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Bea Gast
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Verfasst am: 19. Apr 2009 18:27 Titel: Aufbau der DNA |
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Hallo Forum!
Ich versuche mich gerade mit einer Zusammenfassung über den DNA-Aufbau und wollte diesbezüglich fragen, ob dieser erste Satz okay ist:
"Das DNA-Molekül besteht aus zwei komplementären, antiparallelen Nucleinsäure-Einzelstränge, die – durch die Basen der Nucleotide wie eine Strickleiter – zu einer Doppelhelix verdreht sind."
Mein Problem:
Ist es möglich, zu sagen, dass die Nucleinsäure-Einzelstränge zu einer Doppelhelix verdreht sind?
Oder müsste ich da eher sagen, dass die Einzelstränge in einer verdrehten Doppelhelix-Struktur vorliegen.
Beudeutet ja jeweils (ein bisschen) was anderes.
Würde mich über Hilfe feuen!
LG
Bea |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 19. Apr 2009 20:29 Titel: |
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Da fehlt mE ein "verbunden" nach der Strickleiter. Das würde ich auch nicht in in Spiegelstrichen einfügen, da es schon ein zentraler Punkt ist. Die helikale Struktur würde ich dann in einem zweiten Satz formulieren. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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Flip
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 13 Wohnort: Gelsenkirchen
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Verfasst am: 19. Apr 2009 21:15 Titel: |
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Der Begriff Doppelhelix beinhaltet doch das verdreht sein?! Wäre das dann nicht doppelt-gemoppelt?^^
Und denk an die komplementäre Basenpaarung, Purine (Adenin, Guanin) und Pyrimidine (Thymin, Cytosin) |
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Bea Gast
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Verfasst am: 19. Apr 2009 22:54 Titel: |
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Vielen Dank für die Rückmeldung.
@ PaGe
Ohne Spiegelstrich und aufgesplittet in zwei Sätzen:
"Das DNA-Molekül besteht aus zwei komplementären, antiparallelen Nucleinsäure-Einzelstränge, die zu einer Doppelhelix verdreht sind. Dabei werden die Einzelstränge über die Basen der Nucleotiden strickleiterartig verbunden."
Ich denke, dass es jetzt in Ordnung geht! Danke!
@ Flip
Du könntest recht haben. Daher bin ich bei "… zu einer Doppelhelix verdreht sind."
Ja, die spezifische Basenpaarung habe ich dann im Folgenden untergebracht. Übrigens geht Adenin mit Thymin und Guanin mit Cytosin.
LG Bea |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 19. Apr 2009 23:18 Titel: |
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Die Reihenfolge der Sätze gefällt mir nicht. Erst muss der Doppelstrang aufgrund der Basenpaarungen ausgebildet werden, dann kann sich der Doppelstrang zur Helix winden. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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Flip
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 13 Wohnort: Gelsenkirchen
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Verfasst am: 20. Apr 2009 00:58 Titel: |
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Die Helix kommt u.a. durch die H-Brücken zustande. Ja Basenpaarung G+C und A+T, aber als Purin bezeichnet man die Basen mit fünf N-Bindungen (oder anders ausgedrückt die "größeren Basen") und die Pyrimidine sind gekennzeichnet durch zwei N-Bindungen (im Vergleich sind sie "kleiner" als die Purine)
Hab den Satz im ersten Post vllt ein bissel zu undifferenziert formuliert... |
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RealFoxX
Anmeldungsdatum: 18.09.2008 Beiträge: 59
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Verfasst am: 20. Apr 2009 11:47 Titel: |
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@ Bea:
da fehlt ein 'n':
"Das DNA-Molekül besteht aus zwei komplementären, antiparallelen Nucleinsäure-Einzelsträngen,"
und da ist eins zuviel:
"über die Basen der Nucleotide"
Ich finde die Saetze sonst ok, wenn du komplementaer/antiparallel noch irgendwo definierst. Die Reihenfolge, die PaGe bemaengelt, ist meiner Meinung durch das "Dabei werden" abgedeckt. Soweit ich weiss, beginnt die Verdrehung zur Helix bereits nach einigen Basenpaaren, so dass man - fuer das ganze DNA-Molekuel gesehen - Basenpaarung und Helixwindung schon fast als zeitgleich (mit einer gewissen Verzoegerung, da das Vorhandensein einer gewissen Menge an Basenpaaren noetig ist) ansehen kann. Ein DNA-Molekuel wird jedenfalls nicht als "gerade" Strickleiter vorliegen und sich erst dann zu einer Helix winden.
