RegistrierenRegistrieren    LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
straffe bzw. schlaffe Lähmung
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Neuro-/Verhaltensbiologie
Autor Nachricht
leonie.



Anmeldungsdatum: 02.01.2012
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 11. Feb 2012 12:56    Titel: straffe bzw. schlaffe Lähmung Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo,
ich bereite mich gerade für meine Vorabiklausur nächste Woche vor, die wir über Neurobiologie schreiben werden
jetzt ist bei mir ein verständnisproblem aufgetreten:
bei erregenden Synpasen ist mir folgendes total klar:
? schlaffe Lähmung: Rezeptoren der Transmitter werden blockiert, weswegen die Erregung nicht weitergegeben wird
? Straffe Lähmung: Acetylcholinesterease wird blockiert, Na+ - Kanäle bleiben offen und es kommt zur Überregung (starke Depolarisation)

so aber bei der hemmenden synapse soll das ja genau andersherum sein: also:
schlaffe Lähmung: Acetylcholinesterase wird blockiert, Na+ Kanäle bleiben offen und es kommt zur Überregung
? Straffe Lähmung: Rezeptoren der Transmitter werden blockiert, weswegen die Erregung nicht weitergegeben wird


Meine Ideen:
wie kann es da denn zu einer straffen lähmung kommen? ich hatte mir hemmende synapsen so gemerkt: durch das aktionspotential kommt es zur öffnung der k+ oder cl- kanäle, weswegen die postsynaptische membran hyperpolarisiert wird..also ein IPSP, d.h. die erregung wird eh nicht weitergeleitet... dann "bringt" die straffe lähmung doch quasi nichts, da die erregung ja sowieso nicht weitergegeben wird?
oder?
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 12. Feb 2012 14:46    Titel: Re: straffe bzw. schlaffe Lähmung Antworten mit Zitat

leonie. hat Folgendes geschrieben:

so aber bei der hemmenden synapse soll das ja genau andersherum sein: also:
schlaffe Lähmung: Acetylcholinesterase wird blockiert, Na+ Kanäle bleiben offen und es kommt zur Überregung


Überlege noch einmal: Ist Acetylcholin ein hemmender Transmitter und kann Natrium hemmend wirken, also zu einer Hyperpolarisation führen?




Es muss, um eine Spastik zu entwickeln, eine Dauerdepolarisation stattfinden.
Was wäre denn, wenn du ein hemmendes Signal (das zu einer Hyperpolarisation führen würde) unterbindest?
Würde das nicht zu einer Dauerdepolarisation führen?

Ganz gut kann man sich das am Rückenmark verdeutlichen:
Die Nervenbahnen, die aus dem Gehirn zu den Motoneuronen ziehen, sind allesamt hemmend. Durchtrennt man nun diese hemmenden Bahnen, fehlt die hyperpolarisierende Wirkung auf die Motoneuronen und diese sind quasi dauerhaft aktiv. Die Folge ist dann eine spastische (oder "straffe") Lähmung.

_________________
RNA?- just another nucleic acid?
leonie.



Anmeldungsdatum: 02.01.2012
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 13. Feb 2012 17:35    Titel: Re: straffe bzw. schlaffe Lähmung Antworten mit Zitat

Überlege noch einmal: Ist Acetylcholin ein hemmender Transmitter und kann Natrium hemmend wirken, also zu einer Hyperpolarisation führen?

nein, acetylcholin ist ein erregneder transmitter, oder? obwohl ich wiederhole gerade das VNS und das ist Acetycholin ja für den parasympathicus zuständig, also quasi hemmend??!! jetzt bin ich verwirrt -.-

also bei natrium kommt es doch zu einer dauererregung, also zu einer depolarisation...

Es muss, um eine Spastik zu entwickeln, eine Dauerdepolarisation stattfinden.
Was wäre denn, wenn du ein hemmendes Signal (das zu einer Hyperpolarisation führen würde) unterbindest?
Würde das nicht zu einer Dauerdepolarisation führen?


ach stand ich auf dem schlauch!! bei hemmenden synapsen ist acetylcholin gar nicht der transmitter, oder??
ja klar und wenn ich die hemmende wirkung der synapse verhindere, dann wird die synapse natürlich erregt!!!

