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graefchen
Anmeldungsdatum: 11.03.2007 Beiträge: 11
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Verfasst am: 11. März 2007 16:15 Titel: Nephron - Gegenstromprinzip |
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Hi,
ich hab da mal eine Frage:
Die Henle-Schleife eines Nephrons baut ja einen erheblichen Konzentrationsgradienten zur Umgebng auf. Dies schafft sie dadurch, dass der absteigende Ast zum einen impermeabel für Salze, aber permeable für Wasser ist; beim aufsteigenden Ast das Gegenteil, hier wird sogar NaCl aktiv in die interstitielle Flüssigkeit gepumpt.
Wo genau ist hier ein Gegenstromprinzip? Wir haben zwar einen Modellversuch gemacht, bei dem eine semipermeable Mebran die zwei Äste trennte und dann wurde aus dem aufsteigenden Ast mit einer Ionenpumpe NaCl in den absteigenden ast gepumpt, aber ist das wirklich so? Wird in der Henle-Schleife NaCl aus dem aufsteigenden Ast in den absteigenden Ast gepumpt oder nur in die interstitielle Flüssigkeit?
Ich brauche dringend Hilfe. Danke!! |
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Noctu Organisator
Anmeldungsdatum: 04.02.2005 Beiträge: 1429 Wohnort: Rheinland-Pfalz
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Verfasst am: 11. März 2007 19:35 Titel: |
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Hallo gräfchen !
Die Vorgänge hast Du schon sehr gut beschrieben !
Der absteigende Ast ist ja ionendicht und wasserpermeabel, der aufsteigende wasserdicht und ionenpermeabel.
Im aufsteigenden wird nun aktiv Cl- in die umliegende Gewebsflüssigkeit gepumpt ( Na+ strömt passiv nach ), von benachbarten absteigenden strömt osmotisch Wasser heraus. Das Wasser und die Ionen strömen nun in der extrazellulären Flüssigkeit aufeinander zu, so würde ich das Gegenstromprinzip verstehen ... |
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scheng
Anmeldungsdatum: 16.06.2006 Beiträge: 209
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Verfasst am: 12. März 2007 11:05 Titel: |
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Das Modell, welches Du beschreibst, ist grob vereinfachend, also Vorsicht! Natürlich geht der Transport ins Interstitium und nicht von Schleife zu Schleife, wie Du richtig vermutet hast.
Falls Du konkretere Fragen hast, versuche es mal im Medizinerboard, dort treiben sich auch Vorklinik-Studenten herum, die sich in diesem Bereich gut auskennen werden.
Scheng |
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graefchen
Anmeldungsdatum: 11.03.2007 Beiträge: 11
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Verfasst am: 12. März 2007 15:37 Titel: |
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Okay, danke für eure Hilfe!
Hab mir das schon geacht, aber wo genau ist nun das Gegenstromprinzip? Ich merke mir das so, dass auch Enten und Pinguine in ihren Füßen das Gegenstromprinzip haben. Sie überbringen die arterielle Wärme in die abgekühlten Venen, so dass das kalte Blut nicht ins Herz gelangt.
Wo ist denn so ein Prinzip in der Henle-Schleife? |
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scheng
Anmeldungsdatum: 16.06.2006 Beiträge: 209
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Verfasst am: 12. März 2007 22:05 Titel: |
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Stark vereinfacht:
durch das "hier rein - da raus" wird Osmolarität des Interstitiums zum Fußpunkt der Schleife hin immer höher. Dadurch kann im parallel verlaufenden Sammelrohr, falls erforderlich, der Urin stark konzentriert werden.
Scheng |
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