Flip hat Folgendes geschrieben: | aber als Purin bezeichnet man die Basen mit fünf N-Bindungen (oder anders ausgedrückt die "größeren Basen") und die Pyrimidine sind gekennzeichnet durch zwei N-Bindungen (im Vergleich sind sie "kleiner" als die Purine) |
Ich wuerde da nicht von "N-Bindungen" sprechen, sondern von "N-Atomen". Ausserdem stimmt das nicht so ganz: ein Purin enthaelt nur 4 N-Atome. Adenin und Guanin sind aminiert (Amino-Purine), die ein fuenftes N-Atom in einer Aminogruppe ausserhalb des Ringsystems besitzen.
Und statt groesser/kleiner wuerde ich sagen:
Pyrimidine bestehen aus einem einzelnen 6er-Kohlenstoff(4)/Stickstoff(2)-Ring. Purine bestehen aus einem Pyrimidin-Ring an den ein 5er-N(2)/C(3)-Ring (Imidazol) gebunden ist, wobei sich die beiden Ringe 2 C-Atome teilen, so dass das gesamte Ringsystem aus 9 Atomen (statt 11=6+5) besteht.
Nachdem so die Grundgerueste fuer die Basen der DNA definiert sind, kann/sollte man anschliessen noch hinzufuegen, dass die einzelnen Basen sich durch ihre funktionellen Gruppen (Amino (NH2)/Keto (O)/Methyl(CH3)) unterscheiden:
Adenin - 1 Aminogruppe
Guanin - 1 Aminogruppe, 1 Ketogruppe
Cytosin - 1 Aminogruppe, 1 Ketogruppe
Thymin - 2 Ketogruppen, 1 Methylgruppe (bei Uracil fehlt die Methylgruppe)
Das ist vielleicht etwas sehr detailliert, aber definitiv aussagekraeftiger als "größer"/"kleiner". _________________ DNA: lead 3-5/5-3, lag 5-3/5-3, RNA: 3-5/5-3
http://tinyurl.com/9a7hlw/.gif
http://dragcave.net/image/78wr.gif |
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Bea Gast
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Verfasst am: 20. Apr 2009 16:49 Titel: |
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Danke für eure Verbesserungsvorschläge.
@ Flip
Die Begriffe "Pyrimidine/Purine" sind mir im Unterricht bisher nicht begegnet. Und – ignorant wie ich bin – hab ich deine Aussage falsch verstanden. Sorry.
@ Realfoxx
Die Grammatikfehler wurden korrigiert!
Danke auch für die weiterführende Erklärung – so weit wollte ich aber gar nicht darauf eingehen.
Für meine Zwecke reicht, dass ich grob erklären kann, wie ein Nucleotid aufgebaut ist (Zuckermolekül, Phosphorsäuremolekül und eine der vier organischen Basden A, T, G oder C). Und dass die Stänge eben durch H-Brücken zwischen den komplementären Basenpaaren zusammengehalten werden.
Näher sind wir im Unterricht auch nicht weiter darauf eingegangen.
"Antiparallel" und "komplementär" bedarf (glaub ich) auch keiner weiteren Erläuterung.
Das letzte erklärt sich ja durch die H-Brücke zwischen den komplementären Basen der Einzelstränge.
Antiparallel ist auf die Leserichtung bezogen, oder?
Der eine Einzelstrang verläuft von 3' nach 5' und der andere von 5' nach 3'.
Ich hab jetzt aber noch zwei Fragen zur DNA-Replikation:
1. Für die Replikation wird die DNA in ihre Einzelstränge geöffnet, indem die H-Brücken zwischen den Basenpaaren gelöst werden. Ich habe aufgeschrieben, dass dies durch ein bestimmtes Enzym passiert. Handelt es sich dabei (wie bei der Proteinbiosynthese) um die Helicase?
2. Nachdem die DNA geöffnet vorliegt, setzten komplementäre DNA-Nucleotide an, die dann wiederum über Enzyme (DNA-Polymerase + Ligase) zu einem komplementären Tochterstrang verknüpft werden.
Jetzt meine Frage: In welche Leserichtung "liest" die Polymerase? Von 3'-5' oder umgekehrt?
Jedenfalls kann sie ja bei einem Einzelstrang dann problemlos "durchlaufen". Beim anderen (da antiaprallel) muss sie stückchenweise vorgehen. Was sind das für "Stückchen"?Das verstehe ich nicht ganz.
Und zuletzt: Wird das Enzym Ligase nur für das Verbinden eben dieser Stückchen (also nur beim zweiten Nucleinsäure-Einzelstrang) benutzt?
Würde mich über Antworten freuen.
LG Bea |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 20. Apr 2009 17:45 Titel: |
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Bea hat Folgendes geschrieben: |
"Antiparallel" und "komplementär" bedarf (glaub ich) auch keiner weiteren Erläuterung.
Das letzte erklärt sich ja durch die H-Brücke zwischen den komplementären Basen der Einzelstränge.
Antiparallel ist auf die Leserichtung bezogen, oder?
