nahrungsangebot im gewässer-->welche auswirkungen?

almi · Anmeldungsdatum: 14.09.2009 Beiträge: 6

hallo!

könnt ihr mir vielleicht genau erklären welche auswirkungen das nahrungsangebot eines gewässers auf die
artenvielfalt und
die anzahl der darin lebenden lebewesen
und das gewässer selbt
hat?
ich habe versucht das irgendwie zu verknüpfen und hab mir gedacht:
wenn das nahrungsangebot höher ist, dann ist doch die artenvielfalt und die anzahl der lebewesen höher. die artenvielfalt ist doch gut für die selbstreinigung des gewässers, oder? bei zu vielen lebewesen wird aber der sauerstoff knapper, also kippt das gleichgewicht im gewässer.
liege ich richtig mit meinen vermutungen?

freue mich schon sehr auf eine antwort!

lg

PaGe · Moderator Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover

Ein großes Fass, dass du dort aufmachst.

Prinzipiell hat ein sauberes Gewässer immer einen hohen Sauerstoffgehalt, der etwa bei 100 % liegt.
Für die Artenvielfalt ist vor allem entscheidend, wie viele unterschiedliche Lebensräume es gibt. Gerade in kleinen Gebirgsbächen, in den das Wasser hinunterschießt, gibt es davon recht viele. Viele der sogenannten Zeigerarten haben dabei bestimmte (hohe) Ansprüche an das Habitat.
Die Anzahl der Lebewesen pro Art ist in einem "guten" Gewässer relativ gering, da die Plätze ja begrenzt sind und an Stellen, deren Bedingungen etwas abweichen besser angepasste Tiere findet.

Nun zum Nahrungsangebot. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht genau, da Nahrungsangebot sehr unterschiedlich sein kann. Im reinen Bachwasser hast du etliche Tierchen, die als Nahrung dienen können. Im Unterlauf nach einer Kläranlage ist der Nährstoffgehalt immens hoch. Das Futtern dann die Bakterien => schlechte Wasserqualität. Daher kommt es mE auch auf die Qualität der Nahrung an.

almi · Anmeldungsdatum: 14.09.2009 Beiträge: 6

danke, jetzt hab ich schon eine bessere vorstellung.
aber mir ist trotzdem nicht klar, ob ein zu hohes nahrungsangebot schlechte auswirkung auf das gewässer haben kann. wenn wir jetzt so einen gebirgsbach nehmen, der eine große artenvielfalt hat, und von jeder art nicht so viele lebewesen durch das begrenzte habitat. wie ist das dann wenn die zahl steigen der tiere steigen würde, würde sich dann auch die wasserqualität verändern? z.b. von einer güteklasse 1 auf güteklasse 2!

lg
almi

PaGe · Moderator Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover

Ein Gewässer kann mE nur eine begrenzte Anzahl von Tieren aufnehmen, daher würde ich bei einer übermäßigen Besetzung eines Gewässers von einer Verschlechterung ausgehen. Nach einiger Zeit werden die Tiere sowieso eingehen, da ihnen das Futter dann ausgeht.

Das Problem mit der Nahrung ist, dass man zwischen Pflanzen/Tieren als Nahrung und gelöster organischer Masse unterscheiden muss. Letzteres begünstigt Bakterien und damit die Sauerstoffzehrung. Das ist immer schlecht.
mE ist es nicht möglich zu sagen, dass ein großes Nahrungsangebot typisch für geringe Gewässergüten ist. Die gelöste organische Fraktion muss aber gering sein, um eine gute Gewässergüte hinzubekommen.

almi · Anmeldungsdatum: 14.09.2009 Beiträge: 6

ok. nach der logik nach, würde ich eher von einem nahrungsangebot von pflanzen und tieren ausgehen, außer es kommt mal gülle oder sowas in den bach.
j nur noch eine kurze frage. wenn sich wechselwarme tiere im warmen gewässer schneller bewegen,ist es auch so dass sie sich schneller fortpflanzen, bzw. das sie mehr werden im gewässer?

lg

PaGe · Moderator Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover

Die Larven, etc. entwickeln sich idR schneller. Bei einigen Insekten kann es mE dazu kommen, dass es eine zusätzliche Generation gibt. Bei den größeren Tieren wird es das aber nicht geben, da die Entwicklung einfach zu lange dauert, als das man zwei Generationen in einem Jahr bekommen kann.