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ST- Hebung und negatives T
 
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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 15. Apr 2013 16:47    Titel: ST- Hebung und negatives T Antworten mit Zitat

Hi,

Beim akuten Herzinfarkt, der Myokarditis und dem Brugardasyndrom kann es zur Hebung der ST- Strecke kommen. Diese ST repräsentiert normalerweise die Zeit in der die Ventrikel komplett depolariasiert sind und daher keine Unterschiede an den Elektroden festgestellt werden können.

Beim Brugarda Syndrom ist meistens die Funktion des SCN4 Kanals beeinträchtigt, dass heißt es strömt weniger Na+ in die Zelle hinein und es muss weniger K+ aus der Zelle heraus, um die Zelle zu repolasrsieren. Führt das dazu, dass Teile des Myokards schon wieder repolarisieren die noch gar nicht soweit sein sollten also es nicht das gesamte Myokard zeitgleich depolarsisiert ist?

Beim akuten MI fehlt ja Sauerstoff und damit ATP. Ohne ATP funktionieren die ATPasen nicht mehr und die Zellen depolarisieren unkontrolliert und ungleichmäßig? Und bei der Myokarditis ist durch die Entzündung die Funktion der Membran selbst gestört?


Zur T- Welle: Diese sollte nur in der Ableitung V1 negativ sein. Bei Myokarditis oder MI kann sie aber auch negativ werden. Heißt das Erregung breitet sich jetzt nicht mehr zur Elektroode hin aus, sondern von der Elektrode zur Referenzelektrode hin aus? So wie ich das verstanden habe ist dss ein Ischämiezeichen. Wie kann sich die T- Welle umdrehen?


LG und Danke Firelion

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It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 15. Apr 2013 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Erkläre doch zunächst einmal, was im EKG gemessen wird. Deiner Aussage entnehme ich, dass du anscheinend meinst, es würde die Erregungsausbreitung gemessen. Das stimmt so nicht, obwohl sich durch die EKG-Messung Rückschlüsse auf die Erreungsausbreitung und -rückbildung ziehen lassen.
Also: Was misst das EKG?

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 15. Apr 2013 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Die summierten Potentiale bzw Potentialänderungen mehrererr Kardiomyozyten? Die Ableitungen zeigen die Differenz zwischen zwei Elektroden an.
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Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 15. Apr 2013 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Genau, es wird ein Summenpotential gemessen, und zwar das, welches sich extrazellulär von einem erregten zu einem nicht erregten Bereich aufbaut. Läuft die Erregung auf die Elektrode zu (also befinden sich die noch nicht erregten Zellen in Richtung Elektrode von den erregten aus gesehen), so ist der Ausschlag positiv. Es hängt also davon ab, wo sich meine Elektrode befindet, in welche Richtung der Ausschlag geht. Auch beim QRS-Komplex sind abhängig von der Ableitung die jeweiligen Zacken nicht synchron zueinander, also die R-Zacke in Ableitung I liegt nicht über der R-Zacke in V2, da der QRS-Vektor in V2 meist negativ ist. Eine negative Zacke kann aber niemals die R-Zacke sein (Definition: erste positive zacke im QRS-Komplex).

Also ist die T-Welle abhängig von der Ableitung und/oder dem Lagetypen unterschiedlich. Beim Linkstypen ist sie physiologischerweise in Abl. III und V1 negativ, da hier während der Erregungsrückbildung die noch erregten Zellen näher an der Elektrode liegen als die repolarisierenden.

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 15. Apr 2013 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ah,

angenommen als Beispiel wäre jetzt die T- Welle in V5 negativ:

Das würde heißen die elektrodennahen Zellen sind noch polarisiert während die elektrodenfernen Zellen (Richtung Extremitäten ?) bereits repolarisieren. Im Normalfall sollte das anders sein. Das bedeutet das linke (?) Herz hat ein Problem bei der Repolarisation. So richtig?