Der eine Einzelstrang verläuft von 3' nach 5' und der andere von 5' nach 3'. | Ja. Zitat: |
Ich hab jetzt aber noch zwei Fragen zur DNA-Replikation:
1. Für die Replikation wird die DNA in ihre Einzelstränge geöffnet, indem die H-Brücken zwischen den Basenpaaren gelöst werden. Ich habe aufgeschrieben, dass dies durch ein bestimmtes Enzym passiert. Handelt es sich dabei (wie bei der Proteinbiosynthese) um die Helicase? | Die Helikase ist nur bei der Replikation aktiv. Die PBS läuft ohne. Da schafft die RNA-Polymerase die Spaltung von alleine.
Zitat: | 2. Nachdem die DNA geöffnet vorliegt, setzten komplementäre DNA-Nucleotide an, die dann wiederum über Enzyme (DNA-Polymerase + Ligase) zu einem komplementären Tochterstrang verknüpft werden.
Jetzt meine Frage: In welche Leserichtung "liest" die Polymerase? Von 3'-5' oder umgekehrt? |
Kennst du die PCR schon? Da werden nämlich spezielle Nukleotide verwendet, die an der 3'-Position anders gestaltet sind (H statt der OH-Gruppe). Und wenn diese speziellen Nukleotide eingebaut werden, geht es in der Synthese nicht mehr weiter. Damit muss der neue DNA- bzw. RNA-Strang von 5' nach 3' wachsen. Das bedeutet (aufgrund der Antiparallelität, dass die Polymerase auf der Vorlage von 3'->5' laufen muss.
Zitat: | Jedenfalls kann sie ja bei einem Einzelstrang dann problemlos "durchlaufen". Beim anderen (da antiaprallel) muss sie stückchenweise vorgehen. Was sind das für "Stückchen"?Das verstehe ich nicht ganz.
Und zuletzt: Wird das Enzym Ligase nur für das Verbinden eben dieser Stückchen (also nur beim zweiten Nucleinsäure-Einzelstrang) benutzt? | Die Stückchen heißen Okazzaki-Fragmente. Hilft dir das Bild bei wiki nicht weiter? Leider finde ich keine schönen Bilder, die verdeutlichen wie die Replikation am lagging strand funktioniert. Eventuell kann da jemand anderes aushelfen.
Bei der Ligase hast du nur zu 90% recht. Da auch die Replikation am leading strand an mehreren Stellen stattfindet, gibt es auch dort mehrere DNA-Stücke, die aber sehr viel größer sind als die Okazaki-Fragmente. Verknüpft werden alle Fragmente. Hauptsächlich betrifft das aber die Okazaki-Fragmente. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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Bea Gast
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Verfasst am: 20. Apr 2009 18:51 Titel: |
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Danke, PaGe, für deine Hilfe.
Was die Okazaki-Fragmente anbelangt, habe ich jetzt auch den wikipedia-Artikel gelesen.
Eigentlich schlage ich in der Wikipedia nichts (Naturwissenschaftliches) mehr nach, da die Artikel dort – für meine Verhältnise – teilweise zu kompliziert erklärt sind. Zumindest habe ich bisher diese Erfahrung gesammelt.
Aber der Beitrag zu den Okazaki-Fragmente war eigentlich ganz gut zu verstehen!
Danke nochmals!
LG Bea |
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RealFoxX
Anmeldungsdatum: 18.09.2008 Beiträge: 59
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Verfasst am: 20. Apr 2009 23:21 Titel: |
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Bea hat Folgendes geschrieben: | Danke für eure Verbesserungsvorschläge.
@ Realfoxx
Die Grammatikfehler wurden korrigiert!
Danke auch für die weiterführende Erklärung – so weit wollte ich aber gar nicht darauf eingehen.
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Ja, dachte ich mir schon - mir ging es auch mehr darum, dass ich mit Flips Post nicht ganz einverstanden war =)
Zitat: |
"Antiparallel" und "komplementär" bedarf (glaub ich) auch keiner weiteren Erläuterung.
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Das kommt darauf an, was von dir gefordert wird. Wenn diese Begriffe als gegeben gelten, dann brauchst du sie natuerlich nicht zu erklaeren. Ansonsten sind deine Erklaerungen richtig.
PaGe hat Folgendes geschrieben: |
Die Helikase ist nur bei der Replikation aktiv. Die PBS läuft ohne. Da schafft die RNA-Polymerase die Spaltung von alleine. |
Bzw. mit Hilfe einiger Transkriptionsfaktoren, von denen zumindest einer (TFIIH) Helicase-Aktivitaet aufweist Fuehrt hier natuerlich auch wieder zu weit...trotzdem... _________________ DNA: lead 3-5/5-3, lag 5-3/5-3, RNA: 3-5/5-3
http://tinyurl.com/9a7hlw/.gif
http://dragcave.net/image/78wr.gif |
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