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Wie ist aus dem X-Chromosom ein Y-Chromosom geworden?
 
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Linker
Gast





BeitragVerfasst am: 19. März 2013 12:56    Titel: Wie ist aus dem X-Chromosom ein Y-Chromosom geworden? Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Ich weiß noch immer nicht genau, wie der männliche Chromosomensatz XY aus einen Chromosomensatz XX entstanden ist. Was hat dazu geführt, dass der Chromosomensatz XX zu einen Chromosomensatz XY mutiert ist?

Wie ist es zu einer Differenzierung der Geschlöechter gekommen (z.B. in der Muskelmasse)?



Meine Ideen:
Vielleicht könnte es da irgendwelche Umwelteinflüsse gegeben haben, die die Chromosomenmutation in Gang gesetzt haben.
Daniel35



Anmeldungsdatum: 10.09.2012
Beiträge: 511

BeitragVerfasst am: 19. März 2013 13:44    Titel: Re: Wie ist aus dem X-Chromosom ein Y-Chromosom geworden? Antworten mit Zitat

Linker hat Folgendes geschrieben:
Meine Frage:
Ich weiß noch immer nicht genau, wie der männliche Chromosomensatz XY aus einen Chromosomensatz XX entstanden ist. Was hat dazu geführt, dass der Chromosomensatz XX zu einen Chromosomensatz XY mutiert ist?


Ursprünglich werden bestimmte Autosome in einem Geschlecht mal aufgehört haben, durch crossing-over Gene auszutauschen (bei welchem Geschlecht und welche Gene das geschehen ist, ist ja in den verschiedenen Ordnungen unterschiedlich).
Damit ist für eines der beiden Chromosomen eine wichtige Reparaturfunktion weg gefallen und damit die Notwendigkeit, Gene zu erhalten (da sie durch Mutationen häufiger ihre Funktionen verloren). Ein Chromosom schrumpfte also. Das andere Chromosom wurde dagegen im anderen Geschlecht durch Rekombination und Selektion erhalten.

Zitat:

Wie ist es zu einer Differenzierung der Geschlöechter gekommen (z.B. in der Muskelmasse)?


Das ist eine ganz andere Frage. Phänotypischer Geschlechtsdimorphismus hat damit zutun, wie die Ressourcen verteilt werden können.
Wenn sich Männchen gar nicht um die Jungenaufzucht kümmern müssen, bleiben viele Ressourcen, um dann mit Muskelmasse oder sonstigen teuren Merkmalen zu glänzen und untereinander zu konkurrieren. Die Weibchen müssen ihre Ressourcen dagegen viel stärker für den Nachwuchs einsetzen (man denke mal an die riesigen Vogeleier, die Vogelweibcghen produzieren müssen). Bei monogamen Arten, wo die Männchen weniger stark um den Zugang zu Weibchen konkurrieren, ist der Geschlechtsdimorphismus auch weniger stark ausgeprägt. Diese Männchen beteiligen sich dann ja auch oft stärker in der Jungenaufzucht.
Linker
Gast





BeitragVerfasst am: 19. März 2013 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das ist eine ganz andere Frage. Phänotypischer Geschlechtsdimorphismus hat damit zutun, wie die Ressourcen verteilt werden können.
Wenn sich Männchen gar nicht um die Jungenaufzucht kümmern müssen, bleiben viele Ressourcen, um dann mit Muskelmasse oder sonstigen teuren Merkmalen zu glänzen und untereinander zu konkurrieren. Die Weibchen müssen ihre Ressourcen dagegen viel stärker für den Nachwuchs einsetzen (man denke mal an die riesigen Vogeleier, die Vogelweibcghen produzieren müssen). Bei monogamen Arten, wo die Männchen weniger stark um den Zugang zu Weibchen konkurrieren, ist der Geschlechtsdimorphismus auch weniger stark ausgeprägt. Diese Männchen beteiligen sich dann ja auch oft stärker in der Jungenaufzucht.


Ich habe auch mal gelesen, dass innerhalb ein und derselben Primatenart große Unterschiede zwischen den Rollen der Männchen gibt. In manchen Region kümmern sich auch die Männchen um die Jungen, in anderen wiederum gar nicht.
Hängt das Verhalten der Männchen auch stark von Umweltfaktoren ab?
Daniel35



Anmeldungsdatum: 10.09.2012
Beiträge: 511

BeitragVerfasst am: 19. März 2013 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, aber je nach Art auch im unterschiedlichen Maße. Das dürfte das Spezialgebiet der Verhaltensökologie sein.
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 19. März 2013 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

Man nimmt an, dass das Y- und das X-Chromosom aus einem gemeinsamen Vorläuferchromosom entstanden sind (nicht, dass das Y-Chromosom aus einem X-Chromosom entstanden ist, denn man kann ja gar nicht sagen, was aus welchem entstanden ist, wenn man davon ausgeht, dass beide "Vorläufergonosomen" die Informationen für beide Geschlechter kodiert hatten). Dann sind zum einen Mutationen entstanden, die das männliche Geschlehct eindeutig determiniert haben. Zudem wurde dadurch die Rekombinationskapazität zwischen diesen Chromosomen eingeschränkt, bis die beiden gar nicht mehr rekombinieren konnten. Dieses Ereignis wird auf ca. 350 bis 250 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung datiert. Danach hat das Y-Chromosom viele seiner Gene verloren.
_________________
RNA?- just another nucleic acid?
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 19. März 2013 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Man nimmt an, dass das Y- und das X-Chromosom aus einem gemeinsamen Vorläuferchromosom entstanden sind (nicht, dass das Y-Chromosom aus einem X-Chromosom entstanden ist, denn man kann ja gar nicht sagen, was aus welchem entstanden ist, wenn man davon ausgeht, dass beide "Vorläufergonosomen" die Informationen für beide Geschlechter kodiert hatten)

Entsprechend gibt es auch die These, dass modifikatorische Geschlechtsdetermination (Geschlechtsbestimmung durch Umweltfaktoren/Hormonkonzentration und ähnliches) der Ausgangspunkt war. Dies macht auch Sinn, wenn man sich anguckt bei welchen Taxa das vorkommt. Viele Fische und Squamata (Echsen) und alle Krokodile besitzen so eine modifikatorische Determination, während Vögel und Säuger (die aus ihnen hervorgegangen sind) konsequent genetisch determiniert sind.

Das ist aber nur eine These, die zwar durchaus Sinn macht, aber natürlich auch falsch sein kann. Die das mit Belegen aussieht weißt ich jetzt grad nicht.
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