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mendax
Anmeldungsdatum: 15.11.2012 Beiträge: 5
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Verfasst am: 15. Nov 2012 14:49 Titel: Bildung = Intelligenz? Ethnische Intelligenz? |
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Ich möchte kurz feststellen, dass ich weder Rassist bin, noch irgendwelche Tendenzen in diese Richtung habe. Noch weniger diskriminiere ich Menschen aufgrund ihrer Farbe, Herkunft und sozialen Schicht. Aber die zwei Fragen die ich gleich stellen werde, könnten mich möglicherweise in so einem Licht darstellen.
Ich habe vor kurzem eine Dokumentation über Genderequality (or inequality, je nach dem) gesehen. Diese wurde vor einem Jahr von einem norwegischem Künstler für das Staatsfernsehen produziert mit dem Namen "Brainwash". Darin geht es um viele Missverständnisse die in der Bevölkerung populär wurden, aber auch ganz grundlegende Fragen. In jeder der Folge dieser Dokumentation wurde die Aussagen der heimischen Norwegischen Soziologen mit Genetikern und Biologen aus aller Welt verglichen. Fast Alles bis auf 2 Aussagen sind mir bekannt.
1) In einem Experiment ging es darum, dass die Bildung oder die Umwelt ( in Brainwash Milieu) keinerlei Einfluss auf die Intelligenz eines Menschen hat. Man hat Akademiker beobachtet, die Kinder aus sozial schwachen Familien adoptiert haben. Die Annahme war, dass die gute Bildung und die Umgebung der neuen Eltern Einfluss auf die Adoptivkinder hat ( im Gymnasium habe ich gelernt, dass dieser Einfluss etwa 10% des IQ beträgt). Jedoch hat sich herausgestellt, dass die Intelligenz der Adoptivkinder fast dem der Leiblichen Eltern entspricht. Folgerung: Besseres Milieu hat keinen Einfluss auf die Intellifenz.
Dies widerspricht meiner Schulbildung, vielleicht kann man mir bei diesem Punkt weiterhelfen.
2) Dieser Punkt hat mich noch viel mehr beunruhigt als der vorherige:
Man hat die IQs von verschiedenen Ethnien verglichen. Prinzipiel hat das alleine nicht viel zu sagen, denn es können minimal Unterschiede herauskommen. Jedoch gibt es eine Bevölkerungsgruppe, die dieser minimalen Abweichung nicht entspricht. Die Rede ist von Juden, die in Mitteleuropa (um den Rhein herum, die sogenannten Ashkenasen) bis zum 2WK lebten, und manche es heute noch tun. Deren IQ soll nach der Studie im Durchschnitt 20 (!) Punkte höher sein als andere. Der Grund dafür sei das Verbot für Juden Handwerklichen Tätigkeiten nachzugehen, welches im Mittelalter ausgesprochen wurde. Dies stelle einen Selektionsdruck dar, welche Juden mit handwerklichen Skills gegenüber Juden mit mathematischen, rhetorischen Skills sehr stark benachteilige. Als ich das gehört habe war ich verblüfft. Ich hätte mir durchaus minimale unterschiede Vorstellen können, aber 20 Punkte sind gewaltig. Zu dem wird diese These mit der Aussage untermauert, dass sie die Hälfte aller Schachweltmeister (oder großmeister, bin mir nicht sicher) stellen, und ein Drittel der Amerikanischen Nobelpreis an Juden gehen.
Kann mich da jemand aufklären. Ich kann gerne die Links für den Film anfügen (man kann es auch googlen). |
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Hedera
Anmeldungsdatum: 08.03.2011 Beiträge: 657
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Verfasst am: 15. Nov 2012 18:44 Titel: |
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Es ist ehrlich gesagt eher sehr amüsant
Bei solchen Behauptungen würde ich niemals (wirklich nie!) einer populärswissenschaftlichen Doku trauen. Selbst wenn sie sich auf die Wissenschaft "beruft". Denn das was die da sagen (ich hab mal kurz reingeguckt), kann ohne weiteres garnicht überprüft werden. Studien die sowas postulieren sind viel zu oft falsch.