danke smile

jetzt habe ich aber ein anderes problem.. ich will das mit den reflexen nicht nur auswendig lernen, sondern auch verstehen...
allerdings gibt es so viele verschiedene fremdwörter, dass ich mittlerweile vollends verwirrt bin unglücklich
und zwar verstehe ich den monosynpatischen reflex..ist der unterschied zum fremdreflex dann einfach nur, dass mehrer synapsen beteiligt sind??
und was ist mit der willkürmotorik?? hilfe Hilfe
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 13. Feb 2012 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Eigenreflex heisst, dass Sensor (also die reizwahrnehmende Einheit) und Effektor (also die ausführende Einheit) im selben Organ zu finden sind, während sie sich beim Fremdreflex in verschiedenen Organen befinden. Ein Beispiel für einen Fremdreflex ist der Bauchdeckenreflex: Nach Bestreichen der Bauchhaut (also Sensor=Haut) kontrahiert die Bauchmuskulatur (Also Effektor=Muskel). Beim Patellarsehnenreflex befinden sich Sensor und Effektor in dem Muskel. (Anm.: eigentlich sind diese Reflexe keine "Sehnenreflexe" sondern Muskeldehnungsreflexe, sie werden aus historischen Gründen aber Sehnenreflexe genannt, da der Schlag mit dem Hämmerchen auf die Sehne ausgeübt wird)
Prinzipiell sagen diese Begriffe nichts über die Verschaltung aus.
Mono- und polysynaptisch dagegen geben Auskunft über die Verschaltung.
Monosynaptische Reflexe sind jedoch stets Eigenreflexe und Fremdreflexe sind stets polysynaptisch.

Ich habe dir einmal eine Seite gefunden, die recht anschaulich ist:

http://helmut.hirner.at/physio/kapitel1/frage10/reflexe.htm

_________________
RNA?- just another nucleic acid?
leonie.



Anmeldungsdatum: 02.01.2012
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 15. Feb 2012 14:27    Titel: leonie. Antworten mit Zitat

also jetzt mal stark vereinfacht:

durch eine einwirkung auf den muskel (z.b beim kniesehnenreflex) nimmt die muskelspindel die veränderung der muskellänge war (Muskelspindel = kontrolle der muskellänge), die veränderung wird dann über die Ia-Fasern oder auch gamma- motoneurone oder auch affarente Neuronen (sind das alles drei bezeichnungen für ein und dasselbe??!!) durch das hinterhorn über eine synpase an das alpha-motoneuron weitergegeben..diese erregung geht dann über das vorderhorn zum muskel, der dann kontrahiert wird (wobei die muskelspindel nur passiv gedehnt wird)
also das alpha motoneuron hat keine kontrolle über die muskelspindel!!??

ich habe jetzt aber noch eine andere frage, es gibt ja noch die renshaw zelle..das ist ja quasi die rückversicherung, dass ein reflex nicht andauernd ausgeführt wird..denn das alpha-motoneuron erregt die renshaw- zelle, die dann das alpha-motoneuron hemmt
jetzt habe ich eine frage zur bennung: also vom alpha-motoneuron geht eine kollateralle zur renshaw- zelle??

aber die verbindungen der neuronen in der grauen substanz der wirbelsäule nennt man alle interneurone??
wo genau liegt der unterschied zwischen einer kollateralen und einem interneuron???

und wo liegt der unterschied zwischen der willkürmotorik und einem fremdreflex?
oder was ist willkürmotorik??
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 15. Feb 2012 21:02    Titel: Re: leonie. Antworten mit Zitat

leonie. hat Folgendes geschrieben:
sind das alles drei bezeichnungen für ein und dasselbe??!!


Nein, als afferente Fasern bezeichnet man alle Fasern die Signale zu einem Neuron hin leiten, efferente Fasern führen von dort hinweg.
Die Ia Fasern bezeichnen afferente und die y-Fasern efferente Fasern.

Auf das y Motoneuron projizieren ebenso wie auf das Alpha-Motoneuron Fasern aus höheren motorischen Zentren, also aus dem Gehirn. In den Reflexbogen sind die y-Neurone nicht eingebunden. Die y-Neurone ziehen dann zu der Muskelspindel. Durch die Alpha- y- Doppelinnervation wird gewährleistet, dass bei einem Befehl aus dem Gehirn , also wenn der Muskel kontrahiert wird, der sensorische Teil der Spindelfasern "entstaucht" wird, damit auch bei einer Verkürzung des Muskels die Spindel in der Lage bleibt, "Störgrössen" zu erkennen.


leonie. hat Folgendes geschrieben:
also das alpha motoneuron hat keine kontrolle über die muskelspindel!!??


