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Laborwerte Azidose und Alkalose
 
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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2012 20:59    Titel: Laborwerte Azidose und Alkalose Antworten mit Zitat

Hi.

mir ist klar, dass bei Azidosen der pH Wert ernidrigt und bei Alkalosen der pH Wert des Blutes erhöht ist.

Bei respiratorischen Störungen des pH Wertes ist zudem der CO2 Partialdruck (Azidose erhöht, Alkalose ernidrigt) und der aktuelle Bicarbonatwert verändert (Azidose erhöht, Alkalose ernidrigt) während der Standartbicarbonatwert und die Pufferbasen unverändert bleiben.

Bei metabolischen Störungen des pH- Wertes ist der CO2 Partialdruck unverändert, während die Bikarbonatwerte (Standart und aktuell: Azidose erniedrigt und Alkalose erhöht) und Pufferbasen ( Azidose erniedrigt, Alkaklose erhöht) verändert sind.


Soweit so klar.


Jetzt kann es aber zur Kompensation kommen:
Respiratorische Störungen werden durch Niere kompensiert (Azidose vermehrte Resorption Bicarbonat; Alkalose vermerhrte Filtration von Bicarbonat) und metabolische Störungen durch die Atmung ( Azidose Hyperventilation und Alkalose Hypoventilation. Dadurch kommt es asber auch zur Veränderung der Laborwerte und bei respiratorischen Störungen können dann die Pufferbasen und bei metabolischen der CO2 Partialdruck verändert sein. Auch das ist logisch.



Wie kann man jetzt aber unterscheiden, ob eine teilweise kompensierte respirtatorische oder teilweise kompensierte metabolische Störung vorliegt? Nur über den pH- Wert, oder?



LG und Danke
Firelion

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jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2012 23:01    Titel: Re: Laborwerte Azidose und Alkalose Antworten mit Zitat

Firelion hat Folgendes geschrieben:

Wie kann man jetzt aber unterscheiden, ob eine teilweise kompensierte respirtatorische oder teilweise kompensierte metabolische Störung vorliegt? Nur über den pH- Wert, oder?


Nein, auch über die anderen von dir genannten Parameter.

Nehmen wir einmal eine respiratorische Azidose an, also niedrigen pH, erhöhten CO2-Partialdruck.

Nun tritt eine z.B. renale Kompensation (partiell oder vollständig) ein. Das bedeutet, dass die Niere vermehrt H ausscheidet und damit HCO3 generiert. Also steigt nicht nur der pH-Wert wieder, sondern auch das Bikarbonat. Es kommen also Zeichen einer nicht-respiratorischen Alkalose hinzu.
Bei einer respiratorischen Alkalose kämen im Falle der Kompensation die Zeichen einer nicht-respiratorischen Azidose hinzu.

Bei einer nicht-respiratorischen (metabolischen oder renalen) Störung verhält es sich entsprechend: Im Falle einer Azidose kommen als kompensatorische Zeichen diejenigen einer respiratorischen Alkalose hinzu (also Sinken des pCO2 durch Hyperventilation). Bei der Alkalose entsprechend umgekehrt.
Eine metabolische oder auch eine renale Alkalose können jedoch nur bedingt kompensiert werden, da sich die Ventilation nicht beliebig reduzieren lässt, immerhin muss die Sauerstoffaufnahme noch gewährleistet sein.

Schwierig wird die Beurteilung bei vollständiger Kompensation (Z.B. wirft sich dann die Frage auf, ob es sich um eine kompensierte nicht-respiratorische Azidose oder ene respiratorische Alkalose handelt).
Ansonsten erfolgt die Beurteilung nach folgendem Schema:

1. pH-Wert? ---> Alkalose oder Azidose?
2. respiratorisch oder metabolisch?
3. kompensiert?

2. und 3. erfolgt in Zusammenschau der Laborwerte, also passen die metabolischen oder respiratorischen Parameter zu dem entsprechenden Befund von 1.?

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 13. Jun 2012 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ah Danke smile

Also wenn der 1. pH- Wert erniedrigt ist und 2. der CO2 Partialdruck erhöht ist spricht das für eine respiratorische Azidose. Ist dann der aktuelle und der Standartbikarbonatwert erhöht und die Pufferbasen erhöht spricht das für unvollständige Kompensation.


Zur Unterscheidung bei einer teilweisen Kompensation einer metabolischen Alkalose müsste der pH Wert erhöht, CO2 erhöht, Bikarbonat erhöht und Pufferbasen erhöht sein ?

So dass in der " Mischung" der pH- Wert den ausschlag dafür gibt wo das Problem liegt?

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Beiträge: 2107
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BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

Thumbs up!

Wie gesagt, schwierig wird es bei normalem pH, da muss man die Symptome beachten oder sich den Urin anschauen. mE hilft auch die Anionenlücke oder der Basenexzess weiter.

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

Base excess sind die Pufferbasen oder? Was ist die Anionenlücke? Hat die etwas mit der Bikarbonatkonzentration zu tun?
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Anmeldungsdatum: 12.12.2010
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BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

Anionenlücke= (Na + K) - (HCO3 + Cl)

In Worten: Die Anionenlücke ist die Differenz der Blutserumkonzentrationen zwischen den Kationen und den Anionen, wobei die Kaliumkonzentration häufig vernachlässigt wird.

Eine vergrösserte Anionenlücke spricht für einen Verlust an Bikarbonat, der durch nicht erfasste Anionen ausgeglichen wird (z.B. Ketonkörper, Laktat, PO4, SO4) und damit für ein nicht-respiratorisches Geschehen (sog. Additionsazidose, z.B. diabetische Ketoazidose).

Ist die Anionenlücke normal, kann man die Chloridkonzentration bestimmen. Ist diese erhöht, so gab es auch einen Bikarbonatverlust (sog. Subtraktionsazidose, z.B. renal-tubuläre Azidose).

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2012 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ah Danke smile Mit dem Elektrolythaushalt habe ich mich noch nicht so intensiv befasst.
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Beiträge: 2107
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BeitragVerfasst am: 15. Jun 2012 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Der Elektrolythaushalt ist an den Säure-Basen-Haushalt gekoppelt.
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