Eine verlängerte QT Zeit ist dagen ein " globales" Repolarisationsproblem, oder?


Edit:

Dann hat aVR eine winzige R- Zacke und eine riesige S- Zacke?


Wenn ich mir dieses Bild hier ansehe:

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ekg_normal_bionerd.jpg

Hat da III überhaupt eine P- Welle und eine T- Welle? Das einzige was ich da sehe ist ein kleines R und S. grübelnd

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Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2013 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

Mit einer einzelnen Ableitung macht man keine Diagnostik, so viel vorweg. Aber es soll anscheinend auch lediglich der Plastizität dienen, deswegen:

Firelion hat Folgendes geschrieben:
Das würde heißen die elektrodennahen Zellen sind noch polarisiert während die elektrodenfernen Zellen (Richtung Extremitäten ?) bereits repolarisieren.


Nee, nicht Richtung Extremitäten, die Frontalebene wird durch die Extremitätenableitungen repräsentiert, die Brustwandableitungen repräsentieren die Sagittalebene.


Firelion hat Folgendes geschrieben:
Im Normalfall sollte das anders sein. Das bedeutet das linke (?) Herz hat ein Problem bei der Repolarisation. So richtig?


Nein, denn wenn nur eine Ableitung abweicht, kann man daraus gar nichts schliessen. Wenn das linke Herz Erregungsrückbildungsstörungen o.ä. hat, würde sich das auch in anderen Ableitungen zeigen.

Firelion hat Folgendes geschrieben:
Eine verlängerte QT Zeit ist dagen ein " globales" Repolarisationsproblem, oder?


Eine verlängerte QT-Zeit spricht für eine Erregungsrückbildungsstörung, ob allerdings die Repolarisation betroffen ist, kann man nicht sagen, da das EKG das nicht erfassen kann.


Firelion hat Folgendes geschrieben:
Dann hat aVR eine winzige R- Zacke und eine riesige S- Zacke?


Hier fehlt mir der Bezug.


Firelion hat Folgendes geschrieben:
Hat da III überhaupt eine P- Welle und eine T- Welle? Das einzige was ich da sehe ist ein kleines R und S. grübelnd


Ja, doch sie sind sehr klein und von anderen Signalen (Patient bewegt sich ein wenig? oder was auch immer) überlagert. Aber sie sind zur Beurteilung nicht unbedingt geeignet.

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2013 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ah danke smile

Also bei I, II und III werden immer 2 der Extremitätenelektroden mit einander verglichen.
Bei avR, avL und avF wird immer 1 Extremitätenelektrode mit den zusasmmemeschalteten anderen beiden Extremitätenelektroden verglichen und bei V1-V6 wird immer eine Brustwandelektrode mit den zusammengeschalteten drei Extremitätenelektroden verglichen.
Stimmt das soweit?

Ja, V5 sollte nur ein Beispiel sein smile

Bei aVR meinte ich, dass mir in dem Link die R Zacke von avR im Vergleich zu den anderen Ableitungen ziemlich klein und die S ziemlich groß vorkam.

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Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2013 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Firelion hat Folgendes geschrieben:
Also bei I, II und III werden immer 2 der Extremitätenelektroden mit einander verglichen.
Bei avR, avL und avF wird immer 1 Extremitätenelektrode mit den zusasmmemeschalteten anderen beiden Extremitätenelektroden verglichen und bei V1-V6 wird immer eine Brustwandelektrode mit den zusammengeschalteten drei Extremitätenelektroden verglichen.
Stimmt das soweit?


Thumbs up!


Firelion hat Folgendes geschrieben:
Bei aVR meinte ich, dass mir in dem Link die R Zacke von avR im Vergleich zu den anderen Ableitungen ziemlich klein und die S ziemlich groß vorkam.


Ja, das liegt am Lagetypen. In der Abbildung liegt ein Linkstyp vor.

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
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BeitragVerfasst am: 17. Apr 2013 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ah danke smile
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