gentherapie,ex-vivo-verfahren/in-vivo-verfahren

katha :) · Gast

hallo ihr lieben!
hab da mal ne frage. den folgenden text habe ich bekommen und verstehe so gar nciht was er mir sagen soll und welches verfahren angewand wurde... kurz was ich weiss:

-ex-vivo-verfahren: therapeutische gen ausserhalb des organismus in voruebergehend entnommene zellen eingefuehrt.

-in-vivo-verfahren: gen wird in einen geeigneten vektor eingebaut und durc eine injektion direkt in den koerper des patieten eingebaut.

ADA ist ein enzym welches adenosin-nucleotide abbaut, bei einem mangel "vergiften" sich die lymphocyten an nicht abgebauten nucleotiden. amlose infektionen koenne zum tod fueren,weil eine immunschwaechung deshalb vorliegt.

text:
die intakte kopie des ADA-gens wird in das genom eines virus eingebaut,das sich in menschlichen lymphocyten vermehrt. aus einer blutprobe der patientin werden lymphocyten isoliert und mit den rekombierten viren infiziert. einige viren befallen lymphocyten und setzen ihre DNA in den wirtszellen fei. lymphocyten, welche die fremd-DNA in ihr genom integriert haben, werden in kulturgefaessen vermehrt und anschliessend in die blutbahn der patientin eingebracht. sie siedeln sich in den lymphorganen an und tragen zum aufbau einer wirksamen immunabwehr bei.

fragen:
welche strategie wird in dem fall verfolgt?
warum können solche gentherapeutische bahandlungen nicht zum gewuenschten erfolg fuehren?

komm einfach nicht auf eine logische erklaerung...waere dankbar fuer ein paar tipps bzw erklaerungen...
danke schonmal im voraus!!!

gruss katha

elementum · Ehrenmitglied Anmeldungsdatum: 30.04.2006 Beiträge: 485 Wohnort: HD

also zu erstens: es handelt sich um das ex-vivo-verfahren, da die DNA außerhalb des körpers (also im reagenzglas oder so) in die Wirtszelle eingeschleußt wird

zu zweitens vermute ich mal, dass es sich darum dreht, dass der virus DNA trägt. er kann die DNA zwar an die wirtszellen abgeben, jedoch kann diese sie nicht in ihr erbgut aufnehmen. da ein DNA molekül nicht durch die kernporen "passt", kommt die viren DNA noch nicht mal in den zellkern. sie wird im cytoplasma von DNAase zersetzt. Außerdem frage ich mich, wie das ADA-gen an der richtigen stelle "von allein" eingebaut werden sollte...

naja, ich muss gestehen, dass das nur so ne vermutung aus dem bauch heraus ist... bitte um rückmeldung falls das vollkommen falsch sein sollte, aber für mich klingt die sache logisch, und ich würde der therapie um einiges höhere erfolgchancen zuschreiben, wenn der gentransfert über Retroviren zustatten gehen würde...

Noctu

.. so ganz falsch bist nicht gelegen.
man bedient sich eines Viruskonstrukts der nur die allernotwendigsten Gene enthält, aber nicht vermehrungsfähig ist. Die "gute" DNA wird wie üblich ins Zytoplasma ausgeschüttet aber die Zelle schafft die DNA tatsächlich in den Kern hinein, auserhalb hat die ja nix zu suchen. Wenn man Glück hat wird der Abschnitt in die Chromosomen integriert, wo das ist, kann man nicht steuern - ist also Zufallssache. Hier liegt der Haken !
An der falschen Stelle kann das fatal sein und u.U. Krebs auslösen.
Lymphozyten nimmt man nicht weil die schon ausgreift sind und begrenzt leben, sondern pluripotente Blutstammzellen. Die, wieder im Patienten finden den Weg zurück ins Knochenmark und man hat einen Pool an Zellen die dauerhaft "repariert" sind und gesunde Lymphozyten hervorbringen.

elementum · Ehrenmitglied Anmeldungsdatum: 30.04.2006 Beiträge: 485 Wohnort: HD

dazu eine frage:

wie schafft die Zelle die DNA in den Zellkern...
Mit meinem bisherigen Wissen war cih immer der Meinung, die mRNA (und rRNA) wäre als einzige Nukleinsäure(n) in der Lage, die Kernporen zu durchdringen, und ein DNA-Mölekül wäre dafür zu "dick"?

Noctu

den genauen Mechanismus kenn ich auch nicht , aber es geht.
Bei einer Transfektion z.B. bringt man auch die DNA "nur" durch die Membran. Ein gewisser %-Satz an Zellen hat dann nachweislich und stabil den Abschnitt im Genom sodass eine stabile Zellinie entsteht.
Ein DNA-Virus macht sich das selbe zunutze, seine DNA muss auch vom Plasma in den Kern gelangen.