Hier böntigt man einen völlig anderen Ansatz |
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mendax
Anmeldungsdatum: 15.11.2012 Beiträge: 5
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Verfasst am: 15. Nov 2012 19:00 Titel: |
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Das diese dokumentation vlt nicht akkurat ist habe ich auch am anfang gedacht. Aber in allen anderen Punkten scheint sie es zu sein, auch bei unpopulären meinungen (Homosexualität nicht "erlernbar", Fundementale unterschiede zwischen Mann und Frau). Habe bisschen zum zweiten Punkt gegoogelt: Anscheinend gibt es einen Konsens, dass manche eigenschaften überdurchschnittlich gut ausgeprägt sind. Aber kaum einer geht von 20 Punkten wie in der Dokumentation aus. Diese 20 Punkte wurde von einem Wissenschaftler erwähnt, der denkt, dass Homosexualität eine art Krankheit ist, welche Menschen daran hindern soll sich fortzupflanzen, da es evolutionsbiologisch nicht sinnvoll ist. Das betrachtet kann man ihn, meiner meinung nach nicht ernstnehmen. Aber die frage der vererbarkeit stellt sich dennoch: Wie weit sind solche eigenschaften wie Intelligenz vererbar? Wie viel einfluss hat das Milieu? Der Wissenschaftler, der die Studie mit den Adoptivkindern gemacht hat, meinte es gebe noch eine signifikante und unbekannte (sic!) 30%ige komponente in der Menschlichen Intelligenz. Fragt sich ob das wahr ist... |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 15. Nov 2012 19:12 Titel: |
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Für 1 findet man solche und solche Studien. Die Naturwissenschaften interessiert dieser Ansatz meines Erachtens zu wenig und die Psychologie arbeiten häufig empirisch, sodass man keine allgemeingültige Antwort erhält. Und wie viele eineiige Zwillinge gibt es, die in unterschiedlichen Elternhäusern unterschiedlichen "Niveaus" aufwachsen und dann beide im Kindesalter an der Studie teilnehmen. EBen: Die Anzahl ist zu gering.
Für 2 kann auch eine Rolle spielen, dass die Intelligenztest bestimmte Bereiche testen. Und das manchen mehr liegt als anderen. Und für INtellligenztest kann man auch trainieren. Und auch hier ist mit Sicherheit die Studiengröße lachhaft klein.
Und man muss schauen, dass dieses Thema auch gerne politisch ausgeschlachtet wird. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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mendax
Anmeldungsdatum: 15.11.2012 Beiträge: 5
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Verfasst am: 15. Nov 2012 19:20 Titel: |
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danke für die antwort.
denn wenn beide studien/behauptungen richtig wären, würden sie meinem biologie/psychologie unterricht stark widersprechen. dennoch muss ich fragen, da ich gerade die möglichkeit habe, ob sich manche bereiche der intelligenz durch antrainieren, und das antrainieren der nachfahren, vererben lassen. oder anders ausgedrückt: gibt es anpassung ohne starken selektionsdruck (tod bei nicht anpassung). Wenn eine familie 1000 jahre lang schach spielt (seeeehhr unwahrscheinlich) kann es sein, dass das können vererbt werden kann? Wenn ja, ist es signifikant genug um ein unterschied zu machen ? |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 15. Nov 2012 19:40 Titel: |
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Da hat man halt immer das Problem, ob es nun vererbt oder anerzogen ist. Ich tippe auf letzteres. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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mendax
Anmeldungsdatum: 15.11.2012 Beiträge: 5
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Verfasst am: 15. Nov 2012 20:03 Titel: |
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PaGe hat Folgendes geschrieben: | Da hat man halt immer das Problem, ob es nun vererbt oder anerzogen ist. Ich tippe auf letzteres. |
nein ich meine das anders: sagen wir mal es existiert eine familie, die durchgehend schachspielt (jedes mitglied). nun nehmen wir den fall an, dass beide eltern sterben und das kind in ein waisenheim muss. dort lernt sie nur grundlagen dieses spiels. frage: ist sie talentierter? |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 15. Nov 2012 21:00 Titel: |
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Ist die Frage, ob durch Training das Erbmaterial verändert wird. Die neuere Genetik kennt zwar Modifikationen des Erbmaterials, die dann auch vererbt werden. Ob aber das Schachspielen zu solchen Veränderungen führt, halte ich für unwahrscheinlich. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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mendax
Anmeldungsdatum: 15.11.2012 Beiträge: 5
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Verfasst am: 15. Nov 2012 21:08 Titel: |
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danke für die antwort |
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sontuus
Anmeldungsdatum: 14.11.2012 Beiträge: 9
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Verfasst am: 16. Nov 2012 07:50 Titel: |
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Ich würde eigentlich auf eine Mischung aus beidem tippen. Ein Teil beruht bestimmt auf genetischer Veranlagung. Aber wenn diese verkümmert, wäre das ja ein Teil der Erziehung. Schließlich werden ja auch Talente zum Teil über Generationen weiter vererbt. |
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SiKlaus Gast
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Verfasst am: 04. Feb 2021 08:33 Titel: |
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Bezüglich Eltern etc. solltet ihr euch die folgenden Ratgeber mal zu Gemüte führen: https://www.eltern-heute.de/ |
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