe im Vorraus!! |
|
|
jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
|
Verfasst am: 06. Sep 2012 19:05 Titel: Re: Eigenschaften des genetischen Codes |
|
|
Sun444 hat Folgendes geschrieben: |
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich diese Eigenschaft begründen soll, denn für mich ist es einfach logisch, weil es keinen Sinn machen würde, wenn es eine Leerstelle zwischen den Tripletts gäbe, aber das ist ja keine richtige Antwort. |
Noch ist das keine ausreichende Antwort, das stimmt, es wird aber schnell zu einer, wenn du erklärst, warum das für dich nicht schlüssig ist.
Versuche es doch einmal....
Berücksichtige dabei die Funktionsweise des Ribosomes.
Man könnte sich gedanklich auch vorstellen, dass es eine solche "Leerstelle" gäbe, indem einfach zwischen jedem Triplett eine "Lückenbase" ist, die keine andere Aufgabe hat, als diese "Leerstelle" zu markieren. Warum könnte sich soetwas schwer in der Evolution durchgesetzt haben? Denke hier an Mutationen. Was würde passieren, wenn diese "Lückenbase" zu einer Base mutieren würde, die kodierend ist? Beziehe in diese Erklärung auch Begriffe wie "Leseraster" o.ä. mit ein und überlege, ob das Ribosom, das solche Lücken ja auch erkennen muss, das dann noch täte.
Wäre Evolution auf der Grundlage mehr oder weniger ungerichteter Mutationen, also so wie wir sie kennen, überhaupt möglich gewesen?
So, ich denke, das waren einige Anregungen, sich der Fragestellung zu nähern, nun versuche einmal, eine Antwort auszuführen. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
|
|
Daniel35 Gast
|
Verfasst am: 06. Sep 2012 20:40 Titel: Re: Eigenschaften des genetischen Codes |
|
|
jörg hat Folgendes geschrieben: |
Berücksichtige dabei die Funktionsweise des Ribosomes.
Man könnte sich gedanklich auch vorstellen, dass es eine solche "Leerstelle" gäbe, indem einfach zwischen jedem Triplett eine "Lückenbase" ist, die keine andere Aufgabe hat, als diese "Leerstelle" zu markieren. Warum könnte sich soetwas schwer in der Evolution durchgesetzt haben? Denke hier an Mutationen. Was würde passieren, wenn diese "Lückenbase" zu einer Base mutieren würde, die kodierend ist? Beziehe in diese Erklärung auch Begriffe wie "Leseraster" o.ä. mit ein und überlege, ob das Ribosom, das solche Lücken ja auch erkennen muss, das dann noch täte.
Wäre Evolution auf der Grundlage mehr oder weniger ungerichteter Mutationen, also so wie wir sie kennen, überhaupt möglich gewesen?
|
Wenn es eine Lückenbase gäbe, die mutiert, wäre das wohl ziemlich leicht zu identifizieren und zu reparieren. Alles was die Evolution machen müsste, wäre einen Kontrollmechanismus zu etablieren, der der achtet, dass zwischen jdem Triplett so eine Lückenbase liegt. |
|
|
jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
|
Verfasst am: 07. Sep 2012 08:44 Titel: |
|
|
Es wäre auch anzunehmen, dass sich ein solcher Reparaturmechanismus etabliert hätte, ähnlich der Korrketurlesefähigkeit der meisten eukaryontischen Polymerasen. Doch können wir nicht davon ausgehen, dass dieser "perfekt" wäre, denn trotz der Korrekturlesefähigkeit der Polymerasen entstehen Mutationen. Und wenn er perfekt wäre, so gölte das auch für die Korrekturlesefähigkeit bezüglich der anderen Basen in diesem gedanklichen System und Evolution auf der Grundlage von Mutagenese wäre sehr träge, u.U. gar nicht in dem Sinne möglich, wie wir sie wahrnehmen. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
|
|
Daniel35 Gast
|
Verfasst am: 07. Sep 2012 09:21 Titel: |
|
|
Ich kann dein Argument nicht ganz nachvollziehen. Sicher wären frameshift-Mutationen seltener. Aber ansonsten können SNPs in den Triplett weiterhin auftreten. Ob die Evolution dann träger wäre, wage ich zu bezweifeln, denn die Reparaturmechanismen passen sich natürlich auch den Erfodernissen an. Spekulationen der Art, das man nur einen Faktor ändert, aber alles andere identisch bleitb, funktioniert bei der Betrachtung der Evolution nur bedingt. Und überhaupt nicht, wenn man über alternative Pfade spekuliert. Du weißt doch, das Evolution so nicht funktioniert. Da ändert sich nicht nur ein Parameter, während alles andere starr bleibt.
Ich denke, der einzige echte Grund gegen einen solchen Leerstellenmechanismus ist, dass es einfach nie eine Notwendigkeit gab. |
|
|
PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
|
Verfasst am: 07. Sep 2012 20:25 Titel: |
|
|
Ich würde in eine völlig andere Richtung denken:
Gehen wir davon aus, dass ein Buch mit 100 Seiten schreibst. Nun lass alle Leerzeichen weg. Welche Auswirkungen hat das? Und was hat das mit deiner Aufgabe zu tun? _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
|
|
jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
|
Verfasst am: 07. Sep 2012 20:48 Titel: |
|
|
Fauxpas, Fauxpas!!
Ich hatte den vorletzten Beitrag von Daniel35 dem Benutzer Sun444 zugeordnet.
@Daniel:
Ich denke, dass die Aufgabe eher didaktische Ziele verfolgt und darüber der bestehende Mechanismus der Genexpression erörtert werden soll.
Man kann das gedanklich natürlich weit spinnen, im Endeffekt ist es, wie es ist und man muss selbstverständlich entwicklungsgeschichtlich argumentieren, da hast du recht. Dann wäre die Antwort: Weil es sich eben nicht etabliert hat.
Daniel35 hat Folgendes geschrieben: | Ich denke, der einzige echte Grund gegen einen solchen Leerstellenmechanismus ist, dass es einfach nie eine Notwendigkeit gab. |
Hier mit Notwendigkeit zu argumentieren wäre auch nicht angemessen, denn die Entwicklung ist nicht - zumindest nicht gerichtet - problemorientiert, das wäre "lamarckistisch" im weiteren Sinne.
Mal etwas plakativ: Das Auge hat sich auch nicht entwickelt, weil Sehen eine biologische Notwendigkeit war.
Ich glaube aber, dass das Ausgeführte nicht zielführend bezüglich der Aufgabenstellung ist.
Eine Diskussion über solche "was wäre wenn"-Szenarien würde ich nicht führen, wenn ich nicht eine didaktische Absicht für Schüler dahinter vermuten würde.
@Sun444:
Lass dich durch solche Diskussionen, wie sie hier geführt werden, nicht durcheinanderbringen und versuche dennoch, sie produktiv zu nutzen, um dich deiner Aufgabe zu nähern. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
|
|
|
|