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stern05
Anmeldungsdatum: 07.06.2008
Beiträge: 2
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 Verfasst am: 07. Jun 2008 15:15 Titel: Ampicillin-Resistenz |
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Hallo
wir haben im Biologieunterricht folgende aufgabe bekommen:
Begründe den Einbau von Ampicillin-Resistenz in ein Plasmid aus biologischer Sicht.
Bei meiner Recherche konnte ich nur herausfinden, das Ampicillin-REsistenz-Gen als Markergen benutzt wird. Aber was es markiert und inwiefern dies nützlich ist wurde niicht erklärt.
Hoffe ihr könnt mir vielleicht helfen
Liiebe Grüße
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chefin
Organisator
Anmeldungsdatum: 28.04.2004
Beiträge: 1549
Wohnort: Oberhausen
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| Verfasst am: 07. Jun 2008 17:16 Titel: |
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Na das ist dann aber nicht die biologische Sicht.
Aus biologischer Sicht spricht die Lage auf den Plasmiden aus folgenden Gründen: Bei Angriff durch Ampicillin kann sich das Plasmid vervielfachen und damit können in kurzer Zeit viel von den Genprodukten hergestellt werden. Zum anderen lässt sich ein Plasmid schneller und vollständig durch Konjugation auf ein anderes Bakterium übertragen.
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Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos |
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Bert
Anmeldungsdatum: 26.09.2007
Beiträge: 82
Wohnort: Niedersachsen
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| Verfasst am: 07. Jun 2008 17:59 Titel: |
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| chefin hat Folgendes geschrieben: | | Bei Angriff durch Ampicillin kann sich das Plasmid vervielfachen und damit können in kurzer Zeit viel von den Genprodukten hergestellt werden. |
Für die Vervielfältigung eines Plasmids in der Zelle ist das s.g. ORI verantwortlich, keineswegs Ampicillin. Das Plasmid vervielfältigt sich auch ohne Ampicillin.
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Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht. [Albert Einstein] |
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Bert
Anmeldungsdatum: 26.09.2007
Beiträge: 82
Wohnort: Niedersachsen
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| Verfasst am: 07. Jun 2008 18:04 Titel: Re: Ampicillin-Resistenz |
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| stern05 hat Folgendes geschrieben: | | ...das Ampicillin-REsistenz-Gen als Markergen benutzt wird. Aber was es markiert und inwiefern dies nützlich ist wurde niicht erklärt. |
Das Ampicillin-Resistenz-Gen auf einem Plasmid dient als genetischer Marker zur Selektion erfolgreicher Transformanden. Ein Beispiel:
Ich will die Nukleotidsequenz eines (beliebigen) Gens untersuchen, nennen wir es MeinGen. Also, ich nehme ein bestimmtes Plasmid und inseriere in das Plasmid die DNA, die MeinGen enthält, und übertrage dann das Plasmid in ein Wirtsbakterium.
Auf dem Plasmid ist ein besonderer Abschnitt, das s.g. ORI, das dafür sorgt, daß dieses Plasmid in dem Bakterium vervielfältigt wird – die Kopienzahl in einer Zelle kann auch mehrere Hundert erreichen. Dann kann ich diese Plasmid-DNA aus der Bakterienzelle in großen Mengen isolieren und MeinGen untersuchen.
Nun aber habe ich ein Problem: welche Bakterienzelle hat das Plasmid und welche nicht? Es könnte sein, das in der Kultur nur ein Bakterium das Plasmid hat und die übrige Milliarde der Bakterien in der Kultur kein Plasmid tragen. Na, da würde ich MeinGen nicht untersuchen können. :-(
Deshalb setze ich auf das Plasmid einen Selektionsmarker (das Ampicillin-Resistenz-Gen), mit dessen Hilfe ich erkennen kann, wer das Plasmid hat, wer nicht. Und zwar so: ich kultiviere die Bakterien in einem Kulturmedium, dem ich das Antibiotikum Ampicillin zugesetzt habe (für Bakterien ist Ampicillin giftig). Nur die Bakterien, die das Plasmid haben, können das Ampicillin „zerbrechen“ und unschädlich machen und auf ampicillinhaltigen Medium wachsen. Bakterien ohne dieses Plasmid können auf ampicillinhaltigen Medium nicht wachsen.
Mit anderen Worten: die „guten“ wachsen, die „schlechten“ sind nicht da – wir nennen es eine direkte Selektion, weil wir auf dem ampicillinhaltigen Medium nur die gewünschten Bakterienzellen (nämlich die Transformanden) erhalten. Aus den Transformanden kann ich dann die Plasmid-DNA isolieren und MeinGen untersuchen. :-)
| Beschreibung: |
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stern05
Anmeldungsdatum: 07.06.2008
Beiträge: 2
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| Verfasst am: 07. Jun 2008 19:08 Titel: |
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aah:) ..vielen dank bert:)...also ist der Einbau des Ampicillin-Ressistenz-Gens notwendig um sein transgenes Bakterium von den anderen nicht-transgenen Bakterien, also diejenigen Bakterien die das Plasmid nich aufgenommen haben, zu unterscheiden.
Nur das mit der Konjugation habe ich noch nich ganz verstanden...
| chefin hat Folgendes geschrieben: | | Zum anderen lässt sich ein Plasmid schneller und vollständig durch Konjugation auf ein anderes Bakterium übertragen. |
| wikipedia.de hat Folgendes geschrieben: | | Konjugation bei Bakterien ist ein Beispiel für Parasexualität und ist bei ihnen sogar zwischen verschiedenen Spezies möglich. So kann beispielsweise das Gen für eine bestimmte Antibiotikaresistenz von einer für den Menschen harmlosen Spezies auf eine pathogene Spezies übertragen werden. |
Was genau ist der Vorteil einer Konjugation einer Antibiotikaresistenz? oder Wieso ist das Plasmid durch die Anibiotikaresistenz schneller übertragbar?
Vieelen Dank für eure Hilfe:)
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Bert
Anmeldungsdatum: 26.09.2007
Beiträge: 82
Wohnort: Niedersachsen
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| Verfasst am: 07. Jun 2008 20:21 Titel: |
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| stern05 hat Folgendes geschrieben: | | ...also ist der Einbau des Ampicillin-Ressistenz-Gens notwendig um sein transgenes Bakterium von den anderen nicht-transgenen Bakterien, also diejenigen Bakterien die das Plasmid nich aufgenommen haben, zu unterscheiden. |
Ja, das hast du richtig verstanden.
| stern05 hat Folgendes geschrieben: | | Was genau ist der Vorteil einer Konjugation einer Antibiotikaresistenz? oder Wieso ist das Plasmid durch die Anibiotikaresistenz schneller übertragbar? |
Eine Antibiotikaresistenz ist ein Vorteil im Überlebenskampf – die Resistenten überleben auch in einem „vergifteten“ Medium und stechen die nichtresistenten Konkurrenten aus.
Für uns Menschen ist es aber nachteilig, weil unsere „guten“ (Darm)Bakterien diese Resistenzgene aufnehmen können und gegen Antibiotika resistent werden. Das allein wäre nicht so schlimm, aber sie geben diese Resistenzgene an andere „böse“ (Krankheits)Bakterien weiter und der kranke Mensch kann nicht geheilt werden, weil das Antibiotikum „versagt“ – die resistenten „bösen“ Bakterien überleben die Antibiotika-Kur und der Mensch stirbt. :-(
Durch die Antibiotikaresistenz werden Plasmide nicht schneller übertragen. Die Übertragungsgeschwindigkeit ist für beide Plasmide (mit oder ohne Antibiotikaresistenz) gleich.
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