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gast3333 Gast
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Verfasst am: 23. Sep 2012 12:38 Titel: Calcium |
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Meine Frage:
Hallo,
Calcium beeinflusst die Permeabilität der zellmembran, indem es den transport von wasser und anderen substanzen durch die zellmembran erschwert.
Ist das jetzt gut oder schlecht? Ich meine wenn die zellmembran weniger durchlässig ist, ist das doch ein nachteil oder?
und Calcium übt dadurch einen entzündungswidrigen und blutungshemmenden einfluss aus.
Was ist damit jetzt gemeint? was kann man dadurch schließen?
Danke im Voraus(und bitte keine zu komplexen antworten:)
Meine Ideen:
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 23. Sep 2012 12:52 Titel: |
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Hi,
naja, dass gute an Zellmembranen ist gerade, dass sie nicht alles rein und raus lassen. Stell dir die Membran ein bisschen wie den Zoll vor.
Ohne die Semipermeabilität, wäre es nicht möglich die Zelle als funktionelle Einheit vom Rest abzutrennen. Der Nachteil, ist dass es dadurch teurer im Sinne von Energie werden kann, gewollte Substanzen einzuschleusen.
Calcium ist einer der Gerinnungsfaktoren im Blut. Ohne Calcium kann sich kein Blutgerinnsel bilden, was die Wunde verschließt. Deswegen kann man Blut in der Klinik (in vitro) auch mit Calciumfängern ungerinnbar machen, was für manche Untersuchungen wichtig ist.
Wie genau Calcium enzuündungshemmend wirkt, weiß ich nicht. Da aber Calcium wichtig für die Exocytose ist, könnte ich mir vorstellen, dass Calcium Zellen dazuveranlasst entzündungshemmende Substanzen auszuschütten und damit eine gefährliche Überreaktion des Immunsystems verhindert.
LG Firelion _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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gast3333 Gast
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Verfasst am: 23. Sep 2012 13:33 Titel: |
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ok.
Ein ähnlicher satz lautet :
calcium bildet mit gerinnungsfaktoren komplexe, es ist so an der blutgerinnung beteilligt.
Sind hiermit die apatite gemeint? wenn ja welchen zusammenhang haben sie zur blutgeringung? |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 23. Sep 2012 13:38 Titel: |
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Damit sind die Gerinnungsfaktoren 5,7,8, 9 und 10 gemeint. Diese ermöglichen durch aktivierung anderer Faktoren schließlich das Ausbilden eindes stabilen Fibrinnetzes.
Der Ablauf der Blutgerinnung ist allerdings etwas komplizierter. _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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gast3333 Gast
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Verfasst am: 23. Sep 2012 13:49 Titel: |
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wie heißen diese gerringungsfaktoren?
Wo kann ich das nachgucken? |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 23. Sep 2012 14:17 Titel: |
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Hi,
die Namen findest du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hämostase#.C3.9Cbersicht_.C3.BCber_Gerinnungsfaktoren_und_Inhibitoren
Die meisten dieser Faktoren sind Enzyme oder genauer Proteasen. Das heißt, dass sie wenn sie aktiviert sind, schneiden sie andere Proteine an bestimmten Stellen und können sie so z.B. aktivieren.
Das Ziel dieser komplexen Kette ist es letztendlich aus Fibrinogen Fibrin zu gewinnen und dieses so zu vernetzten, dass das entstehende Netz Blutzellen aufhält und die Wunde verschließt. _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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gast3333 Gast
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Verfasst am: 23. Sep 2012 14:35 Titel: |
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kannst du mir diesen satz bitte genauer erklären:
"Das heißt, dass sie wenn sie aktiviert sind, schneiden sie andere Proteine an bestimmten Stellen und können sie so z.B. aktivieren."
Was aktiviert was? |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 23. Sep 2012 14:59 Titel: |
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Diese Aktivierung ist das komplizierte an der Gerinnungskaskade.
Proteasen liegen normalerweise inaktiv vor (sonst würden wir uns selbstverdauen) das heißt sie müssen erst "eingeschaltet werden". Ein gängiger Weg dies zu tun besteht in dem Ausschneiden des interessierenden Proteins aus einem längeren Protein ohne Funktion.
Um bei der Blutgerinnung zu bleiben:
Faktor 10 und 5 sorgen zum Beispiel dafür das aus dem Prothrombin ohne Funktion Thrombin wird. Thrombin selber schneidet nun aus dem Fibriogen Fibrin aus. Es aktiviert es also.
Anderer Möglichkeiten der Aktivierung bestehen in Konfirmationsänderungen durch Bindung einer anderen Komponente oder Dranhängen/Entfernen von Phosphatgruppen.
Aktivieren heißt also nichts anderes als etwas ohne direkte Funktion so zu verändern, dass es funktioniert. _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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