Doch, das alpha Neuron schon, nur halt das Gehirn nicht. Es handelt sich um eine Ungleichmässigkeit zwischen der Länge der Muskelspindelfasern und der Muskelfasern. Die Spindel hat -vereinfacht gesagt- eine andere Länge durch den Hammerschlag erfahren, sie wurde gedehnt. Nun verkürzt sich der Muskel. Diese Reaktion ist eine Funktion des alpha-Neurons. Also: Eben weil das alpha-Neuron die Kontraktion kontrolliert, ist ein Reflex überhaupt möglich.

Bei einem Reflex werden aber nicht nur die Muskeln kontrahiert, die kontrahieren sollen, sondern auch die "Gegenspieler" dieser Muskeln gehemmt. Auch hier sind Interneurone im Spiel. Interneurone liegen zwischen zwei Neuronen, das ist die Definition. So ist auch die Renshaw-Zelle ein Interneuron. Eine Kollaterale ist eine "Abzweigung" oder ein "paralleler Weg". Bei der Renshaw-Hemmung projiziert also eine "Abzweigung" des afferenten Schenkels auf ein Interneuron, das die Aktivität des zugehörigen alpha-Neurons hemmt, damit es - wie du richtig sagst- nicht zu einer überschiessenden Bewegung kommt.


leonie. hat Folgendes geschrieben:
oder was ist willkürmotorik??


Willkürmotorik ist z.B. das Greifen nach einem Glas oder jede andere bewegung, die vom Gehirn "befohlen" wird. Also quasi genau das Gegenteil eines Reflexes.

_________________
RNA?- just another nucleic acid?
leonie..
Gast





BeitragVerfasst am: 16. Feb 2012 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

ok, und die willkürmotorik läuft aber vom prinzip her wie ein reflex ab? nur das es vom gehrin befohlen wird..also der befehl wird über die pyramidenbahn zum alpha motoneuron geleitetund dann gehts weiter wie bei einem reflex?
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 16. Feb 2012 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du damit meinst, dass es über die Ia-Fasern weitergeht, hast du recht. Wesentlich bei der Willkürmotorik ist aber noch die Einbindung der y-Fasern und beim Reflex die Hemmung der Agonisten sowie die Renshaw-Hemmung.
Auch projiziert die Pyramidenbahn nicht nur direkt auf das alpha-Motoneuron, sondern auch auf Interneurone.
Die efferente Endstrecke ist also die Gleiche, die Verschaltung jedoch ist unterschiedlich und eben darauf kommt es ja an.

_________________
RNA?- just another nucleic acid?
leonie.



Anmeldungsdatum: 02.01.2012
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 17. Feb 2012 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

jörg hat Folgendes geschrieben:
Wenn du damit meinst, dass es über die Ia-Fasern weitergeht, hast du recht. Wesentlich bei der Willkürmotorik ist aber noch die Einbindung der y-Fasern und beim Reflex die Hemmung der Agonisten sowie die Renshaw-Hemmung.

also wird bei der willkürmotork werder gehemmt, noch gibt es eine renshaw-hemmung?

Auch projiziert die Pyramidenbahn nicht nur direkt auf das alpha-Motoneuron, sondern auch auf Interneurone.
Die efferente Endstrecke ist also die Gleiche, die Verschaltung jedoch ist unterschiedlich und eben darauf kommt es ja an.


habe ich das richtig verstanden, dass erst die a-Motoneuronen reagieren, sie also den zu bewegenden Muskel dehnen bzw. kontrahieren und dann reagiert erst das g-motoneuron, weil die muskelspindel erst dann eine änderung des soll-wertes registriert?
und dann gbit das g-motoneuron die info wieder wie beim reflex über die Ia-Fasern durch das Hinterneuron zum a-motoneuron und danach wird die handlung quasi beendet, weil das a-motoneuron die veränderung des soll-wertes wieder rückgängig macht?
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 17. Feb 2012 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Auf was beziehst du dich? Auf den Reflex oder auf die Willkürmotorik?
Beim Reflex hat das y- Motoneuron (für unsere vorläufige Betrachtung) nichts zu suchen (Sie sind zwar eingebunden, aber dazu kommen wir vielleicht später).
Beziehst du dich auf die Willkürmotorik, liegst du auch daneben. Das y-Motoneuron ist eben für die "Sollwerteinstellung" zuständig und verändert die Länge der Muskelspindel entsprechend der Längenänderung des Muskels, damit die Spindel bzw. ihr sensorischer Bereich trotz
Kontraktion reagieren kann, falls es während der Bewegung oder der Stabilisierung zu "Zwischenfällen" kommt (z.B. Abknicken des Fusses beim Einbeinstand ---> Längenänderung der Spindel bzw. des Golgi-Sehnenorgans ----> Registrierung der Abweichung vom Sollwert ---> Weiterleitung über sensorische Fasern zum Rückenmark ---> alpha-Motoneurone/ Interneurone ---> Standstbilisierung durch Kontraktion entsprechender Muskeln). Dazu existieren zwei Fasertypen in der Muskelspindel, einmal für statische Regulation und einmal für dynamische Regulation.

