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sa
Anmeldungsdatum: 05.06.2016 Beiträge: 4
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Verfasst am: 05. Jun 2016 20:30 Titel: Muskel Gegenspieler |
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Hallo,
Warum braucht ein Muskel einen Gegenspieler um sich zu strecken? Also anders gesagt warum kann er sich nicht aktiv strecken?
Meine Überlegung ist die, dass wenn sich das Myosinkopf vom Aktin löst, also sich verkürzt hat und dann in die ursprüngliche Form zurückgeht, auch der Muskeln sich entspannt hat. Der Muskel hat sich also doch aktiv gestreckt?
Wäre freu um eine Erklärung
Grüsse
sa |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 05. Jun 2016 20:46 Titel: |
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In welcher Klassenstufe bist du? Was weißt du schon über den Aufbau eines Muskels? _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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sa
Anmeldungsdatum: 05.06.2016 Beiträge: 4
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Verfasst am: 05. Jun 2016 22:56 Titel: |
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Ich bin in der 10. Klasse. Ich weiss wie die Muskelkontraktion in den grobsten Zügen funktioniert. Durch einen Nervenimpuls steigt der Calciumgehalt im Zellplasma. Das Myosinkopf schwenkt ab, davor hat sich noch ATP in den Mysonkop abgelagert. Nun ist das Mayosin in festen Kontakt mit dem Aktin. Myosin baut ATP zu ADP+P ab und Energie wird frei. Die freie Energie lässt den Myosinkop abknicken und Aktin wird mitgezogen, wobei ADP+P das Myosinkopf verlassen.
Neues ATP wird in den Kopf gebracht, Kopf löst sich von Aktin und fällt in ursprüngliche Fortm zurück (wäre das nicht das entspannen des Muskels???)
Caliumgehalt ist jetzt niedrig und Myosin und Aktin können jetzt nicht mehr in Kontakt treten. Es braucht einen erneuten Nervenimpuls.
Über den Muskelaufbau weiss ich so viel, dass hier von der quergestreiften Muskulatur die Rede ist und ja. Dass sie aus Aktin Myosin bestehen und noch mit den Sarkormere und |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 05. Jun 2016 23:18 Titel: |
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Wenn der Myosinkopf ans Aktinfilament bindet, knickt der Kopf immer in eine Richtung um. Daher kann er die Z-Scheiben nur zusammenziehen. Wenn er sich nun löst, gibt es keine Kraft (höchstens vielleicht die Schwerkraft), die die Scheibe wieder auseinanderzieht. Dafür braucht man dann den Gegenspieler. Wenn der zum Beispiel den Unterarm wieder nach unten zieht, vergrößert sich der Abstand der Ansatzpunkte des Bizeps. Das sorgt dafür, dass der Bizeps in die Länge gezogen wird und dementsprechend der Abstand zwischen den Z-Scheiben sich wieder vergrößert.
Wenn du allerdings von einem Gewicht bzw. der Schwerkraft ausgehst, dann würde es auch erst einmal ohne Gegenspieler funktionieren. Würdest du aber einen Kopfstand machen, ginge es nicht mehr, da die Schwerkraft in die "falsche" Richtung wirkt. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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sa
Anmeldungsdatum: 05.06.2016 Beiträge: 4
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Verfasst am: 06. Jun 2016 18:58 Titel: |
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Also habe es richtig verstanden, dass sich der Mysonkopf von einem Muskel in eine Richtung abknicken kann und der Gegenspielermuskel in die andere Richtung abknickt und so den Muskel passiv dehnt?
Und ich habe das mit der Schwerkraft nicht ganz verstanden(die zeigt ja zum Erdmittelpunkt bedeutet) |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 06. Jun 2016 20:13 Titel: |
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Nein hast du nicht.
Sowohl der Beuger als auch der Strecker können sich nur zusammenziehen. Das sind zwei unterschiedliche Muskeln! Bei beiden knicken sie aber so um, dass sich das Sarkomer verkürzt. Schau dir dazu noch einmal eine Übersicht der Antagonisten der Armmuskulatur an.
Im Weltall kannst du mit dem Beuger den Arm anwickeln, indem er sich zusammenzieht. Wenn du nun aber den Muskel entspannst, würde sich an der Stellung des Arms nichts verändert, weil man durch den obigen Mechanismus nur ziehen, aber nicht schieben kann.
Dafür brauchst du dann den Gegenspieler. Der zieht auf der anderen Seite des Arms und streckt den Arm dadurch.
Wenn du allerdings auf der Erde bist und den Arm anwickelst, sodass wie ein V auf dem Tisch steht. Wenn sich der Beuger nun nicht mehr zusammenzieht, würde auch das Gewicht des Arms ausreichen, um ihn wieder nach unten zu befördern, da die Schwerkraft ihn in die Richtung bewegt. Steht man nun aber auf dem Kopf und macht die gleiche Bewegung, kann die Schwerkraft ihn nicht mehr strecken, da sie aufgrund des Kopfstandes in die andere Richtung zeigt.
Daher könnte man in bestimmten Situationen den Antagonisten weglassen. Es gibt aber viele Situationen, bei denen es nicht mehr funktionieren würde, weshalb man auf einen Antagonisten angewiesen ist. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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sa
Anmeldungsdatum: 05.06.2016 Beiträge: 4
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Verfasst am: 07. Jun 2016 19:01 Titel: |
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ach so, jetzt hab ich es verstanden.
danke! |
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