_________________
RNA?- just another nucleic acid?
leonie.



Anmeldungsdatum: 02.01.2012
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 19. Feb 2012 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

ich bin jetzt nochmal die aufzeichnungen aus der schule durchgegangen...
also wir hatten das jetzt nicht so ausführlich, wir haben nur ein paar sachen besprochen..
also die pyramidenbahn überträgt die info auf das a-motoneuron (der muskel kontrahiert)
dann habe ich als nächstens: elemente der verzögerung: die extrapyramidalen fasern übertragen die info an die g-motoneuronen, welche an den muskelspindeln enden, diese g-mn lösen ein aktionspotential aus, weshalb es zur kontraktion der extrafuslaen fasern (was ist das?-> sind das die Ib- fasern?) der muskelspindeln kommt => d.h. es gibt eine passive dehnung der muskelspindel => diese sorgt für ein aktionspotential in den Ia-Fasern

dann haben wir den muskelspindelregelkreis aufgeschrieben:
die aktivität der g-mn führt zur dehnung der muskelspindel, das führt zu einer impusfrequenz der Ia-Fasern, was zu einer Impulsfrequenz des a-MN führt, was zur kontraktion des Arbeitsmuskels führt, was wiederum dazu führt, dass die Dehnung der Muskelspindel verringert wird

also fängt die willkürliche bewegung mit der aktivität der g-mn an? also es muss erst die muskelspindel gedehnt werden, damit der musekl auch "reagiert"?
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 20. Feb 2012 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

leonie. hat Folgendes geschrieben:
weshalb es zur kontraktion der extrafuslaen fasern (was ist das?-> sind das die Ib- fasern?)


Extrafusale Fasern die Fasern der Arbeitsmuskulatur, also die ganz normalen Muskelfasern. Die intrafusalen Fasern bezeichnen die Fasern der Muskelspindel.
Die gamma-Motoneurone innervieren eigentlich nicht die extrafusale Muskulatur, sondern die intrafusale. Die extrafusalen Fasern werden durch die alpha-Motoneurone innerviert.
Somit ist diese Aussage falsch:

leonie. hat Folgendes geschrieben:
die extrapyramidalen fasern übertragen die info an die g-motoneuronen, [...] weshalb es zur kontraktion der extrafuslaen fasern der muskelspindeln kommt


Schau dir das mal z.B. hier an (Kapitel 3: gemeinsame motorische Endstrecke):

http://www.uni-duesseldorf.de/MedFak/mai/zns/theorie/HHU/Na_Q/_11-www-1.htm

_________________
RNA?- just another nucleic acid?
leonie.



Anmeldungsdatum: 02.01.2012
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 20. Feb 2012 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

ok, bin jetzt ziemlich irritiert... bin mir an sich ziemlich sicher, dass das bei uns so an der tafel stand unglücklich
oder ich habe einen falschen zusammenhang hergestellt..
also das a-mn sorgt für die kontraktion der extrafusalen fasern
und dadurch kommt es zu einer passiven dehnung der muskelspindel (also die intrafusalen fasern)?
aber ich habe jetzt auch verstanden, dass a- und g-mn gleichzeitig aktiviert werden
denn das a-mn sorgt für die kontraktion des muskels und durch den muskelspindelregelkreis sorgt das g-mn dafür, dass sich die muskelspindel dem veränderten sollwert anpasst?
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 20. Feb 2012 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Lass uns mal die beiden verschiedenen Situationen "Willkürmotorik" und "Reflexe" unterscheiden, sonst kommen wir hier wohl auf keinen grünen Zweig.

Willkürmotorik: Aus den übergeordneten motorischen Zentren wird gleichzeitig auf die alpha- und gamma-Motoneurone projiziert. Die alpha-MN innervieren die Arbeitsmuskulatur (extrafusale Fasern), die daraufhin kontrahiert. Die gamma-Motoneurone innervieren die Muskelspindeln (intrafusale Fasern), die parallel zur Kontraktion entstaucht werden. Diese Innervation der Muskelspindel legt den "Sollwert" fest. Nun melden die Ia-Fasern (bzw. die Typ II- Fasern) zurück, ob alles in Ordnung ist, also ob die Bewegung "störungsfrei" ausgeführt werden kann. Die Muskelspindel registriert also Störgrössen und die eigene Innervation durch die y-MN sorgt dafür, dass sie diese Aufgabe auch beim kontrahierten Muskel übernehmen kann. Die Muskelspindeln sind dabei die muskeleigenen Sensoren für Länge und Längenänderung des Muskels.
Eine mögliche Störgrösse wäre z.B. die Dehnung des Muskels wie im Falle des Reflexes. Dann entladen die Ia-Afferenzen der Spindeln und generieren ein Aktionspotential. Das wiederum führt zur Aktivierung der alpha-MN, die wiederum den Muskel kontrahieren (monosynaptisch) und zur Aktivierung von Interneuronen, die wiederum andere alpha-Motoneuronen (nämlich die der Gegenspieler) hemmen und so die Gegenspieler "loslassen", die dann gedehnt werden können (polysynaptisch).

Ein Beispiel für die Sinnhaftigkeit dieser Regulation habe ich dir oben gegeben. Das ist im Prinzip nichts anderes als ein Reflex.
Diese Reaktion dient der Lagestabilisierung.
Oder anders: Beim Auslösen eines Reflexes mit dem Hämmerchen "verarschst" du den Muskel. Durch die passiv erzwungene Längenänderung will der Muskel sich wieder auf die ursprüngliche Länge einstellen und verkürzt sich (kontrahiert).

Auf deinen anderen Beitrag kann ich erst morgen oder so antworten, da ich wieder an die Arbeit muss.

_________________
RNA?- just another nucleic acid?
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Neuro-/Verhaltensbiologie

Verwandte Themen - die Neuesten
 Themen   Antworten   Autor   Aufrufe   Letzter Beitrag 
Keine neuen Beiträge Hilfe! Habe Angst vor der Lähmung! 2 Gast 4195 24. Feb 2018 21:12
[email protected] Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Ungeschlechtliche Lebewesen bzw. Asexualität 1 jo 6094 08. Mai 2016 16:29
PaGe Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Prädation Bzw. Konkurrenz und Verteilung von Organismen 5 Chemily 6156 26. Okt 2015 14:03
Hedera Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge was ist das für ein tier?? bzw insekt?? 0 keineahnungvoninsekten:) 2664 15. Jul 2013 15:53
keineahnungvoninsekten:) Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge beispiel für schilddrüsenunter- bzw. überfunktion 6 Gast 4299 15. Mai 2013 22:17
credidt Letzten Beitrag anzeigen
 

Verwandte Themen - die Größten
 Themen   Antworten   Autor   Aufrufe   Letzter Beitrag 
Keine neuen Beiträge beispiel für schilddrüsenunter- bzw. überfunktion 6 Gast 4299 15. Mai 2013 22:17
credidt Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Prädation Bzw. Konkurrenz und Verteilung von Organismen 5 Chemily 6156 26. Okt 2015 14:03
Hedera Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Frage zur Diffusion bzw. Brownschen Molekularbewegung 4 Honigbiene 5399 09. Nov 2009 21:17
chefin Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge synapsen bzw. FM/AM Wandler 4 nubetain 7001 05. Okt 2005 14:20
nubetain Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Neuralisierung von Basen bzw. Salzen 3 Schneggchen 6097 21. Dez 2004 19:08
Gast Letzten Beitrag anzeigen
 

Verwandte Themen - die Beliebtesten
 Themen   Antworten   Autor   Aufrufe   Letzter Beitrag 
Keine neuen Beiträge Thema für Seminar- bzw. Facharbeit? 3 Desecrator 28311 26. Feb 2022 15:32
Alexander95 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Pflanzen mit Bewegung bzw. Fortbewegung! 2 Kohl 10073 03. Sep 2006 18:58
Kohl Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge synapsen bzw. FM/AM Wandler 4 nubetain 7001 05. Okt 2005 14:20
nubetain Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Prädation Bzw. Konkurrenz und Verteilung von Organismen 5 Chemily 6156 26. Okt 2015 14:03
Hedera Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Neuralisierung von Basen bzw. Salzen 3 Schneggchen 6097 21. Dez 2004 19:08
Gast Letzten Beitrag anzeigen